Tagebaugrube in Hochneukirch FWG fordert Nebelkanonen gegen den Tagebaudreck

Jüchen · Wer nicht schnell genug Türen und Fenster schließen konnte, dürfte anschließend mit Säuberungsarbeiten beschäftigt gewesen sein. Der Sand knirschte auf den Zähnen und juckte in den Augen.

 (Symbolbild)

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Die FWG fordert jetzt Maßnahmen gegen Dreck aus dem Tagebau. Anlass war das heftige Gewitter zu Wochenbeginn, bei dem der starke Wind die Luft über Hochneukirch sekundenschnell gelb von Sand und Dreck aus der Tagebaugrube gefärbt habe, wie FWG-Fraktionsvorsitzender Gerolf Hommel beobachtet hat. „Wer nicht schnell genug Türen und Fenster schließen konnte, dürfte anschließend mit Säuberungsarbeiten beschäftigt gewesen sein. Der Sand knirschte auf den Zähnen und juckte in den Augen“, berichtet Hommel. RWE entschuldige sich zwar immer wieder, unternehme aber nichts, wirft er vor. Die Sprühmasten am Tagebaurand hätten eine völlig nutzlose Alibifunktion, weil sie bei starkem Wind nicht in die aufsteigenden Stäube hineinregnen könnten. Und eine Bewässerung des Tagebaurandes sei bei starkem Wind nutzlos.

Um die Tagebauanwohner in der Lausitz zu schützen, habe der ostdeutsche Tagebaubetreiber Vattenfall schon vor zehn Jahren wirksame Maßnahmen ergriffen. „Dort werden Nebelkanonen eingesetzt, die im Tagebau stehen und den Boden befeuchten“, weiß Hommel und erläutert weiter: „Durch eine Dauerberieselung soll gewährleistet werden, dass der Staub vom Abraum und der Kohle gebunden wird und eben nicht die Grube verlässt.“ RWE spreche immer wieder von einer guten Nachbarschaft. Wenn das ernsthaft gemeint sei, stelle sich die Frage, warum man die Jüchener immer wieder im Dreck ersticken lasse. Trockenperioden und Unwetter hätten sich durch den auch von RWE mitverursachten Klimawandel gehäuft, so dass diese massiven Belästigungen sich wohl regelmäßig wiederholen würden, bis der Tagebau eingestellt werde. Das aber noch etwa 20 Jahre ertragen zu müssen, sei unverschämt. „RWE ist gefordert, jetzt endlich aktiv zu werden, so wie Vattenfall das schon seit 2008 vormacht“, fordert die FWG.

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