Wettbewerb der Sechstklässler in Krefeld Drei Mädels sind die besten Vorleserinnen

Krefeld · Beim Stadtwettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels setzte sich Emma Brocker durch - ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Besten aus 15 sechsten Klassen. Die Entscheidung fiel mit „Weiberkram“.

Die besten Vorleserinnen und Vorleser ihrer Schulen traten beim Stadtwettbewerb in der Mediothek an. Sie hatten ihr Lieblingsbuch mitgebracht und fünf Minuten Zeit, um die Jury zu überzeugen.

Die besten Vorleserinnen und Vorleser ihrer Schulen traten beim Stadtwettbewerb in der Mediothek an. Sie hatten ihr Lieblingsbuch mitgebracht und fünf Minuten Zeit, um die Jury zu überzeugen.

Foto: Bianca Treffer

Vor Selim liegt das Buch „Mistle End“. Bei Hanna ist es „The Inheritance Games“ und Anna-Lena hält „Das Geheimnis der Flüstermagie“ in den Händen. Doch egal, um welches Buch es sich handelt, die insgesamt 15 Schüler, die sich in der Mediothek am Theaterplatz eingefunden haben, sind alle ein wenig aufgeregt. Denn gleich geht es darum, aus seinem eigens ausgesuchten Buch vorzulesen und das bestmöglich. Die regionale Ebene des traditionellen Vorlesewettbewerbs für die sechsten Klassen vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels steht an. 15 Schüler von 15 verschiedenen weiterführenden Schulen in Krefeld gehen an den Start. Sie sind allesamt bereits Schulsieger geworden, nun geht es auf der nächsten Ebene weiter.

„Ihr habe alle schon eine tolle Leistung erbracht, denn ihr habt in eurer Schule als beste Vorleser überzeugt. Wir sind nun sehr gespannt, was wir heute hier hören werden“, begrüßt Lisa Beutelspacher, Leiterin der Kinderbibliothek, die jungen Vorleser und ihre Familien, die alle zum Daumen drücken mitgekommen sind. „Die Jury, die aus Personen besteht, die mit Büchern zu tun haben sowie der Vorjahressiegerin aus Krefeld, werden es sicherlich nicht einfach haben“, schließt sich Organisator Carsten Mennenöh von der gleichnamigen Krefelder Buchhandlung an. Als er das Kriterium für die Lesereihenfolge erläutert, ist die Antwort darauf ein herzliches Lachen seitens der Besucher. Der Vorname des wettbewerbsbetreuenden Lehrers an der jeweiligen Schule ist ausschlaggebend. „Es gab keine doppelten Namen und so konnten wir die Reihenfolge anhand der Vornamen, alphabetisch sortiert, festlegen“, informiert Mennenöh. Lange Vorreden gibt es nicht, es geht direkt los.

Emma ist die Erste, die vor der fünfköpfigen Jury und den weiteren Zuhörern an dem einzelnen Tisch mit Mikrofon auf der Bühne Platz nimmt. „Ich lese heute aus dem Buch „Das Glück wartet nur bis vier“ vor“, beginnt die Sechstklässlerin und fügt eine kurze Inhaltsangabe ihres Buches an. 

Die Sechstklässlerin hat sich einen spannenden Part aus dem Buch ausgesucht und liest gekonnt vor. Dass Emma Vorlesen Spaß macht, ist ihr anzusehen. Nicht minder souverän schließen sich die anderen Teilnehmer an, wobei jeder Start mit einer kurzen Inhaltsangabe erfolgt, die die Zuhörer an die jeweiligen Lese-Szenen heranführt.

Die fünfminütige Lesezeit ist schnell vorüber und doch reicht die Vorgabe aus, um jedem Mitglied der Jury genügend Zeit für eine Bewertung zu geben. Es gilt die Lesetechnik sowie die Interpretation und die Textstellenauswahl zu beurteilen. Es ist keine einfache Sache für Bibliothekarin Helga Krall, Schauspielerin und Regisseurin Betti Ixkes, Autorin Ulrike Renk, Marlene Jäger vom Niederrheinischen Literaturkreis und die Krefelder Vorjahressiegerin Ena Ilic. Aufmerksam hören die fünf Juroren Schüler um Schüler zu, vergeben Punkte und schreiben Anmerkungen sowie einen Gesamteindruck auf.

„Ich lese gern vor. Man kann beim Vorlesen ganz viel hinein interpretieren und das macht Spaß“, bemerkt Anna, die sich für das Buch „Keeper of the lost cities“ entschieden hat. Schließlich haben alle Schulsieger vorgelesen. Die Jury zieht sich zur Beratungsrunde zurück, wobei die Entscheidung, wer am besten vorgelesen hat, nicht einfach zu fällen ist. Schließlich steht fest, wer den Sprung in die zweite Runde geschafft hat. Emma Brocker, Anna Michels und Lisa Borchard dürfen nochmals zum Buch greifen. Allerdings ist es diesmal nicht das eigene Buch. Die drei müssen aus einem ihnen unbekannten Buch vorlesen: „Weiberkram“. Eine etwas schwierigere Aufgabe, wie sich alle einig sind. Aber auch das wird von den Sechstklässlern der Bischöflichen Maria Montessori Gesamtschule, der Marienschule und dem Gymnasium Am Moltkeplatz mit Bravour gemeistert. Die Spannung erhöht sich ein letztes Mal. Dann steht fest, Emma trägt den Sieg davon und darf auf Bezirksebene starten.

Für alle gibt es indes am Ende Urkunden und ein nettes Geschenkepaket, so dass sich jeder als Sieger fühlt.

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