Ärztemangel Kreis fördert Mediziner-Nachwuchs

kreis kleve · Die ersten zehn Stipendien waren schnell vergeben, deshalb gibt es zehn weitere.

 „Sehr dankbar“: CDU-Fraktionschefin Ulrike Ulrich.

„Sehr dankbar“: CDU-Fraktionschefin Ulrike Ulrich.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

(nik) Im ländlichen Kreis Kleve gibt es zu wenig Haus- und Fachärzte, und der Mangel wird sich noch ausweiten. Dieses Problem ist seit langem bekannt, eine gewisse Entspannung erhoffen sich Politiker und Landrat im Kreis durch einen Modellversuch, der schon als gelungen angesehen werden kann: Es gibt Stipendien für fortgeschrittene Medizinstudenten, die sich verpflichten, nach Abschluss ihrer Facharztausbildung für mindestens fünf Jahre als Arzt im Kreis Kleve zu arbeiten.

„Ich habe selbst nicht gedacht, dass die Resonanz auf unser Angebot so groß sein würde“, stellte Landrat Wolfgang Spreen fest. Und noch mehr freute sich die SPD-Fraktion, deren Idee das Projekt ursprünglich war. Weil es so gut angelaufen ist, kam nun von allen im Kreisausschuss vertretenen Fraktionen die Zustimmung zu dem Vorschlag, zehn weitere Stipendien zu finanzieren. Die Studenten bekommen vier Jahre lang monatlich 800 Euro, die von den beteiligten Krankenhäusern noch um 400 Euro aufgestockt werden. Bislang beteiligen sich an der Kooperation das Emmericher Willibrord-Krankenhaus und die Katholischen Kliniken im Kreis, Gespräche werden auch mit Geldern geführt. Die für sie geeigneten Nachwuchs-Studenten suchen sich die Hospitäler selbst aus.

„Sehr dankbar“ sei die CDU-Fraktion über das erfolgreiche Projekt, dessen Ausweitung sie gerne zustimme, sagte Ulrike Ulrich. Auch der Landrat selbst sei ein wenig stolz darauf, dass sogar auf einer Tagung zum Ärztemangel im Oberbergischen Kreis, die er besucht habe, das Klever Modell als beispielhaft erwähnt worden sei.

Weitere Themen im Kreisausschuss waren die Raumbedarfsermittlung der Ausländerbehörde sowie die Sanierungen der Förderschulen Emmerich und Kleve. Bei einer vermutlich ähnlich groß bleibenden Anzahl von Ausländern im Kreis (circa 50.000 Menschen) werde ein Anbau, der eigentlich für 2019 geplant gewesen sei, nicht ausreichen, erklärte Wilfried Suericks für die Verwaltung. Es müsse ein komplett neues Raumkonzept erstellt werden. Vermutlich wird die Ausländerbehörde in den kommenden Jahren für eine Weile an der Stechbahn untergebracht, bis ein Neubau steht.

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