Auto-Ripper in Kaarst unterwegs Tatort Klausnerstraße

Vorst · In den vergangenen fünf Jahren wurden auf der Klausnerstraße in Vorst sechs Autos zerkratzt. Die Bewohner suchen nach dem Täter und fordern die Stadt auf, ein komplettes Parkverbot auf der Straße einzurichten.

 Wer auf diesen beiden Parkplätzen auf der Klausnerstraße parkt, muss damit rechnen, dass sein Auto zerkratzt wird.

Wer auf diesen beiden Parkplätzen auf der Klausnerstraße parkt, muss damit rechnen, dass sein Auto zerkratzt wird.

Foto: Nicole K.

Am vergangenen Samstag war es mal wieder so weit. Als Karsten S*. sein Haus auf der Klausnerstraße verließ und in sein Auto steigen wollte, bemerkte er einen Kratzer. Schnell war ihm klar: Der Auto-Ripper hat wieder zugeschlagen. „Eigentlich wollten wir das Auto noch irgendwo anders hinstellen, weil mein Mann ein schlechtes Gefühl hatte. Doch leider haben wir es am Freitagabend nicht mehr getan“, sagt Regina S*. So konnte der Unbekannte sich am Auto vergehen. „Das muss aufhören, wir haben wirklich die Schnauze voll“, sagt Karsten S. Der Schaden liegt bei rund 3200 Euro.

Nach Angaben der Polizei hat die Kriminalpolizei vom 1. Januar 2014 bis heute aufgrund von neun Strafanzeigen ermittelt, die im Zusammenhang mit Auto-Delikten stehen. Demnach ist es in fünf Jahren zu sechs Fällen von Sachbeschädigung an Fahrzeugen gekommen, die an der Klausnerstraße geparkt waren. In drei Fällen wurden Autos aufgebrochen. Im Fall der letzten Anzeige vom 9. Februar werde noch ermittelt, heißt es auf Anfrage. Hinzu kommen Fälle, die erst gar nicht bei der Polizei gemeldet wurden. Doch solange der Täter nicht auf frischer Tat ertappt wird, ist die Polizei machtlos.

 Dieser Schaden ist mutwillig herbeigeführt worden. Ein Unfall mit einem Fahrrad beispielsweise ist ausgeschlossen.

Dieser Schaden ist mutwillig herbeigeführt worden. Ein Unfall mit einem Fahrrad beispielsweise ist ausgeschlossen.

Foto: Nicole K.

„Wir bestreifen mit uniformierten und zivilen Kräften das gesamte Stadtgebiet Kaarst, Vorst und Büttgen. Doch die Polizei kann nicht überall sein. Wir rufen regelmäßig dazu auf, verdächtige Beobachtungen unverzüglich der Polizei zu melden, damit wir schnellstmöglich tätig werden können und Verdächtige noch vor Ort überprüfen können“, teilt die Polizei mit. Die Anwohner haben nun eine ganz andere Idee, wie sie den Täter stoppen können.

 Die Parkplätze werden von zwei Parkverbotsschildern eingerahmt.

Die Parkplätze werden von zwei Parkverbotsschildern eingerahmt.

Foto: Nicole K.

Sie fordern, die Parkplätze zu entfernen und stattdessen ein Parkverbot einzurichten. „Das wäre die beste Lösung für alle. Dann kommt auch der Müllwagen hier durch und man wird morgens nicht mehr angehupt“, sagt Anwohnerin Silke R.*. „Wenn die Parkplätze hier weg sind, wird sich derjenige, der für die Schäden verantwortlich ist, sicher auch ärgern“, sagt Sven M.*. Denn die Anwohner vermuten hinter dem Täter jemanden, der immer dann zuschlägt, wenn ein anderer auf einem bestimmten Parkplatz steht. Es gibt auch Überlegungen, die Parkplätze mit Infrarot-Kameras zu überwachen. Aber das würde vor Gericht nicht als Beweis gelten.

 Diesen weißen Kratzer haben die Geschädigten am Samstag entdeckt.

Diesen weißen Kratzer haben die Geschädigten am Samstag entdeckt.

Foto: Nicole K.

Die Anwohner wollen nun bei der Stadt Kaarst die Idee des Parkverbots hinterlegen. Laut Verwaltung liegt die strafrechtliche Zuständigkeit komplett in der Hand der Polizei. „Davon unabhängig und mit Blick auf den Straßenverkehr in der Klausnerstraße ist die Prüfung eines Parkverbots auf den angesprochenen Flächen zu sehen. Eine derartige Prüfung hat seitens der Stadt noch nicht stattgefunden, ist aber vorgemerkt“, schreibt die Stadt auf Anfrage zu der Situation an der Klausnerstraße. Die Anwohner könnten mit ihrem Wunsch auch selbst an die Stadtverwaltung herantreten. „Selbstverständlich können darüber hinaus die unmittelbaren Anwohner ihre Argumente für ein Parkverbot in Form eines Antrags darlegen“, sagt Stadtsprecher Peter Böttner.

*Namen von der Redaktion geändert

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