Schulfrei in Krefeld Hitzefrei bei fast 40 Grad in der Sonne

Krefeld · Viele Schüler konnten sich über hitzefrei freuen. Die Bedingungen waren mit Maske kaum zu ertragen. Je nach Schulbau und Glasflächen-Anteil waren die Raumtemperaturen unerträglich.

 Krefeld-Bockum, am Donnerstag, 15.30 Uhr: Das Thermometer zeigt in der Sonne fast 40 Grad an. Im Schatten waren es 34 Grad.

Krefeld-Bockum, am Donnerstag, 15.30 Uhr: Das Thermometer zeigt in der Sonne fast 40 Grad an. Im Schatten waren es 34 Grad.

Foto: Bärbel Kleinelsen

Bei Temperaturen, die am Donnerstagnachmittag in Krefeld bis nahe an die 40-Grad-Marke kletterten, haben viele Krefelder Schüler hitzefrei bekommen. Die Kombination aus feucht-schwüler Hitze und Maskentragen setzte sowohl Lehrern  als auch Kindern und Jugendlichen massiv zu. In manchen Schulen war die Belastung je nach Schulbau noch einmal  höher:  „Die Temperaturen, kombiniert mit der Maskenpflicht im Klassenraum sind weder für die Schülerinnen noch für die Kolleginnen gesundheitsförderlich“, erklärt etwa die Schulleiterin der  Realschule Horkesgath, Ute Eißing-Schroers; darüber hinaus verfüge die Realschule über große Glasflächen in allen Klassenräumen; dadurch würden die Temperaturen zusätzlich unerträglich.

 An der Albert-Schweitzer-Realschule gelten andere Regeln. Die Schule ist Ganztagsschule; bei Hitze treten Kurzstunden in Kraft, bei denen eine reguläre Schulstunde von 45 Minuten um 15 Minuten verkürzt wird.

Andere Schulen haben sich abgesprochen; so berichtet Moltke-Schulleiter Udo Rademacher, er habe sich am Morgen mit seinem Kollegen Philipp Brüx von Ricarda Huch telefonisch auf „hitzefrei“ verständigt; die Absprache sei nötig, weil beide Gymnasien gemeinsame Kurse anbieten. Am Moltke ist übrigens der Altbau in den ersten Hitzetagen noch kühler als der in dieser Hinsicht berüchtigte Neubau; „wenn dann die Hitze drin ist, hält sie sich wegen der dicken Mauern aber auch länger“, sagt Rademacher und lacht.

Generell trifft die Entscheidung, ob hitzefrei gegeben wird, jeder Schulleiter für sich. Die Regel dazu erläutert das NRW-Schulministerium:  „Als Anhaltspunkt ist von einer Raumtemperatur von mehr als 27 °C auszugehen. Beträgt die Raumtemperatur weniger als 25 °C, so darf Hitzefrei nicht erteilt werden.“ Normalerweise gilt hitzefrei nur für die Sekundarstufe I, also den Klassen von fünf bis neun (an Gymnasien) bzw. 10. Wie Moltke-Direktor Rademacher erläutert, gebe es zurzeit eine Sonderregelung: Demnach könne auch die Oberstufe wegen der Belastung durch die Maskenpflicht hitzefrei bekommen. Die Entscheidung darüber liege wiederum bei den Schulleitern.

 Hitzefrei gab es ferner am Gymnasium am Stadtpark;  die Oberstufe konnte selbst entscheiden, ob sie die Projektkurse mittags ausfallen lassen wollte oder nicht. Ebenfalls hitzefrei bekam die Schülerschaft am Fabritianum und an der Montessori-Gesamtschule: „Die Räume haben teilweise eine Temperatur von über 30 Grad“, berichtet  Schulleiterin Gabriele Vogt.

Für Freitag, 18. Juni, sind noch höhere Temperaturen vorausgesagt, als am Donnerstag gemessen. Einige Schulen haben bereits entschieden, ihre Schüler auch am 18. mittags nach Hause zu schicken, darunter das Moltke, Ricarda, Fabritianum und Stadtpark.

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