Kirchliches Leben in Kevelaer Zusammenarbeit ja, Fusion nein

Kevelaer · Reaktion auf sinkende Besucherzahlen in den Gottesdiensten: Für die beiden katholischen Kevelaerer Pfarrgemeinden wird ein gemeinsames Konzept entwickelt. Zudem werden Investitionen erleichtert.

 Die Pfarrer Andreas Poorten (links) und Gregor Kauling sind zuversichtlich, dass die Pläne in die Tat umgesetzt werden können.

Die Pfarrer Andreas Poorten (links) und Gregor Kauling sind zuversichtlich, dass die Pläne in die Tat umgesetzt werden können.

Foto: Bischöfliche Pressestelle/Christian Breuer

Rund 400 Meter liegen zwischen der Marienbasilika und der St.-Antonius-Kirche in Kevelaer. Zwei Kirchen, die zu jeweils eigenständigen Pfarreien gehören. Doch auch in der Pilgerstadt wird der Trend spürbar, dass insgesamt weniger Menschen die Gottesdienste besuchen, und auch das Bistum muss das Geld aus den Kirchensteuereinnahmen verantwortungsvoll investieren. In beiden Pfarreien sind teils umfangreiche Sanierungsmaßnahmen geplant, etwa am Priesterhaus und am Pfarrheim von St. Antonius. Vor diesem Hintergrund haben die beiden Pfarrer Gregor Kauling von St. Marien und Andreas Poorten von St. Antonius beschlossen, künftig enger zusammenzuarbeiten.

Vorausgegangen waren Gespräche mit Weihbischof Rolf Lohmann, dem Generalvikar des Bistums Münster, Dr. Klaus Winterkamp, und Mitgliedern mehrerer Gremien. Vorweg betonen beide Pfarrer, dass es nicht um eine Fusion der beiden Pfarreien geht. Vielmehr sei das Ziel, die kirchlichen Räume sinnvoll gemeinsam zu nutzen, um Doppelinvestitionen zu vermeiden.

Für St. Antonius gilt dies insbesondere für die Gemeinde in der Stadt selbst und nicht für die Gemeinden in den vier umliegenden Dörfern. „Niemand auf den Dörfern muss befürchten, dass nun plötzlich Pfarrheime geschlossen werden“, betont Poorten. Verbindungen zwischen St. Antonius und St. Marien gebe es schon jetzt, weiß Wallfahrtsrektor Kauling. „Man kennt sich hier“, sagte er. Nun gelte es, bestehende Verbindungen zu stärken und neue Brücken zu schlagen. Das sei zum Beispiel bei der Arbeit vieler Gruppen denkbar, ohne dass die jeweilige Identität genommen werde. „Die eigenständigen Pastoralkonzepte der beiden Pfarreien werden auch weiterhin ernst genommen“, betont Kauling, weist aber auch darauf hin, dass bei allen Konzepten eine ständige Überprüfung und Anpassung beschlossen wurde.

In einem Brief an die Mitglieder der Pfarreiräte und Kirchenvorstände der Pfarreien schreiben Poorten und Kauling: „In einem ersten Schritt muss nun geprüft werden, wie oft die Räumlichkeiten von welchen Gruppen genutzt werden. Da gilt es für St. Marien, die Nutzung durch die Kirchengemeinde und der Wallfahrt zu unterscheiden, St. Antonius muss die vier anderen Gemeinden im Blick behalten. Dann werden sich Vertreter der beiden Kirchengemeinden zusammensetzen und überlegen, wie ein gemeinsames Konzept für die Innenstadt aussehen kann.“

Die beiden Pfarrer zeigen sich zuversichtlich, dass die Pläne reibungslos in die Tat umgesetzt werden können. In den vergangenen Monaten habe es bereits eine „vielversprechende Zusammenarbeit auf einigen Feldern gegeben“, erklären sie.

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