Kleve Eine Schule bunt wie das Leben

Kleve · Sechs Millionen Euro plus Fördermittel investierte der Kreis Kleve in die Sanierung der Förderschule an der Klever Frankenstraße. Seit Ostern läuft auch wieder Unterricht in den neuen Räumen.

 Bunt leuchtet die neue Fassade der Schule zwischen den Bäumen des angrenzenden Parks.

Bunt leuchtet die neue Fassade der Schule zwischen den Bäumen des angrenzenden Parks.

Foto: Matthias Grass

Der Umbau des Förderzentrums in Kleve an der Frankenstraße, die einstige Ringschule, ist fertig. Die neue bunte Fassade leuchtet zwischen den Bäumen des Alten Friedhofs hervor, die Bagger, die noch für den Bau der Außenflächen gebraucht wurden, sind abgerückt. Nur hier und da liegt noch Splitt auf den plattierten Flächen. Seit den Osterferien sind auch die Schüler wieder zurück aus ihrem „Exil“ in Goch und haben ein neues schulisches Zuhause bekommen. Ein Zuhause, bunt wie das Leben, wie der Geschäftsführer der Kreis Klever Baugesellschaft, Gerhard Koenen bei Beginn der Maßnahme versprochen hatte. Denn was aussah, wie eine Sanierung, war letztlich ein Neubau: „Im Grunde bleibt nur der Rohbau der Ringschule stehen“, so Koenens Einschätzung damals.

Jetzt ist der Bau wie neu: die bunten Fassaden, die neuen Fenster, ein schickes Foyer und moderne Klassenräume. Rund sechs Millionen Euro hat der Kreis hier investiert, dazu kommen nochmals Mittel aus dem Förderprogramm „Gute-Schule“ in Höhe von 1,18 Millionen Euro. „Darüber hinaus wurden für Digitalpakt und Einrichtungen 900.000 Euro investiert“, erklärt Kreissprecher Benedikt Giesbers.

 Landrätin Silke Gorißen (r.), die Allgemeine Vertreterin Zandra Boxnick und Klaus Loffeld, Bauleiter der KKB, im neuen Foyer des Förderzentrums Kleve.

Landrätin Silke Gorißen (r.), die Allgemeine Vertreterin Zandra Boxnick und Klaus Loffeld, Bauleiter der KKB, im neuen Foyer des Förderzentrums Kleve.

Foto: Kreis Kleve/KDS

„Das Gebäude sieht nicht nur ansprechend aus, es ist nun auch energetisch auf dem aktuellen Stand, hervorragend ausgestattet und hat ein neues Raumkonzept. Kurzum: Es ist eine rundum moderne Schule“, sagt Kreis Kleves Landrätin Silke Gorißen beim Besuch des Förderzentrums. „Neben den Sanierungsarbeiten haben wir auch ein neues Raumkonzept erarbeitet. Uns war wichtig, die Räume so zu gestalten, dass sie dem schulpädagogischen Konzept und den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schülern entsprechen“, erklärt die Landrätin. Es gibt jetzt auch an einigen Klassenzimmern Ruheräume für Kinder, die eine Pause benötigen oder sich erst langsam an den Schulalltag gewöhnen müssen.

Zandra Boxnick, die Allgemeine Vertreterin der Landrätin, über deren Schreibtisch die Baumaßnahme lief, war begeistert vom Leben in der Schule, das trotz Corona-Maßnahmen zu spüren war. Man habe als Kreis das Ziel gehabt, aus dem 1973 errichteten Schulbau eine Schule zu machen, in der sich die Schüler wohlfühlen könne. „Wir hatten den Eindruck, dass wir nicht nur eine lebendige, rundum morderne Schule haben, sondern dass sich die Schüler hier wirklich wohlfühlen können“, sagt Boxnick. Gorißen dankte Boxnick und Klaus Loffeld, zuständiger Bauleiter der Kreis Kleve Bauverwaltungs GmbH (KKB), für die „hervorragende Umsetzung des Baus“, so die Landrätin.

Vom Ursprung des Gebäudes von 1973 blieben nur die Strukturen. Die gesamte Gebäudehülle wurde energetisch saniert: Das Förderzentrum verfüge jetzt über eine hochwertige wärmegedämmte und hinterlüftete Hartfaser-Zementplattenfassade, sämtliche Fenster seien erneuert und mit Raffstore-Anlagen ausgestattet worden, so Giesbers. Die Dachkonstruktion sei so abgeflacht, dass sie unter anderem für eine Photovoltaik-Anlage geeignet sei. Ein Sanitätsraum sowie ein Behinderten-WC seien neu entstanden. Die Barrierefreiheit ist durch eine Rampe am Eingang sowie einen innenliegenden Aufzug sichergestellt. Alle Oberflächen an Böden, Wände, Türen und Decken sind komplett erneuert und verleihen dem Schulgebäude ein völlig neues Aussehen. Selbstverständlich hat die Schule LED-Beleuchtung, eine flächendeckende Brandmeldeanlage, eine elektroakustische Notfallwarnanlage mit Amok-Evakuierung sowie WLAN bekommen. Ebenso hat die Schule, so der Kreissprecher, interaktive Whiteboards und eine komplett erneuerte IT-Infrastruktur inklusive gekühlter Serverräume. Die Laboreinrichtungen für Naturwissenschaften mit entsprechenden Abluftanlagen, dezentrale Warmwasserbereitung über Durchlauferhitzer sowie eine neue Gasbrennwertheizung gehören genauso dazu.

Die Sanierung der Sporthalle steht allerdings noch aus. Ein neuer Lehrerparkplatz soll die Parksituation im Umfeld der Schule verbessern. Die Schule besuchen aktuell rund 160 Schüler der Klassen 1 bis 10. Es sind Kinder und Jugendliche mit Unterstützungsbedarf in den Bereichen Sprache (Primarstufe) sowie Lernen und emotionale und soziale Entwicklung (Primarstufe und Sekundarstufe I) im integrativen Verbund, erklärt der Kreissprecher.

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