Theater in Kamp-Lintfort Burghofbühne spielt derbe Gangster-Komödie

Kamp-Lintfort · Als Film genießt „Bang, Boom, Bang“ im Ruhrgebiet Kultstatus. Im Theater blieben nicht alle Zuschauer bis zum Schluss. Worum es in dem Theaterstück geht.

Das Ensemble der Burghofbühne begeisterte am Mittwoch nicht alle Zuschauer in der Stadthalle.

Das Ensemble der Burghofbühne begeisterte am Mittwoch nicht alle Zuschauer in der Stadthalle.

Foto: Norbert Prümen

Die neue Theatersaison hat begonnen. Den Auftakt machte am Mittwoch die Burghofbühne Dinslaken mit der von André Rößler inszenierten und vor einem Jahr in Dinslaken uraufgeführten Komödie „Bang, Boom, Bang“. Die Inszenierung war, wie Burghof-Intendant Mirko Schombert dem Publikum zu Beginn erklärte, eine für das Theater neu bearbeitete Version eines gleichnamigen 1999 von Peter Thorwarth gedrehten Films, der seither vor allem im Ruhrgebiet Kultstatus genießt.

Das und die inzwischen vergangene Zeit hätte eine weitere Überspitzung der damals schon recht deftigen Handlung notwendig gemacht, warnte er anschließend noch: „Sie erwartet heute Abend also mehr Dosenbier als Sekt oder besser mehr Ruhrgebiet als Düsseldorf.“ Die Handlung spielt zum größten Teil in einer Porno-Videothek, was schon zwangsläufig eine gewisse Freizügigkeit im Umgang mit dem Thema „Sex“ zur Folge hatte. Und auch die Dialoge zwischen den Akteuren waren meist alles andere als stubenrein. Eine der Hauptfiguren war in diesem Fall zum Bespiel Keek. Er hatte vor Jahren mit seinem Freund Kalle eine Bank überfallen, wofür allerdings nur Kalle ins Gefängnis kam. Als der eines Tages ausbricht und bei Keek seinen Anteil der Beute abholen will, hat der das Geld auf der Pferderennbahn verspielt.

Was also tun? In seiner Angst vor Kalles Zorn beschließen Keek und sein anderer Freund Andy, sich an einem von Schlucke geplanten Einbruch in die Spedition seines Arbeitgebers Kampmann zu beteiligen. Was sie nicht wissen, ist, dass Kampmann diesen Einbruch in Auftrag gegeben hat, um die Versicherung zu betrügen, der Tresor also gar kein Geld mehr enthält. Das liegt seiner Ansicht nach sicher in einen Schließfach, dessen Schlüssel ausgerechnet Schlucke verwahrt hält.

Als Keek und Andy merken, dass sie gelinkt worden sind, schlägt Andy wutentbrannt die Tresortür wieder zu und klemmt dabei Keeks Daumen ab. „Da hätte ich ja gleich meinen Ausweis darein legen können“, jammert der. Schließlich kann der Daumen doch noch geborgen und wieder angenäht werden. Wo aber ist jetzt Schlucke? Im Leichenschauhaus, mit einem Schlüssel im Hals, woraufhin Keek und Andy zu dessen Bergung pietätlos zur Motorsäge greifen. Doch auch jetzt haben sie wieder kein Glück, denn in dem Koffer befinden sich nur Pornokassetten, aber kein Geld, denn damit sind ihre als doof eingeschätzten beiden Freundinnen Maike und Manu längst über alle Berge.

„So ganz viel Ähnlichkeit mit dem Film konnte ich bis jetzt nicht feststellen“, meinte ein Besucher in der Pause, aber das kommt ja vielleicht noch.“ Einige andere wollten darauf allerdings nicht bis zum Ende warten. Zu Beginn des zweiten Aktes hatten sich die Stuhlreihen leider deutlich geleert.

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