Hilden historisch Wer erinnert sich an Jonas, den Wal?

Hilden · Ein riesiger, präparierter Finnwal tourte in den 50er-Jahren als Attraktion durch Europa. Jonas kam 1955 auch nach Hilden. Die Leiterin des Fabry-Museums, Sandra Abend, sucht nun nach Fotos.

 Wer hat noch Fotos von Jonas, dem Wal? (Symbolfoto)

Wer hat noch Fotos von Jonas, dem Wal? (Symbolfoto)

Foto: dpa

Können Sie sich noch an Jonas, den Wal, erinnern? Der präparierte und konservierte Finnwal tourte in den 1950er-Jahren durch Europa und machte 1955 auch in Hilden halt. Daran erinnert Sandra Abend, die Leiterin des Wilhelm-Fabry-Museums. Der Kreis der Freunde des Instituts für Kunstgeschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist nämlich zu Gast in Hilden und richtet in Kooperation mit dem Kulturamt und dem Gewerbepark-Süd am 13. und 14. Mai eine Tagung zum Thema „Welt-Bilder – Kunst und Wunderkammern“ aus. In den 15 Vorträgen wird die menschliche Neugierde, das Staunen und Entdecken angesprochen.

Im Vortrag über den weltbekannten Allroundkünstler Hans-Peter Feldmann, dessen Vater bis 1977 eine Drogerie an der Mittelstraße 99 in Hilden betrieb, geht es im Prolog um den wohl ersten Fotoauftrag des Künstlers: Am 19. Februar 1955 machte der präparierte und immerhin 20 Meter langen Walfisch Jonas Station in Hilden. Die Hildener Zeitung berichtete: „Wer vor diesem Ungetüm steht, kann nur wieder über die Wunder der Schöpfung staunen.“ Der Veranstalter bat den damals 14-jährigen Feldmann, ein Foto von sich und der Kuriosität mit dem drei Meter großen Maul zu machen.

Das Foto gibt es leider nicht mehr, jedoch dürfte der präparierte Wal Jonas in Erinnerung vieler Hildener Bürger geblieben sein. „Und vielleicht hat sich ja in einem Hildener Familienalbum oder einer auf dem Dachboden schlummernden Fotokiste eine Aufnahme des Tieres erhalten, das seinerzeit durch eine grüne Zeltplane verdeckt wurde, denn schließlich sollten die Besucher für den Anblick bezahlen“, hofft Sandra Abend. Wer ein Foto von Jonas findet, kann es an die Mailadresse hilden@rheinische-post.de schicken oder es an der Schulstraße 13 in der Redaktion vorbeibringen.

Die Tagung in Hilden umfasst noch weitere interdisziplinäre Vorträge der zum Teil international renommierten Kulturschaffenden, so Sandra Abend weiter. Darin werde in vielfältiger Art über das Thema „Weltbilder“ berichtet. Die Vorträge richtet sich an alle Interessierten, die am Freitag und Samstag bereits einen ersten Blick auf die Ausstellung „The World is Yours“ von der Karlsruher Künstlerin Stephanie Abben richten können. Die Tagung findet im Kunstraum Gewerbepark-Süd, Hofstraße 64, statt. Eine kostenlose Anmeldung ist per Email an freundeskreis-kuge@hhu.de möglich. Das Gesamtprogramm kann auf www.wilhelm-fabry-museum.de abgerufen werden.

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