Tipps aus dem Wissenspodcast So bleibt Ihre Wohnung auch bei großer Hitze kühl

Im Sommer heizen sich viele Wohnungen auf und es wird fast unerträglich. Vor allem an diesen Tagen wird es besonders warm. Mit einigen Tricks kann man das Zuhause aber auch kühl halten.

Sonnenschein und Sommerwetter haben die meisten von sehr gerne. Bis zu einem gewissen Punkt. Dann nämlich, wenn es in der Wohnung unangenehm warm wird und uns auch in der Nacht die Hitze zu schaffen macht.

Im Podcast „Tonspur Wissen“, dem Wissenschaftspodcast von RP und Leibniz-Gemeinschaft, gibt eine Expertin Tipps gegen die Hitze. Regine Ortlepp leitet den Forschungsbereich „Gebaute Umwelt – Ressourcen und Umweltrisiken“ am Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung in Dresden.

Wohnung kühlen bei Sommerhitze - die besten Tipps:

  • Fenster und Türen tagsüber geschlossen halten
  • Jalousien oder Vorhänge verwenden
  • Ventilator der Lüftung im Badezimmer einschalten
  • Die Wohnung mit Ventilatoren kühlen
  • Elektrische Geräte ausschalten
  • Fassade oder Dächer begrünen
  • Gebäude gut dämmen

Fenster und Türen tagsüber geschlossen halten

Die Hitze soll möglichst gar nicht erst in die Wohnung kommen. Wenn es draußen warm wird, alle Fenster und Türen geschlossen halten. Tagsüber sollten die Fenster geschlossen bleiben, sonst kommt warme Luft ins Zimmer. Selbst wenn sie auf Kipp stehen, schleicht sich die Hitze ins Zimmer.

Im Sommer sollte am besten nachts und in den frühen Morgenstunden gelüftet werden. Die Fenster ganz öffnen, um die abgekühlte Luft in den Raum zu lassen. Am besten sogar bei offenen Fenstern schlafen, damit der Raum herunterkühlen kann. Möglichst am Morgen auf der Ostseite die Fenster geschlossen lassen. Sonnenpausen nutzen und dann mit Durchzug die warme Luft aus der Wohnung befördern.

Jalousien oder Vorhänge verwenden

Damit die Hitze draußen bleibt, kann man die Fenster verdunkeln. Am einfachsten gelingt das mit Tüchern oder Vorhängen, die man innen vor die Fenster spannt. Dabei sollte man helle Stoffe wählen, weil diese die Sonne reflektieren, während dunkle Farben die Wärme speichern.

Zusätzlich kann man die Tücher nass machen, die Feuchtigkeit kühlt die Wohnung ab.

Den besten Schutz vor Wärme bieten Außenjalousien. Sie verhindern wirksam, dass die Hitze ins Gebäude kommt. Doch nicht alle Wohnungen haben Außenjalousien. „In jedem Baumarkt gibt es inzwischen für relativ wenig Geld auch Jalousien, die man von innen an die Fenster montieren kann. Man sollte darauf achten, dass sie an der Außenseite reflektieren und so die Wärme wieder hinausleiten. So effektiv wie Außenjalousien sind sie zwar nicht, aber besser als gar nichts“, sagt Expertin Regine Ortlepp.

Ventilator der Lüftung im Badezimmer einschalten

Bewohner kleinerer Wohnungen mit innenliegendem Badezimmern können die Lüftung im Bad benutzen. Oft funktioniert die allerdings nur, wenn das Licht an ist. Das ist dann allerdings ökologisch zweifelhaft.

Der Ventilator der Lüftung ist zwar nicht stark, befördert aber dennoch warme Luft nach draußen. Vermieter und Wohnungseigentümer können hier langfristig auch stärkere Lüftungen einsetzen. Das merkt man dann auch im Sommer.

Die Wohnung mit Ventilatoren kühlen

Ein Ventilator kühlt die Temperatur nicht herunter, sondern verteilt die Luft nur im Raum. Dennoch kann der Luftzug angenehm sein und die gefühlte Temperatur sinkt ein wenig.

Am Abend, wenn es draußen abgekühlt ist, kann man den Ventilator ans Fenster stellen, damit er die frische Luft schnell im Zimmer verteilt.

Im Baumarkt gibt es außerdem kleine tragbare Klimaanlagen zu kaufen. Allerdings lassen sich damit keine großen Räume abkühlen und sie sind wahre Stromfresser.

Ein zusätzlicher Wärmespeicher sind übrigens schwere Teppiche. Aus diesem Grund sollte man lose Teppiche im Sommer einfach entfernen.

Elektrische Geräte ausschalten

Elektrische Geräte heizen einen Raum zusätzlich auf. Werden sie nicht gebraucht, sollten sie abgeschaltet werden. Dabei ist es von Vorteil, sie ganz auszuschalten, weil sie auf Stand-by weiterhin Wärme abgeben.

Ein Trockner heizt den Raum besonders auf und sollte im Sommer gar nicht benutzt werden. Hängt man die feuchte Wäsche im Raum auf, kühlt das Zimmer zusätzlich ab, allerdings sollte man hier darauf achten, dass die Feuchtigkeit abziehen kann.

Fassade oder Dächer begrünen

Langfristig kann man mit Pflanzen gegensteuern. Expertin Regine Ortlepp rät zu einer Begrünung der Fassade zum Beispiel mit Kletterpflanzen. Auch eine Dachbegrünung reguliert das Klima in den eigenen vier Wänden. Wer die Möglichkeit hat, sorgt mit Bäumen vor dem Haus für Schatten und verhindert so ein starkes Aufheizen der eigenen Wohnung.

Hausbesitzer sollten bei der Auswahl der Fassade auf helle Farben setzen, denn dunkle Wände heizen sich schneller auf.

Gebäude gut dämmen

Ein weiterer Tipp der Expertin ist ebenfalls mit größerem Aufwand verbunden, bringt allerdings auch im Winter etwas: Wer gut gedämmte Wände und ein gut gedämmtes Dach hat, muss im Winter weniger heizen und hält auch im Sommer die Hitze von der Wohnung fern. Hier sollte man auch mit dem Vermieter sprechen, er hat ja auch etwas davon. Bei solchen Investitionen können allerdings auch die monatlichen Kosten für den Mieter steigen.

Stadtplanung kann gegen Hitze helfen

Um den Sommer für uns alle erträglicher zu machen, sind aber auch die Städte und Gemeinden in der Pflicht, sagt Regine Ortlepp im Podcast „Tonspur Wissen“. In Innenstädten weniger versiegelte Flächen, mehr schattenspendende Bäume und kleinere Brunnen – das alles kann das Wohlbefinden im Sommer deutlich steigern.

Wenn gar nichts hilft: den eigenen Körper kühlen

Bekommt man die Hitze in der Wohnung einfach nicht in den Griff, kann man versuchen, sich selbst abzukühlen. Ein kühles Bad kann die Körpertemperatur absenken. Für eine kleine Erfrischung zwischendurch sorgt kaltes Wasser, dass man sich über die Arme laufen lässt. Wer bei Hitze schlecht einschläft, kann seinen Schlafanzug in einer Tüte in den Kühlschrank legen und erst vor dem Zubettgehen herausholen. Auch eine Wärmeflasche, die man mit eiskaltem Wasser gefüllt hat, kann dem Körper erholsame Abkühlung verschaffen und das Einschlafen fördern.

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