Die Retter von morgen Jung und engagiert beim DRK

Ina Tichy und Jana Koniezny haben sich das Ziel gesetzt, das Jugendrotkreuz in Kaarst-Büttgen neu aufzubauen. Die Truppe sucht die Zusammenarbeit mit der Jugendfeuerwehr und wirbt bei den Schulsanitätsdiensten für sich.

Kaarst Die Aktivitäten beim Jugendrotkreuz waren zuletzt eingeschlafen. Seit einem Jahr lassen Ina Tichy und Jana Koniezny die Nachwuchsarbeit im Deutschen Roten Kreuz Kaarst-Büttgen allerdings wieder aufleben.

Noch sind sie eine kleine Gruppe. Sechs Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren betreuen sie. "Wir bringen ihnen auf spielerische Weise die Erste Hilfe näher", sagt Ina Tichy. Geübt wird an Reanimationspuppen, die stabile Seitenlage aber auch am lebendigen Beispiel. Im Sommer wird draußen ein Fahrradunfall simuliert. "Wir erklären ihnen, wie man jemandem bei einem Schwindelanfall hilft oder wie ein Verband angelegt wird", so Jana Koniezny. "Inzwischen sind unsere Kinder so fit, dass sie bereits kleine Behandlungen selber machen können", ergänzt Ina Tichy stolz.

Um weitere Mitglieder zu gewinnen, haben die beiden jungen Frauen die Schulsanitätsdienste angesprochen. Eine Zusammenarbeit mit der Jugendfeuerwehr soll ausgebaut werden. "Wir haben ihnen die Erste Hilfe beigebracht. Jetzt würden wir gerne etwas bei ihnen lernen, vielleicht wie ein Feuer gelöscht wird", so Tichy.

Die 22-jährige Lehramtsstudentin engagiert sich selbst erst seit zwei Jahren beim DRK. Den Anstoß gab ihr anfängliches Interesse für ein Medizinstudium. Als Rettungssanitäterin haben Ina und Jana bereits einige Ausbildungen abgeschlossen. Zunächst waren sie Ersthelfer, anschließend folgte der Lehrgang zum Sanitäter. Die weitere Karriere sieht den Rettungshelfer, Rettungssanitäter und Rettungsassistenten vor.

Als Rettungssanitäter können sie im Rettungsdienst arbeiten. "Die Jüngeren dürfen als Praktikant mitfahren. Dann erleben sie, dass es häufig gar nicht so dramatisch ist. Der Einsatz vor Ort läuft ruhig und nicht hektisch ab. Die Rettungsassistenten erklären einem dabei auch alles", sagt Ina Tichy.

Für Jana Koniezny war das DRK bisher ein sinnvoller Ausgleich zu ihrem Bürojob. Allerdings hat ihr ehrenamtlicher Einsatz inzwischen Einfluss auf ihre Berufswahl genommen. "Im Sommer fange ich im Krankenhaus eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin an", sagt die 23-Jährige.

Das DRK Kaarst-Büttgen ist eine junge Truppe. Der Großteil ist zwischen 20 und 30 Jahre alt. In den kommenden Monaten sind die freiwilligen Helfer wieder bei Kaarst Total, auf Schützenfesten und zahlreichen Sportveranstaltungen im Einsatz. Tatsächlich müssen sie sich auf dem Stadtfest mehr um Betrunkene kümmern als beim Schützenfest. "Die Schützen fragen häufig nach Pflastern für die Blasen an ihren Füßen", sagt Ina Tichy. Bei Reitturnieren wiederum werden viele Insektenstiche versorgt. Schwere Verletzungen wie Wirbelsäulentrauma oder eine ausgekugelte Schulter erleben die Sanitäter manchmal bei den Crash Eagles. Dramatische Einsätze wünschen sich die beiden natürlich nicht.

"Trotzdem ist es ein schönes Gefühl, wenn man helfen darf, und ich bin auch etwas stolz, wenn es dem Patienten danach wieder besser geht", sagt Ina Tichy. "Es macht natürlich Spaß, das Gelernte in die Tat umzusetzen. Dabei muss man auch kreativ sein, denn es geht nicht immer nach Lehrbuch", ergänzt Jana Koniezny.

(NGZ)
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