Parkschlösschen 20.000-Euro-Luxusräder im Parkschlösschen

Krefeld · Das alte Parkschlösschen am Hülser Berg beherbergt jetzt ein trendiges Radsportcafé. In der Galerie werden limitierte Luxusfahrräder angeboten, das günstigste kostet 5.000 Euro. Die Kunden kommen aus aller Welt.

 Symen und Stephan Schendel in ihrem Radsportcafé am Hülser Berg. In der Galerie stehen Luxusräder, die sie als „Jedi Sports“ verkaufen.

Symen und Stephan Schendel in ihrem Radsportcafé am Hülser Berg. In der Galerie stehen Luxusräder, die sie als „Jedi Sports“ verkaufen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Von außen sieht man dem Parkschlösschen die Veränderung nicht an. Doch betritt man das alte Gebäude, betritt man eine andere Welt: Hier ist alles edel und glänzt. Aus der urigen Gaststätte wurde ein modernes Radsportcafé - hell und einladend. Weiße Stühle stehen an weißen Tischen, in denen ein signiertes Rennradtrikot liegt. Die Beleuchtung entstammt glitzernder Kronleuchter. An den Wänden hängen Glasbilder berühmter Radsportler. Die Uhr und der Tisch der Sitzecke wurden eigens aus Laufrädern gebaut. Über der Theke hängt ein Rennrad, eine Sonderedition, auf 50 limitiert. Die Kaffeemaschine ist von der italienische Marke „Rocket Espresso“, eine Spezialanfertigung nur für dieses Café.

 Symen und Stephan Schendel.

Symen und Stephan Schendel.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Ein roter Teppich leitet durch das Café und führt den Besucher in die Galerie. Auch hier ist alles edel - und teuer. Hier stehen Luxusfahrräder, gefertigt von den besten Firmen der Branche. Unter 5.000 Euro kriegt man hier kein Fahrrad, die meisten Kunden geben das Doppelte bis Vierfache aus. Die Galerie steht im ständigen Wandel, spätestens alle drei Wochen sind die Ausstellungsstücke ausgewechselt. Unter dem breiten Spektrum edler Marken sind „Pinarello“, „Cervélo“ „3T“ und „Open“ die ausgewählten Top-Marken des Shops.

Inhaberin Symen Schendel hat 2006 mit ihrem Mann Stephan den Onlinehandel „Jedi Sports“ eröffnet. Zusätzlich haben sie das Hallenschwimmbad ihres Wohnsitzes umgebaut und als Galerie genutzt. In der Galerie können die Teile oder ganze Fahrräder angeguckt und angefasst werden. Mit dem Slogan „Eine Vision. Ein Lifestyle. Ein Erlebnis“ wirbt das Ehepaar für ihr Produkt: Luxusfahrräder nach den Vorstellungen des Kunden.

Die Idee kam gut an und so wendeten sich bald Kunden aus der ganzen Welt an den Handel. Immer mehr besuchten die Galerie, die Nachfrage wurde riesig und eine neue Örtlichkeit musste her. Die Problematik: Die Kunden hatten sich auf den besonderen Ort der Galerie eingeschossen und wollten das Ambiente nicht missen. Als Anspruch für die neue Lokalität gab Symen Schendel „vor allem Parkplätze und diese besondere Atmosphäre“ an. Mit dem 1900 eingeweihten Parkschlösschen ist das Ehepaar, nur 200 Meter Luftlinie von ihrem alten Standort, fündig geworden. „Ich habe das hier gesehen, und es hat sofort klick gemacht“, erzählt Schindel. Ihre Vision konnte sie umsetzen, auch wenn sie immer wieder neue Ideen für die Aufmachung hatte. Der alte Stuck blieb erhalten. Die alten Stühle wurden neu mit Kunstleder bezogen, der alte Tisch wurde mit einer neuen Platte bestückt und dient als Tafel, die den Charme des alten Parkschlösschen neu interpretiert. Auch die alten Kronleuchter wurden von der Inhaberin persönlich auseinander gebaut, überholt und hängen wieder in der Galerie.

Die neue Ergänzung mit dem Ortswechsel: Das Café für Radsportler und alteingesessene Besucher des Parkschlösschen. Und auch hier achten die Besitzer auf Qualität. Den Kuchen liefert die Konditorei von Stefan Schunk. Der Kaffee wird aus Italien importiert und mit einer Siebträgermaschine gebrüht. Das Wasser ist von „Coralba“, der Eistee von „Elephant Bay“ und die Limonade von „Proviant“. Zur Zeit hat das Café nur am Wochenende auf, die Galerie unter der Woche. Mit mehr Personal sollen die Öffnungszeiten allerdings erweitert werden.

„Das was wir machen, ist einzigartig“, berichtet Symen Schendel, die selber nicht aktiv Fahrrad fährt. „Hier gibt sich das Who-is-who der Radsport-Branche die Klinke in die Hand“, erzählt sie stolz. Die Zielgruppe sei großteils männlich und über 30. „Unsere Kunden wissen, was sie wollen“, erklärt sie und fährt fort: „Die Leute wollen ihren Porsche oder Ferrari, mit ihren Spezialanforderungen.“ Die Räder, die „Jedi Sports“ verkauft, seien das entsprechende Äquivalent im Radsportbereich. „Custom Made“ und „Custom Paint“ seien neben den Qualitätsmarken das Aushängeschild für „Jedi Sports“. Für die Zukunft habe Schendel noch einiges vor: Nach Neumöblierung des Biergartens soll dieser im Sommer abends eine Anlaufstelle werden. Als weitere Projekte plant die Ihnaberin verschiedene Workshops. In diesen soll Radsportinteressierten Radpflege und -wartung, aber auch gesunde Ernährung vermittelt werden. Für die Wintermonate soll das Café für Feiern von Firmen oder Privatpersonen genutzt werden. Bereits jetzt organisiert das Ehepaar kleine Radsportevents, die am ersten Samstag des Monats stattfinden, und bei denen die Kunden Räder der verschiedenen Firmen testen können.

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