Sport in Jüchen Streit um Basketball-Training geht weiter

Jüchen · SG Gierath versucht mit einem Rechtsanwalt, Trainingszeiten für ihre Basketballer in der FSV-Halle durchzusetzen.

 Eher widerwillig hat die SG Gierath jetzt die von der Stadt Jüchen eingeräumten Basketball-Trainingszeiten in der Peter-Bamm-Halle in Hochneukirch akzeptiert - aber nur vorläufig.

Eher widerwillig hat die SG Gierath jetzt die von der Stadt Jüchen eingeräumten Basketball-Trainingszeiten in der Peter-Bamm-Halle in Hochneukirch akzeptiert - aber nur vorläufig.

Foto: gundhild tillmanns

Rund 450 Millionen Menschen spielen weltweit Basketball. Damit zählt das Mannschaftsspiel zu den populärsten Sportarten überhaupt: Dieser Trend ist auch in Jüchen zu beobachten. Aber genau deshalb gibt es auch ein Problem in Form einer schwelenden Auseinandersetzung zwischen der SG Gierath und der Stadtverwaltung. Alles begann damit, dass Teile der Basketballabteilung den FSV Jüchen verließen, nämlich die Scorpions, die zur SG Gierath abwanderten. Damit hatte Gierath plötzlich nicht nur die ruhmreichen Scorpions mit Profi Laszlo Lang als Trainer, sondern sieben Basketball-Mannschaften unterzubringen. Dafür reicht die Halle in Gierath aber nicht.

Das Ansinnen der SG Gierath, deshalb sozusagen mit den „abtrünnigen“ Scorpions dennoch weiterhin Trainingsmöglichkeiten in der FSV-Halle in Jüchen nutzen zu können, wurde aber verwehrt. Die SG Gierath argumentierte, die 31,5 Trainingsstunden der Scorpions seien für den FSV nun doch Leerstände in der Halle, die deshalb auch weiterhin genutzt werden könnten. Doch das lehnt der FSV ab., Und seither wird „bis aufs Blut“ gestritten. Die SG Gierath hat der Stadtverwaltung sogar das „geharnischte“ Schreiben eines Rechtsanwaltes zukommen lassen.

Dafür gab es breites Unverständnis bei den Politikern und eine deutliche Rüge von Karl-Heinz Mohren (CDU) im Sportausschuss: Es sei noch nie vorgekommen, dass ein Verein mit einem Rechtsanwalt „gedroht“ habe, sagte Mohren und schimpfte: „Wenn sich die Vereine nicht einigen können, dann sollten wir ihnen die Trägerschaft für die Hallen abnehmen.“ Eine solch drastische Konsequenz steht für die Stadtverwaltung aktuell zwar noch nicht zur Debatte. Abgehakt ist das Thema aber keineswegs durch die Sommerpause. Heinz Kiefer, der Vorsitzende der SG Gierath und zugleich auch Vorsitzender des Stadtsportverbandes, beruft sich jetzt auf den Beschluss, der in der letzten Sitzung des Sportausschusses vor der Sommerpause gefasst worden war. Kiefer zitiert diesen: „Der Sportausschuss hat die Verwaltung beauftragt, mit dem FSV Jüchen Gespräche über eine Aufteilung der Hallenzeiten zu je 15 Stunden unter den beiden Vereinen zu führen.“

Allerdings waren der SG Gierath als Kompromisslösung für die Basketballabteilung von der Stadt Trainingsstunden in der Peter-Bamm-Halle in Hochneukirch angeboten worden, worauf sich die SG Gierath zunächst nicht so recht einlassen wollte. Der Weg nach Hochneukich sei zu weit. Außerdem werde die Peter-Bamm-Halle nach den Ferien von der Gesamtschule wieder für den Sportunterricht genutzt, hatte es geheißen. Mittlerweile hat die SG Gierath aber eingelenkt - notgedrungen. Und Heinz Kiefer sagt: „Uns blieb ja auch nichts anderes übrig. Wir mussten zur Vermeidung von Trainingsengpässen das Angebot in der Peter-Bamm-Halle annehmen.“

Seitens der Stadtverwaltung heißt es auf Redaktionsnachfrage zum Basketball-Streit, die Beratungen seien noch nicht abgeschlossen. Die vom Sportausschuss beauftragten Gespräche über eine Aufteilung der Hallenzeiten zu je 15 Stunden müssten noch geführt werden. Dafür sei noch bis zum 30. September Zeit, teilt Stadtsprecher Norbert Wolf mit.

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