Kreissynode des Kirchenkreises Krefeld – Viersen Klimaziele gefährden Kirchenbestand

Krefeld/Viersen · Viel vorgenommen hat sich der evangelische Kirchenkreis Krefeld – Viersen für seine Kreissynode. Die Gemeinden sollen sich für neue Formen der Seelsorge öffnen, die Verwaltung der Kitas soll  zentral zusammengefasst werden.

 Dr. Barbara Schwahn ist Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Krefeld-Viersen.

Dr. Barbara Schwahn ist Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Krefeld-Viersen.

Foto: samla

Nach den pandemiebedingten Einschränkungen der vergangenen Jahre findet die nächste Kreissynode des evangelischen Kirchenkreises KrefeldViersen am kommenden Samstag, 21. Mai, wieder in der gewohnten Form statt. Nach einem für alle Gläubigen offenstehenden Gottesdienst um 8.30 Uhr in der Alten Kirche am Schwanenmarkt beginnen die Beratungen um 10,30 Uhr im Seidenweberhaus. Die 131 geladenen Synodalen vertreten 92.000 Mitglieder des Kirchenkreises Krefeld – Viersen.

In der Pandemiezeit sei noch einmal deutlich geworden, welch große Bedeutung den Gemeinden zukomme, erklärte Superintendentin Barbara Schwahn. Es seien viele kreative Wege außerhalb der Einschränkungen durch den Lockdown geöffnet worden, sich um den Nächsten zu kümmern. Die gelte es zu erhalten und niederschwellig auszubauen. „Wollen wir einfach dort wieder anknüpfen, wo wir durch die Pandemie unterbrochen wurden? Oder brauchen wir neue Impulse in der Seelsorge?“, ist für Schwahn eine der drei zentralen Fragestellungen für die Synode.

Vor Ort hätten die Gemeinden Ideenreichtum und außerordentliches Engagement bewiesen. Mit einem verbreiterten Fortbildungsangebot soll den Leitern der Arbeitskreise in den Gemeinden professionelle Hilfestellung angeboten werden. Mit einem Impulsreferat will die Pfarrerin und Dozentin am Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der Evangelischen Kirche Westfalen in Villigst die vielen vorhandenen Ansätze zu einem einem fruchtbaren Ganzen für die Gemeindeseelsorge zusammenführen und damit dem spürbaren „Relevanzverlust“ (Schwahn) entgegenwirken.

Fünf von sechs getauften Kindern kann der Kirchenkreis derzeit ein Angebot für einen Platz in einer Kindertagesstätte (Kita) machen. Mit 15,35 Euro pro Mitglied und Jahr unterstützt der Kirchenkreis seine Trägergemeinden. Da der Verwaltungsaufwand weiterwächst, sollen die hier eingebundenen Presbyterien entlastet werden, indem man deren Arbeit in einem Trägerverbund professionalisiert. Die Gemeinden, die sich diesem Trägerverbund anschließen, sollen ihren Anteil daran ungeschmälert behalten. Wer am bisherigen Verwaltungssystem festhalten möchte, soll seine Trägerschaft weiter ungeschmälert behalten.  Hier orientiert sich der Kirchenkreis Krefeld – Viersen etwa an der erfolgreichen Kita-Verwaltung des Kirchenkreises Dinslaken.

Der hier sichtbare Umdenkungsprozess der Gemeinden werde auch bei dem dritten Punkt zu intensive, Diskussionen führen, schätzt Schwahn und führt weiter aus: „Wir streben eine Selbstverpflichtung der Gemeinden an, bis zum Jahre 2035 alle kirchlichen Gebäude klimagerecht auszustatten.“ Bis zum Jahre 2027 haben die Gemeinden Zeit, ein Konzept für Klimaneutralität vorzulegen. Klaus Armonies, Diplom-Ingenieur und Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Krefeld - Viersen, sei derzeit in den Gemeinden unterwegs, um die notwendigen Daten für die Klimasteckbriefe der kirchlichen Gebäude zu erheben. Daneben ist man dabei, bei der Landeskirche eine Stelle einzurichten, die die verschiedenen Fördermöglichkeiten für solche Maßnahmen erkundet und Hilfestellung bei der Antragstellung gibt. „Natürlich bringt dieses Verfahren auch Kirchengebäude auf den Prüfstand“, erwartet die Superintendentin. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dann noch Gemeinden geben wird, die zwei Kirchengebäude werden bespielen können.“ 

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