Kaarst Das erste eigene Auto ist Kult

Kaarst · Bürgermeister Franz-Josef Moormann fuhr einen brandneuen gelben Renault 4, Peter Laumen, Leiter des Jugendcentrums Holzbüttgen, eine rote Ente. Damals wie heute waren diese Autos für ihre Eigentümer etwas ganz Besonderes. Für die NGZ erinnern sie sich – an Familienurlaubsfahrten und Abenteuertouren.

Das erste eigene Auto: Kaarster erinnern sich
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Bürgermeister Franz-Josef Moormann fuhr einen brandneuen gelben Renault 4, Peter Laumen, Leiter des Jugendcentrums Holzbüttgen, eine rote Ente. Damals wie heute waren diese Autos für ihre Eigentümer etwas ganz Besonderes. Für die NGZ erinnern sie sich — an Familienurlaubsfahrten und Abenteuertouren.

Für viele ist das Auto nicht einfach nur ein Beförderungsmittel. Es ist Statussymbol, Liebhaberstück, Familienmitglied. Wer schwelgt in Erinnerung an sein erstes Auto nicht ein wenig in Nostalgie? Das erste Auto ist immer etwas Besonderes. Es hatte Charakter, vielleicht auch einen Namen. Und manchmal hat es sogar Kultstatus erreicht. Zwei Kaarster Mitbürger erinnern sich. Während der eine heute einen Dienstwagen der Marke Mercedes Benz fährt, besitzt der andere immer noch seinen alten Liebling, wenn auch in neuer Auflage.

Ein brandneuer, gelber Renault 4 war das erste eigene Auto von Bürgermeister Franz-Josef Moormann. "Der R4 war nach der Ente das Kultauto dieser Zeit", sagt Moormann. Ende der 1970er Jahre legten Franz-Josef und Maria Moormann das Geld für das Auto bar auf den Tisch. So gab es beim Händler die meisten Prozente. Bis sie sich Ende der 70er Jahre ihr erstes Auto kauften, lieh sich das junge Ehepaar immer ein Auto der Tanten. Nach dem ersten R4 und 100 000 Kilometern folgte ein zweiter, mit dem Moormanns noch einmal über 80 000 Kilometer fuhren. "Das Auto war sehr zweckmäßig. Wir hatten extra einen Kinderwagen gekauft, der hinten einfach reinpasste", so Moormann.

Er erinnert sich an eine Urlaubsreise mit den beiden ältesten Kindern Benedikt und Katharina nach Norddeutschland. "Wir hatten einen Kinderwagen, unser Gepäck und zwei Fahrräder dabei. Das Auto war bis unter das Dach voll gepackt. Normalerweise stand der Wagen hinten immer etwas höher als vorne. In diesem Fall aber nicht", erzählt er. "Trotz der Enge hatten wir immer gute Stimmung im Auto."

Peter Laumen ist ein Fan des Citroen 2CV, besser bekannt als Ente. Seine erste musste der Leiter des Jugendcentrums Holzbüttgen allerdings zunächst drei Monate stehen lassen. "Ich hatte sie schon gekauft, war dann aber durch die Führerscheinprüfung gefallen", erzählt er. Damals, 1982, wollte er ein Auto, das nicht jeder hat, das sich in seiner Form von den meisten anderen unterscheidet. Heute besitzt er bereits seine sechste Ente. "Es ist ein tolles Fahrgefühl. Die Straßenlage mit dem Schaukeln und das offene Dach bieten ein gemütliches Fahren", sagt Laumen.

Zwar springt die Ente an manchen Tagen nicht an, aber wirklich im Stich gelassen hat sie ihn noch nie, auch als er mit ihr vom Sommer 1987 bis Februar 1988 nach Nepal und zurück gefahren ist. Für die Tour über 26 000 Kilometer wurden vorher die Achsen verstärkt, ein Schutz des Unterbodens und ein zweiter Tank eingebaut. "Die Sandwüsten und die Schlaglöcher hat sie wunderbar gemeistert. Mir ist nur der Scheibenwischermotor kaputt gegangen und die Hupe, weil ich die so oft benutzen musste", erzählt Laumen. Selbst in den Bergen machte die 25 PS starke Ente nicht schlapp. Aber auch dafür weiß Peter Laumen einen Tipp: "Im ersten Gang den Choke ziehen, aussteigen und nebenher laufen."

(NGZ)
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