Hans-Peter Walther wird in den Ruhestand verabschiedet Staffelstabübergabe im Sportamt Korschenbroich

Korschenbroich · Hans-Peter Walther verlässt nach 28 Jahren das Sportamt und geht in den Ruhestand. Doch so ganz möchte er nicht aufhören.

 Domink Khayat (r.) übernimmt den Staffelstab im Sportamt von Hans-Peter Walther, der am 30. Oktober in den Ruhestand geht, dem Sport aber erhalten bleibt.

Domink Khayat (r.) übernimmt den Staffelstab im Sportamt von Hans-Peter Walther, der am 30. Oktober in den Ruhestand geht, dem Sport aber erhalten bleibt.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Hans-Peter Walther hört auf. „Nein“, werden nun viele Sportler in der Stadt erschrocken ausrufen: „Das kann doch nicht wahr sein.“ Es ist aber so, denn Walther wird am 30.Oktober mit 67 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Und wer macht nun den Citylauf? Hans-Peter Walther natürlich, denn davon kann er nicht lassen. Die Verwaltung hat ihm ein kleines Büro über den Abschiedstag hinaus überlassen. „Es ist eine Besenkammer“, kommentiert Walther. Aber von dort wird er künftig den Korschenbroicher Citylauf organisieren.

 Walther (l.) hatte stets verständnisvolle Chefs, hier mit Heinz-Josef Dick.

Walther (l.) hatte stets verständnisvolle Chefs, hier mit Heinz-Josef Dick.

Foto: Andreas Woitschützke/Woitschützke, Andreas (woi)

Hans-Peter Walther hat wie kein zweiter den Sport in der Stadt geprägt. Er hat sich um Bau und Ausbau von Sportstätten gekümmert, hat Veranstaltungen wie Schulsport- und Schwimmfeste organisiert, und er wäre gerne noch im Amt geblieben. Denn sein „liebstes Kind“, das Waldstadion, dessen Umbau er geplant hat, wird am 2. November offiziell an die Sportvereine übergeben, zwei Tage, nachdem Walther offiziell im Ruhestand ist. Das Waldstadion ist ebenso wie der Citylauf ein Projekt aus den Zeiten des dynamischen Stadtdirektors Willi Esser. Er war es auch, der Walther nach Korschenbroich geholt hat. „Das war 1990. Es war auch das Jahr, in dem ich meinen ersten Citylauf organisiert habe.“

 Walther mit Citylauf Siegerin 2005, Sabrina Mockenhaupt.

Walther mit Citylauf Siegerin 2005, Sabrina Mockenhaupt.

Foto: Andreas Woitschützke/-woi

Zwei Jahre vorher war Hans-Peter Walther auf legalem Wege mit seiner französischen Frau aus der DDR ausgereist. „Wegen meiner Hochzeit war ich Repressalien ausgesetzt.“ Er verließ ein Land, das es bald nicht mehr geben sollte. Dort hatte er als Lehrer gearbeitet, zu seinen Fächern gehörten Geschichte und Sport. Nach seiner Übersiedlung kam er über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zur TG Neuss, plante Kurse und Veranstaltungen. Bei einem Leichtathletiktreffen in Düsseldorf traf er auf Willi Esser. „Der suchte einen Sportamtsleiter.“ Walther griff zu, auch „wenn ich von Verwaltung keine Ahnung hatte.“ Doch die kam schnell. Hans-Peter Walther verlässt das Amt nun als stellvertretender Leiter des Amtes für Schulen, Kindertageseinrichtungen, Kultur und Sport. Daneben ist er auch als Leichtathletiktrainer für Jugendmannschaften aktiv. Und natürlich bleibt er es für den Citylauf. „Willi Esser wollte aus dem jährlichen Waldlauf eine große Veranstaltung in der Stadt machen. Das war 1989. Ich habe 1990 mit 400 Teilnehmern angefangen und inzwischen laufen 4000 Menschen mit.“ Auch wenn  viele andere Städte solche Läufe organisieren, hat Hans-Peter Walther immer noch das Lob des Landrats Hans-Jürgen Petrauschke im Ohr, der den Citylauf als „beste Veranstaltung“ im Rhein-Kreis gelobt habe. Petrauschkes Vorgänger Dieter Patt schuf mit dem K-Läufer ein Denkmal für den City-Lauf. „Der K-Läufer gehört mir, ich habe ihn damals bezahlt“, sagt Hans-Peter Walther. Wahrscheinlich werde er das Kunstwerk aber der Stadt überlassen.

 Der Cheforganisator des City-Laufs, Hans-Peter Walther, auf einem der Werbeschilder. Er rechnet am 10. April mit 3000 Läufern.

Der Cheforganisator des City-Laufs, Hans-Peter Walther, auf einem der Werbeschilder. Er rechnet am 10. April mit 3000 Läufern.

Foto: Lothar Berns

Für Hans-Peter Walther ist die Bilanz positiv. Dies ist auch deshalb so, weil er in den jeweiligen Verwaltungschefs Vorgesetzte hatte, die ihm die notwendige Freiheit für kreatives Handeln gaben. Nun übergibt Walther den Stab an seinen Nachfolger Dominik Khayat. Der 31-jährige Sportwissenschaftler aus Mönchengladbach hatte beim Landesportbund und im Gesundheitswesen gearbeitet, bevor er nach Korschenbroich kam und sich dort seit dem 1. Oktober um das Thema Sport in der Stadt kümmern darf.

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