Halloween in Kamp-Lintfort Kürbisse für ein schaurig-schönes Gefühl

KAMP-LINTFORT · Im Wickrather Bauernladen gehört der Kürbis fest ins Sortiment. Rund 70 Sorten baut Bauer Norbert Klanten an. Darunter auch den Halloween-Kürbis. Heute heißt es wieder „Happy Halloween“ in der Kamp-Lintforter Altstadt.

 Norbert Klanten im Hofladen. Heute ist er bei „Happy Halloween“ in der Altstadt dabei.

Norbert Klanten im Hofladen. Heute ist er bei „Happy Halloween“ in der Altstadt dabei.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Die Auswahl an leuchtenden Kürbissen im Wickrather Bauernladen der Familie Klanten ist groß. Kleine Zierkürbisse in unterschiedlichen Formen und Farben präsentieren sich. In den Körben befinden sich verschiedenen Speisekürbisse. Unter ihnen hat sich die Hokkaido eine sichere Position erobert. „Wir haben etwa 70 verschiedene Sorten angebaut“, sagt Norbert Klanten. Der Kürbis teilt sich allerdings in dieser Saison mit anderen das Schicksal. Zu wenig Wasser im Megasommer hat die Exemplare nicht wirklich groß wachsen lassen. Schwergewichtige haben in den früheren Jahren auf dem Feld schon mal 40 Kilo erreicht und dienten dann als schmuckes Anschauungsstück.

Derzeit sind sogenannte Halloweenkürbisse der Renner. „Sie sind geschmacklich uninteressant, bieten aber eine entsprechend große Fläche, um die gruseligen Gesichter zu gestalten“, so der Kürbisbauer. „Mein Favorit ist ein Fratzengesicht mit schiefem Mund und Zähnen“, so Klanten. Für die Herstellung eines solchen Fratzengesichtes sind verschiedene Arbeitsschritte nötig. „Zunächst schneide ich den Deckel mit Stiel ab“, so Klanten. Das Innere wird ausgehöhlt. Praktische Hilfen sind dabei Schöpfkellen aus der Küche, um das Fruchtfleisch samt Kernen zu entfernen.

Danach beginnt die kreative Phase. Das gruselige Gesicht soll geschnitzt werden. Mittlerweile gibt es in Bastelläden oder im Netz entsprechende Schablonen, die das Arbeiten erleichtern. Erfahrende Schnitzer wie Norbert Klanten haben hingegen den Bogen raus und haben meist in zehn Minuten dem Exemplar mit Augen, Nasen und Mund einen gruseligen Anstrich gegeben. „Wichtig ist, dass man aus dem Inneren möglichst viel an Fruchtfleisch herausholt“, so der Tipp von Klanten.

Empfehlenswert ist ein gut scharfes Messer. Mittlerweile gibt es bereits spezielles Schnitzwerkzeug im Handel. Norbert Klanten hat sich ein Spezialgerät gebaut. Dafür hat er ein Stichsägenblatt in einen Holzgriff montiert. „Aber jedes andere Küchenmesser erfüllt auch den Zweck“, so Klanten. Wer mag, stellt in den Kürbis eine Kerze oder legt eine Lichterkette hinein. Rund fünf Tage lang wird dann das Fratzengesicht die bösen Geister vom Hauseingang vertreiben. Dann fängt das Innere langsam an zu faulen.

Der Ursprung von Halloween geht unter anderem auf das katholische Irland zurück, wo am Abend vor dem 1. November, Tag der Allerheiligen, erleuchtete Rüben die bösen Geister vertreiben sollten. Irische Auswanderer pflegten in Amerika mit Kürbissen das Brauchtum, das längst nach Europa zurückgeschwappt ist. Aber auch für die einfache Deko eignet sich der orange leuchtende Halloweenkürbis. „Er liegt oft bis zum ersten Frost in den Eingängen“, so Klanten. Seit über zehn Jahren baut er Kürbisse für seine Kunden an. „Der Kürbis hat sich gut etabliert, weil er sehr vielfältig in der Zubereitung ist. Mittlerweile gibt es auch immer mehr Rezepte und jedes Jahr neue Kürbissorten“, so Klanten. Neu ist beispielsweise der handliche Mikrowellen-Kürbis, der nach wenigen Minuten in der Mikrowelle gar ist. Dass der Kürbis nur eine Modeerscheinung ist, glaubt Klanten daher nicht. Halloween wird vor allem von Kindern und Jugendlichen begeistert gefeiert.  Aktionen mit seinen Kürbissen gibt es auch am heutigen Mittwoch. Auf der Moerser Straße in Kamp-Lintfort laden die Geschäftsleute der Aktionsgemeinschaft Altstadt-City ab 16 Uhr zu „Happy Halloween“ und zum Schnitzen von Kürbisfratzen ein. Die Geschäfte haben bis 20 Uhr geöffnet.

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