Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben
EILMELDUNG
Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben

Wettbewerb Gesucht: das leckerste Bütterken

Kleve · Bäcker Walter Heicks will Brot-Sommelier werden. Seine Projektarbeit schreibt er zum Thema „Das beste niederrheinische Bütterken“. Hierfür benötigt er Geschichten und Rezepte rund um die Stulle.

 Walter Heicks will Brot-Sommelier werden. Marie Reeke, Christian Heicks, Beate Reeke (v.l.) und er selbst probieren seine "Bütterken".

Walter Heicks will Brot-Sommelier werden. Marie Reeke, Christian Heicks, Beate Reeke (v.l.) und er selbst probieren seine "Bütterken".

Foto: Marc Cattelaens

Wein-Sommeliers kennt man ja, von Bier-Sommeliers hat man auch schon mal gehört. Aber Brot-Sommelier? Bäckermeister Walter Heicks will ein solcher werden. „60 bis 70 gibt es in Deutschland bereits“, sagt Heicks. Der 65-Jährige lässt sich derzeit an der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk in Weinheim ausbilden.

Lange hat er mit seinem Dozenten überlegt, welches Thema er für seine Projektarbeit wählen soll. Diese ist ein großer Schritt auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildung. 60 bis 70 Seiten mit wissenschaftlichem Hintergrund muss Heicks zu Papier bringen. Erst sollte es um Salze aus aller Welt gehen, die fürs Brotbacken benötigt werden, dann um regionale Unterschiede beim Brot. Doch der „Prof“ fand das zu langweilig. Am Ende aller Überlegungen stand das Thema „Bütterken“. Und weil Heicks in Kleve heimisch ist, soll es natürlich um das „niederrheinische Bütterken“ gehen.

Für seine Abschlussarbeit ist Heicks allerdings auf die Hilfe der Niederrheiner angewiesen. Er sucht die besten Rezepte für ein „Bütterken“. Dabei interessiert ihn aber nicht nur das Produkt als solches, sondern eben auch all das Persönliche, was man mit einem Brot beziehungsweise Bütterken verbinden kann. „Ein Produkt ist nie nur ein Produkt, sondern wird erst durch die Verbindung mit den Menschen für jeden Einzelnen besonders. Jeder verbindet mit dem perfekten Bütterken etwas anderes, ein anderes Brot, einen anderen Belag und immer eine andere Geschichte“ sagt der erfahrene Bäcker- und Konditormeister.

Eine solche Geschichte wurde ihm bereits zugetragen. Darin heißt es: „Meine Mutter hat mir in der Schulzeit jeden Morgen ein Bütterken vom niederrheinischen Graubrot mitgegeben. Als Belag gab es immer jungen Käse auf Margarine und frischen Gurken. Das Besondere an diesem Brot war, dass meine Mutter mir immer ein Herz reingeschnitten hat, quasi wie durch ein Backförmchen hinein gedrückt, nur dass sie es selbst von Hand mit viel Liebe und Geduld gemacht hatte. In der ersten Pause habe ich dann mein Bütterken vor den neidischen Blicken meiner Freundinnen ausgepackt, sanft das Herz herausgedrückt und nur den Rand gegessen. Das Herz aus der Mitte habe ich mir dann immer für die zweite Pause aufbewahrt.“

Am Wettbewerb teilnehmen kann jeder, der seine Geschichte und sein Rezept für besonders hält und beides teilen möchte, gerne auch mit Erinnerungsfotos oder Produktfotos. Am 29. Juni oder am 6. Juli sollen die Menschen hinter den besten zehn „Bütterkes“ und Geschichten in die Heickser Backstube in Kleve-Kellen eingeladen werden. Eine fachkundige Jury fällt dann ihr Urteil, um die Gewinner zu küren. Die drei bestbewerteten „Bütterken“ der Verkostung, natürlich in Verbindung mit der dazugehörigen Geschichte, werden in einer Probier-Aktion in einigen Filialen den Kunden zum Test bereitgestellt.

Nach Abschluss der Aktion erhalten die Beteiligten dann noch ein Buch mit den Geschichten und Fotos der „Bütterken“ (alle Details zum Wettbewerb finden sich im Infokasten).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort