Kleve Bauland bleibt Mangelware

Die Zahl der verkauften Grundstücke sank 2018 um rund ein Viertel, die Preise stiegen kreisweit um knapp fünf Prozent. Die Zahl der verkauften Bauten sank leicht um zwei prozent. Umgesetzt wurden insgesamt 688 Millionen Euro.

 Ehemaliges Union-Gelände: Auch hier wird in erster Linie Wohnungsbau entstehen.

Ehemaliges Union-Gelände: Auch hier wird in erster Linie Wohnungsbau entstehen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Häuser und Grundstücke sind im Jahr 2018 deutlich teurer geworden. Die Preissteigerung lag bei rund fünf Prozent. Lediglich gebrauchte Eigentumswohnungen blieben auf dem Preisniveau des Vorjahres. Bauland ist weiterhin rar im Kreis Kleve, mehr als ein Viertel weniger Grundstücke wechselten 2018 den Besitzer. Deshalb werden sie auch kontinunierlich teurer. Bei dem Verkauf von bebauten Grundstücken sank die Zahl hingegen nur leicht um zwei Prozent. Doch auch hier ist die Nachfrage so groß, dass Ein- und Zweifamilienhäuser, die verkauft wurden, um fünf Prozent teurer waren, als im Vorjahr. Insgesamt wechselten 2018 über 3100 Grundstücke und Häuser den Besitzer. Dabei wurden 688 Millionen Euro umgesetzt. Das sagt der Grundstücksmarktbereicht des Gutachetrausschusses Kreis Kleve, der jetzt vorliegt und in Teilen bei www.boris.nrw.de eingesehen werden kann.

698 unbebaute Grundstücke wurden 2018 kreisweit verkauft, 1.925 bebaute Grundstücke und 555 Wohnungen. Zurück ging der Anteil an Einfamilien-, Doppel- oder Reihenhäuser, die auf Baugrundstücken errichtet wurden. Geschosswohnungsbau scheint attraktiver zu sein: Der Anteil der Grundstücke für Mehrfamilienhäuser stieg von rund 25 Prozent in den vergangenen Jahren auf fast 30 Prozent kreisweit, wohingegen nur noch 55 Prozent der Grundstücke für den individuellen Wohnungsbau verwandt wurden. 2017 wurden noch auf knapp 70 Prozent der Grundstücke das „eigene Häuschen“ gebaut. Nur zehn Prozent der Grundstücke wurde 2018 zu Gewerbezwecken bebaut.

Wohnbauland ist mit 110 bis 115 Euro für eine mittlere Lage am günstigsten in Weeze, Kalkar und Uedem zu haben. Deutlich teurer wird es, will man in Straelen oder Kleve bauen: Hier mussten jeweils 175 Euro pro Quadratmeter in mittlerer Lage aufgebracht werden. Goch, Emmerich und Kevelaer liegen für diese Lage bei 145 Euro/Quadratmeter, Geldern bei 140. Aber: „Ein geeignetes Baugrundstück zu finden, wird im Kreis Kleve von Jahr zu Jahr schwieriger. Das liegt vor allem am Deutlich erkennbaren Mangel an Baugrundstücken und den darauf folgenden Preissteigerungen“, sagt Dirk Brammen, Vorsitzender des Gutachterausschusses. Wurden 2016 noch 417 und 2017 immerhin noch 368 Parzellen verkauft, waren es 2018 nur noch 271. „In zwei Jahren ist das ein Minus von 35 Prozent“, so Brammen.

Familien müssen auf bebaute Grundstücke mit alten Häusern zurückgreifen. Hier wechselten 2018 wie 2017 rund 1.550 Häuser den Besitzer. Die Summe der dafür gezahlten Preise stieg aber um sieben Prozent. 335 Millionen Euro wurden so für das traute Heim auf den Tisch des Hauses gelegt. Im Schnitt kostete ein Ein- oder Zweifamilienhaus zwischen 175.000 und 225.000 Euro, Doppelhaushälften und Reihenendhäuser lagen zwischen 150.000 und 175.000 Euro und schließlich war ein Reihenhaus zwischen 125.000 und 150.000 Euro zu haben.

78 Millionen Euro gaben die Menschen im Kreis Kleve für Eigentumswohnungen aus. Die gibt es vor allem in der Kreisstadt: Hier wechselten für über 20 Millionen Euro Eigentumswohnungen den Besitzer. Das ist deutlich mehr als in jeder anderen Kommune des Kreises Kleve: In Emmerich flossen immerhin noch zwölf Millionen Euro, in Goch sechs und in Kevelaer und Geldern fünf für solches Wohneingentum. Während gebrauchte Eigentumswohnungen ihren Preis hielten mussten Käufer für neu errichtete Eigentumswohnungen mit durchschnittlich 2600 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche rund fünf Prozent mehr bezahlen, als 2017.

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