Fluglärm-Gegner „Kaarster gegen Fluglärm“ feiern fünfjähriges Bestehen

Kaarst · Es knallten zwar keine Sektkorken, aber stolz war man doch: Das fünfjährige Bestehen des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“ ließ den Vorsitzenden Werner Kindsmüller zufrieden auf das bisher Erreichte zurückblicken.

 Werner Kindsmüller, Vorsitzender des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“.

Werner Kindsmüller, Vorsitzender des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“.

Foto: Elisabeth Keldenich/Elisabetz Keldenich

Bei der jüngsten Mitgliederversammlung erinnerte er sich an den Auslöser zur Gründung der Bürgerinitiative: die angekündigte Kapazitätserweiterung des Düsseldorfer Flughafens 2013. Und dass diesem Antrag bis heute nicht stattgegeben wurde, wertete er als bisher größten Erfolg.

Einen weiteren stetigen Stein des Anstoßes greift die Kampagne „Um 22 Uhr muss Schluss sein“ auf und kämpft für die Einhaltung der Nachtruhe. Allein in 2018 gab es 2436 Flugbewegungen nach 23 Uhr, klagte Kindsmüller. Diese beiden Punkte werde man weiter angehen, wobei Kindsmüller mit der Kapazitätserweiterung nach so langer Zeit nicht mehr ernsthaft rechnet. Außerdem steht das Problem des „Mitternachtsprivilegs“ – Flugzeuge dürfen ohne Sondergenehmigung um diese Uhrzeit landen – auf der Agenda. Wesentliche Merkmale des Vereins wie die Verbesserung der Lebenssituation der Bürger durch permanenten öffentlichen Druckaufbau sowie Gespräche mit der Stadt und auf Landesebene bilden die Grundlagen und schaffen eine gute Wahrnehmung bei Menschen und Medien. In Zukunft soll ein Luftsicherheitskonzept zur Verringerung des Flugverkehrs erarbeitet werden. Hierzu gehört die Verlegung von Distanzen kleiner als 600 Kilometer auf die Schienen.

Der Verein möchte auch eine bessere Nutzung anderer Regionalflughäfen in NRW: „Düsseldorf zieht inzwischen den gesamten Verkehr an“, meinte ein Zuhörer. Der Flughafen gelte als „Deutscher Meister der Verspätungen“, bediene immer mehr Ferien- als Geschäftsflüge und seine technische Kapazitäten seien heillos überfordert. Und wenn die Vereinsarbeit erfolgreich weitergeführt wird, gebe es zum Zehnjährigen auch Sekt, versprach Kindsmüller.

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