Eleonore von Kondratowicz Neuer Zyklus in Hüls – Die Schöpfung in zwölf Bildern

Krefeld · Die sieben ersten Tage der Welt – und was davor war – hat Eleonore von Kondratowicz gemalt. Es ist eine neue Sicht auf ihre eigene Malerei. Freitag ist Eröffnung.

Eleonore von Kondratowicz  mit einer Impression zum Ruhetag.

Eleonore von Kondratowicz  mit einer Impression zum Ruhetag.

Foto: Petra Diederichs

Die Welt verändert sich ständig. Und auch der Blick auf ihre Entstehung ist für Eleonore von Kondratowicz nicht mehr der gleiche. Vor vier Jahren hat die Künstlerin in der Thomaskirche in Traar ihren Zyklus „Und Gott sah, dass es gut war“ gezeigt: sechs Bildtafeln, auf denen sie die einzelnen Schöpfungstage mit malerischen Mitteln dargestellt hatte. Im Ökumenischen Zentrum Hüls stellt sie nun wieder aus. Doch die Schöpfungsbilder, die sie ab Freitag, 13. Mai, dort präsentiert sind andere. Der Titel: „Und Gott sah, dass es gut war, oder?“

Zwölf Bildtafeln zur Schöpfungsgeschichte werden nun zu sehen sein. Eleonore von Kondratowicz sagt: „Seitdem ist viel Zeit vergangen - eine Zeit, in der ich mich selbstkitisch mit meinen Bildern auseinandergesetzt habe.“ Die Darstellung kam ihr zu plakativ vor. „Ich habe einzelne Tage neu gemalt und habe vor die rein bibelgelenkte Darstellung der Schöpfungstage ein Bild mit wissenschaftlichem Ansatz gestellt: „Die Finsternis vor der Schöpfung“, erzählt sie.

Als Grundlage dafür diente der Künstlerin ein Text von Ernst Peter Fischer aus dem Buch „Durch die Nacht“. „Er beschreibt die Enegie, die es schon vor der Schöpfung gegeben haben muss - bei Mose die Finsternis - und aus der letztendlich die Schöpfung entsteht“, berichtet sie.

Und Eleonore von Kondratowicz hat einen siebten Tag hinzugefügt. Damit hat sie ihren ursprünglichen Gedanken, nur den handelnden Gott darzustellen, über Bord geworfen. „Kopfzerbrechen hat mir lange Zeit die ursprüngliche Version von ,Adam und Eva´ bereitet. Zu groß, zu bedeutend, zu kontrovers in der Aussage. lch habe sie auf eine Größe reduziert, die für mein Gefühl eher ihrer Position in der Schöpfung gerecht wird.“

Wer die Ausstellung vor vier Jahren gesehen hat, wird sich an sehr unterschiedliche Stilsprachen erinnern. Trotzdem verband die Bilder eine innere Harmonie. „Die erste Ausstellung war wie aus einem Guss. Durch die Überarbeitung ist dieser Eindruck verloren gegangen“, sagt die Künstlerin. Dafür böten sie jetzt mehr lnterpretationspotenzial. Eben deshalb hat sie dem Bibelzitat des Titels ein „oder“ beigefügt, das Assoziationen freie Bahn schafft.

Für Eleonore von Kondratowicz ist die Ausstellung eine willkommene Reise in ihre alte Heimat. Sie hat lange in Krefeld gelebt, ist hier zur Schule gegangen und hat Abitur am Ricarda Huch Gymnasium gemacht. Seit vielen Jahren ist ihr Zuhause in Tecklenburg. „Auch wenn meine Besuche selten geworden sind, ich fühle mich der Stadt noch sehr verbunden und hab mich deshalb gefreut über das Ausstellungsangebot in Hüls.“

Ökumenische Begegnungsstätte Hüls, Leuther Straße; Freitag, 13. Mai, ab 19 Uhr. Geöffnet auch am Samstag, 14. Mai, 14 bis 17 Uhr; sowie immer mittwochs, 19 bis 22, und donnerstags, 8 bis 12 Uhr, und nach Vereinbarung.
Telefon 02151 369595.

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