Kreis Kleve Kleves Kreisleitstelle wird teurer

Kreis Kleve · Ein Rechenfehler in der Verwaltung erhöht die veranschlagten Baukosten um eine Million Euro. 7,67 Millionen Euro sind aufzubringen.

 Landrat Wolfgang Spreen verschafft sich einen Eindruck von der Arbeit der Mitarbeiter in der Kreisleitstelle. Dort gehen Tag und Nacht Notrufe ein. Im Spätsommer 2020 soll die neue Leitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst bezugsfertig sein. Sie wird rund 7,7 Millionen Euro kosten.

Landrat Wolfgang Spreen verschafft sich einen Eindruck von der Arbeit der Mitarbeiter in der Kreisleitstelle. Dort gehen Tag und Nacht Notrufe ein. Im Spätsommer 2020 soll die neue Leitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst bezugsfertig sein. Sie wird rund 7,7 Millionen Euro kosten.

Foto: Kreis Kleve

Erstaunlich gelassen gingen die Mitglieder des Kreisausschusses Kleve mit der aktuellen Mitteilung um, dass sich die Verwaltung beim Thema Neubau der Kreisleitstelle um eine Million Euro verrechnet hat. Statt der zunächst angegebenen 6,67 Millionen wird der Neubau nun mit 7,67 Millionen Euro veranschlagt. Ursache sei ein „Übertragungsfehler in der Kostenberechnung“ gewesen. Der Fehler sei erst im Rahmen der Submission der Bauleistung aufgedeckt worden.

Als einen „ärgerlichen Rechenfehler“ bedauerte das Versehen Landrat Wolfgang Spreen, „sehr bedauerlich“ nannte es Wilfried Suericks, der nach wie vor für den Kreis tätig ist und für alle Großprojekte der vergangenen Jahrzehnte mitverantwortlich war. „Wir übernehmen für diesen Fehler die Verantwortung“, betonte er in der Sitzung des Kreisausschusses und ließ damit größeren Protest gar nicht erst aufkommen. Zumal Fehler ja menschlich sind. Recht zurückhaltend merkte SPD-Frau Sigrid Eicker an, dass es ja schon nicht so gut sei, sich um eine solche Summe verrechnet zu haben. Das Geld wird nun in den nächsten Kreishaushalt eingeplant.

In jedem Fall geht die Baumaßnahme jetzt an die Umsetzung. Die Vorbereitungen für den Baustart sind abgeschlossen, das Grundstück wurde eingezäunt, nun können die Baumaschinen kommen. Unweit der Nassauerallee beginnen die Arbeiten zum Neubau einer Leitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst. Das dreigeschossige Hauptgebäude erhält ein neues Verbindungsteil zum bestehenden Gebäude an der Nassauerallee 16.

Laut Verwaltung haben die Planungen für den Neubau mehr Zeit in Anspruch genommen als ursprünglich vorgesehen. Insbesondere die Umsetzung der technischen Vorgaben beim Bau einer Leitstelle mit den Fachplanern war offenbar deutlich aufwändiger, als es beim Bau eines üblichen Verwaltungsgebäudes der Fall gewesen wäre. Die beiden Neubauten haben eine Nettogrundrissfläche von insgesamt gut 2.300 Quadratmetern. Der Kreistag hatte in Unkenntnis dessen, dass der Rohbau nun doch etwas teurer wird, für die Errichtung der Gebäude rund 6,6 Millionen Euro bewilligt. Die Höhe der Kosten für die erforderliche Technik werde noch ermittelt. Die neue Leitstelle soll im Spätsommer 2020 bezugsfertig sein. „Ein wichtiger Schritt im Interesse der Bürger im Kreis Kleve“, betont Landrat Wolfgang Spreen.

Derzeit sind es laut Kreisverwaltung insgesamt 177 Rettungssanitäter, Rettungsassistenten und Notfallsanitäter beiderlei Geschlechts, die in den Rettungswachen im Kreisgebiet tätig sind. Zusätzlich gibt es fünf Auszubildende zum Notfallsanitäter sowie 24 Mitarbeiter in der Kreisleitstelle.

Neue Mitarbeiter werden immer wieder gesucht. Jährlich fallen etwa 44.000 Einsätze an, davon etwa 25.000 Rettungseinsätze und rund 19.000 Krankentransporte, so die Information aus dem Kreishaus. In den vergangenen zwei Jahren war zusätzliches Personal in der Kreisleitstelle und in den Rettungswachen eingestellt worden. Auch gab es diverse Fortbildungen und die Ausbildung zum Notfallsanitäter wurde vorangetrieben. Darüber hinaus sei in Fahrzeuge investiert worden und musste die Gebäudesituation einiger Rettungswachen in den Blick genommen werden. „Wir haben ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt, um unseren Rettungsdienst auf ‚zukunftssichere Beine‘ zu stellen“, so Landrat Spreen. Denn mehr Rettungsdienst bedeute mehr Sicherheit.“

Für die Leistungen des Rettungsdienstes werden nach einer Satzung Gebühren erhoben, die die Patienten mit ihrer Krankenversicherung abrechnen.

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