Tennis LTK-Herren ohne Punkt, Spieler und Fans

Bedburg-Hau/Moyland · Tennis, Niederrheinliga: LTK GW Moyland - Oberhausener HTC 1:8. Die Schlosspark-Herren um Lukas Kepser brachten kein vollständiges Aufgebot an den Start. Gleiches gilt für die erste Damenmannschaft in Reichswalde. Das wirft auch grundsätzliche Fragen auf.

 Lukas Kepser in Aktion. Er war einer der wenigen, die auf dem Platz standen.

Lukas Kepser in Aktion. Er war einer der wenigen, die auf dem Platz standen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Sportwelt ist turbulent, so viel steht fest. Sogar Regeln werden nicht selten an die Moderne angepasst. Doch was überall konstant ist: die Anzahl der teilnehmenden Athleten. Beim Handball stehen pro Team sieben Spieler auf dem Feld, beim Fußball elf und beim Tennis sechs. Das heißt: Egal, ob ein Tennis-Aufgebot in der Kreisklasse C oder in der ersten Bundesliga aufschlägt: Es sind immer sechs Akteure auf dem Feld. Gelingt das nicht, tritt man unvollständig und mit einem schmerzlichen Handicap auf. Können nur fünf Akteure im Spielberichtsbogen eingetragen werden, sind ein Einzel sowie ein Doppel bereits abgeschenkt.

Nun ist die Praxis dezimierter Mannschaften in einigen Sportarten nicht gänzlich unüblich. Wenn die Feierlichkeit am Vortag zu exzessiv, der Blick ins Glas zu tief oder das Bett zu gemütlich war, wird es auch in der Fußball-Kreisliga schwer, eine schlagkräftige Truppe aufzubieten. So ist es womöglich zu verschmerzen, dass das erste und einzige Damenaufgebot des TC GW Moyland am vergangenen Wochenende in Reichswalde nur zu viert auftauchte. Dieses agiert in der Bezirksklasse B.

Der LTK Moyland schlägt mit seiner ersten Tennis-Herrenmannschaft jedoch in der Niederrheinliga auf, immerhin der fünfthöchsten deutschen Spielklasse. Da geht es um was, auch ums Geld. Es ist ein offenes Geheimnis, dass in einer solchen Liga kaum jemand aus bloßer Freude am Spiel aufschlägt. So wird die Frage umso drängender, warum es den Grün-Weißen für die Partie gegen den Oberhausener HTC am vergangenen Wochenende nicht gelungen ist, sechs Aktive an den Start zu bringen?

„Wir haben vor der Saison drei Verletzte gehabt und der sechste Mann hat für das Spiel gegen Oberhausen kurz vorher abgesagt“, erklärt Lukas Kepser, Mannschaftsführer der LTK-Herren. Namentlich handelt es sich bei den Rekonvaleszenten um Simon Siebert, Jasper Oliver van Kleef und Sam Verkaeren. Doch zur Wahrheit gehört auch, dass eigentlich zwanzig Akteure gemeldet sind. Dazu kommt: Die Reserve, die Personal abziehen könnte, hatte am Wochenende spielfrei.

So sagt Kepser: „Es ist wie es ist. Immerhin haben wir es zu viert noch gut gemacht.“ Tatsächlich waren alle Einzel spannend. Spitzenspieler Dane Chuntraruk musste sich mit 4:6, 3:6 geschlagen geben, Cedric Stanke verlor mit 3:6, 6:7. Erst im Match-Tie-Break unterlagen Lukas Kepser und Lars Bijsterbosch. „Ich habe eigentlich ziemlich gut gespielt. Aber ich konnte zuletzt nicht viel trainieren und bin körperlich am Limit. Da fehlt mir auf diesem Niveau vielleicht der freie Kopf in den entscheidenden Momenten“, sagt Kepser. Er verweist auch darauf, dass der Oberhausener HTC wohl kein Gradmesser für das sportliche Level der Herren I Moylands sein könne. Schließlich gehe es für die Grün-Weißen nur um den Klassenverbleib, während sich Oberhausen oben in der Tabelle einsortiert hat.

„Wir wollen den Aufstieg schaffen“, sagt Thomas Klimanek, Mannschaftsführer des HTC. Er halte es für sehr bedauerlich, dass Moyland nicht in voller Besetzung angetreten ist. „Das hätte man uns durchaus auch vorher mitteilen können, dann hätte unsere Nummer sechs Maximilian Sack nicht mitfahren müssen und hätte womöglich bei der zweiten Mannschaft aushelfen können“, sagt Klimanek. Er aber sieht die Begegnung am Schlosspark auch sportlich: „Wir haben gewonnen, das zählt für uns.“

Auch die Doppelpartien wurden nicht mehr ausgetragen, mangels Moyländer Erfolgsaussichten und Personalkapazitäten. Im Einvernehmen mit dem Gegner wohlgemerkt. In der vergangenen Woche praktizierte der LTK dies schon so gegen den Gladbacher HCT. Gehört das Doppel also nicht inhärent zum Spiel dazu? Klimanek sagt: „Wenn Zuschauer da sind, fühlen wir Oberhausener uns verpflichtet, in jedem Fall auch die Doppel auszuspielen. Aber ich habe in Moyland kaum Zuschauer gesehen.“

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