Bürgermonitor in Krefeld Wirbel um Ausbau der Hüttenallee

Krefeld · Bockumer erhält von der Verwaltung auf seine Fragen und Verbesserungsvorschläge seit Monaten keine Antwort.

 Anwohner der Hüttenallee befürchten, dass die Straße so stark verbreitert werden könnte, dass sie künftig verstärkt als Durchgangsstraße Richtung Innenstadt genutzt wird.

Anwohner der Hüttenallee befürchten, dass die Straße so stark verbreitert werden könnte, dass sie künftig verstärkt als Durchgangsstraße Richtung Innenstadt genutzt wird.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Anwohner der Hüttenallee sind in Sorge, dass die Straße auf dem Teilstück Europaring bis Buschstraße so stark verbreitert wird, dass sie als Durchgangsstraße Richtung Innenstadt genutzt wird und zum Rasen verleitet (wir berichteten). Diese Sorge teilt der Bockumer Carlheinz Swaczyna, der bereits mehrere diesbezügliche Anfragen in der Bürgerfragestunde der Bezirksvertretung (BZV) Ost gestellt hat und bis heute keine aus seiner Sicht zufriedenstellenden Antworten der Stadt erhalten hat.

Am 14. Dezember 2018 schrieb ihm die Verwaltung zu diesem Thema: „Die geforderten Maßnahmen gehen weit über reine Instandsetzungsmaßnahmen hinaus – das Anliegen wurde deshalb an den zuständigen Fachbereich Stadtplanung mit der Bitte weitergeleitet, diesen Straßenabschnitt in das Umbau- bzw. Neubauprogramm aufzunehmen.“ Was genau geplant ist, erfuhr Swaczyna nicht und stellte daraufhin am 21. Februar 2019 in der BZV Ost weitere Fragen. „In welchen Zeiträumen bewegen sich Planung/ Umsetzung für den Umbau/ Neubau der Hüttenallee und wie sollen in der Zwischenzeit die dortigen Verhältnisse erträglich gestaltet werden?“ Auf diese und noch weitere Fragen und Verbesserungsvorschläge hat der Bockumer bis heute keine Antwort erhalten. Bezirksvorsteher Wolfgang Merkel (SPD) machte er am 1. April in einer Mail auf die Messungen an der Hüttenallee aufmerksam und schrieb ihm: „Zwischenzeitlich hat auch eine von der Stadt beauftragte Firma an mehreren Stellen auf und neben der Hüttenallee Kernbohrungen zu Analysezwecken durchgeführt.“

Damit bestätigt er die Beobachtungen der Anwohner und erklärt: „Offensichtlich weiß die Rechte nicht, was die Linke beauftragt, obwohl den Bürgern durch die Einrichtung des Kommunalbetriebs das Blaue vom Himmel herab versprochen wurde.“ Auch die Befürchtung, dass für einen Ausbau der Hüttenallee Bäume gefällt werden müssten, findet er realistisch, spricht sogar davon, dass bereits Bäume in diesem Bereich „verschwunden“ seien, ohne dass auf die Fällungen im Vorfeld hingewiesen worden wäre. Carl Swaczyna ist enttäuscht vom Vorgehen der Verantwortlichen und sagt: „Die Verwaltung tut weder den Bürgern, noch den Lokalpolitikern und der politischen Mitwirkung allgemein einen Gefallen damit, die Leute vor vollendete Tatsachen zu stellen und Geheimniskrämerei in Vollendung zu betreiben.“

Über die Stellung der CDU bei diesem Thema wundert sich Ratsherr Jürgen Hengst (SPD). „Mehr als ei­ne Sa­nie­rung der Stra­ße wird es mit uns nicht ge­ben, al­lei­ne schon, um die mas­si­ve Fäl­lung von Bäu­men zu ver­mei­den“, hatte wie berichtet CDU-Rats­herr Man­fred Lä­ckes erklärt. Hengst weist daraufhin, dass die Vorlage zur Abarbeitung von Straßenbaumaßnahmen, zu der auch die Maßnahme zur Sanierung der Hüttenallee zwischen Europaring und Buschstraße gehört, vom Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität im Juli 2018 einstimmig beschlossen wurde. „Es hat keine Einwände im Ausschuss gegeben, schon gar nicht hat Ratsherr Läckes als Sprecher der CDU-Fraktion darauf hingewiesen, dass seine Fraktion die Maßnahme zur Sanierung der Hüttenallee nicht mittragen könne“, erklärt Hengst und sagt weiter: „Offensichtlich ist die Bockumer CDU bereits im Wahlkampfmodus und hat den mitgetragenen Beschluss von vor einem Jahr vergessen.“

Es werde also, so Jürgen Hengst, keine, wie von der CDU unterstellt, massiven Fällungen von Bäumen geben. Lediglich vier Bäume, für die es Ersatzpflanzungen geben werde, müssten im Rahmen der Verkehrssicherung weichen. Schon hierdurch sei erkennbar, dass es nicht um einen Ausbau in größerem Stile oder gar zu einer Durchfahrtsstraße ginge. „Man muss sich schon entscheiden, ob man die durch jahrelange Untätigkeit vorhandenen Schlaglöcher beseitigen und in die Infrastruktur investieren möchte, oder ob die Zustände der Straßen so bleiben sollen, wie sie aktuell leider viel zu häufig sind“, resümiert der SPD-Ratsherr und verspricht den Anwohnern, dass sich die SPD dafür einsetzen werde, den Verkehr nach Fertigstellung der Sanierungsmaßnahme an dieser Stelle stärker zu kontrollieren, um den Lkw-Durchfahrtsverkehr zu verhindern.

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