Stadt Kempen Königsgemüse sprießt unter Folien

Stadt Kempen · Am kommenden Freitag öffnet der umgestaltete Laden auf dem Kempener Spargelhof Küthen seine Türen. Dann beginnt der Verkauf der langen weißen Stangen. Auch der grüne Spargel wird bald geerntet.

 Thomas und Anne Küthen auf einem ihrer Spargelfelder am Kempener Stadtrand in Unterweiden.

Thomas und Anne Küthen auf einem ihrer Spargelfelder am Kempener Stadtrand in Unterweiden.

Foto: Kaiser

Wie der erste Spargel der neuen Saison schmeckt, das wissen Anne und Thomas Küthen vom gleichnamigen Spargelhof in Kempen schon. In der vorigen Woche hat Thomas Küthen den ersten Spargel gestochen. "Die ersten Stangen haben schon ihre Köpfe aus den Dämmen gesteckt. Bei den warmen Temperaturen werden es jetzt immer mehr, so dass wir am Freitag unseren Hofladen eröffnen werden, wenn das Wetter so bleibt", sagt der Gärtnermeister mit der Fachrichtung Gemüsebau.

In diesem Jahr geht es recht früh mit dem edlen Gemüse los. Der kalte Winter mit den Frösten sorgte für eine optimale Winterruhe des Spargels. Entsprechend stärker reagiert er nun auf die ersten Wärmeimpulse. "Es braucht zwar einige Zeit, bis die Wärme durch den Damm durchgedrungen ist, aber die Wärme lässt den Spargel jetzt gut wachsen", sagt der Fachmann. Der nächtliche Wärmeverlust ist ebenfalls nicht mehr so groß, da die Temperaturen nachts nicht mehr unter die Null-Grad-Marke sinken. So fühlt sich der Spargel unter den Doppelfolien auf den Feldern rund um den Kempener Hof am Krefelder Weg 100 wohl und wächst gut.

Die ersten Stangen gab es bei den Küthens mit zerlassener Butter. "Da kann man den ersten Spargelgeschmack am besten genießen und es war wirklich ein Hochgenuss", beschreibt Anne Küthen das erste Spargelessen der Saison innerhalb der Familie.

Nicht nur die weißen Stangen sind auf dem Vormarsch. Auch der grüne Spargel, der bekanntlich über der Erde wächst, hat sich gut entwickelt. Die ersten Stangen ragen unter der Folie bereits zehn Zentimeter aus dem Boden. "Ich denke, dass wir zu Ostern auch den grünen Spargel anbieten werden können", meint Thomas Küthen. Der grüne Spargel ist ein wenig intensiver im Geschmack, aber das ist neben der Farbgebung der einzige Unterschied zu den weißen Sorten. Auf knapp elf Hektar Fläche werden die klassischen weißen Sorten angebaut. Ganz früh sind dabei "Cumulus" und "Gijnlim". Erster ist eine neuere Spargelsorte und letztere eine alte, traditionsreiche Sorte.

Die Spargelernte selber ist Handarbeit. In Sachen Ernteerleichterung hat sich die so genannte Spargelspinne bewährt, die im vergangenen Jahr erstmals bei Küthen eingesetzt wurde. "Sie entlastet unsere Spargelstecher bei der körperlich anstrengenden Arbeit schon sehr", sagt Thomas Küthen. Die Folie muss dank der Maschine nicht mehr per Hand angehoben werden und die schweren Spargelkörbe muss auch niemand mehr tragen.

Wenn der Spargelverkauf am Freitag bei Küthen beginnt, können sich die Kunden auf einen neu gestalteten Hofladen freuen. Beim Spargel gibt es wie immer verschiedenen Handelsklassen - wobei es geschmacklich keine Unterschiede gibt. Es betrifft nur das Aussehen. Die ideale Spargelstange hat einen Durchmesser von 16 bis 26 Millimeter. Darunter fällt sie in die Kategorie 12+ und darüber in 26+. Sind die Köpfchen leicht lila, hat er Sonne abbekommen, und wenn die Köpfe offen sind, war es ihm unter der Folie zu warm. Beim Hohlspargel haben sich Kammern im Inneren gebildet - ein Phänomen, das auf extreme Temperaturschübe zurückzuführen ist. Es gibt die krummen und abgebrochenen Stangen und die begehrten Köpfchen. Aber da das Auge bekanntermaßen mitisst, müssen es auch schon mal die geraden, dicken Stangen sein, die auf der Servierplatte den Genießer erfreuen. Preislich wird sich das Kilogramm wahrscheinlich anfangs bei zwölf Euro bewegen.

Zum Nachtisch können zu Ostern zudem frische Erdbeeren aufgetischt werden. Küthen schätzt, dass dann die Früchte in den Gewächshäusern soweit sind und ebenfalls angeboten werden können.

(tref)
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