Hückeswagen Talsperre von Müll befreit

Hückeswagen · Etwa 45 Helfer säuberten am Samstag das Ufer der Bever-Talsperre von den Hinterlassenschaften der Badegäste. Trotz der teilweise verregneten Badesaison hatten die fleißigen Sammler alle Hände voll zu tun.

 Erstaunliches Strandgut: Die Helfer André Grutz (v.l.), Andre Franzke , Marco Sudberg und Martin Gruhn fanden am Samstag sogar ein Fahrrad als Hinterlassenschaft der vergangenen Badesaison an der Bever-Talsperre.

Erstaunliches Strandgut: Die Helfer André Grutz (v.l.), Andre Franzke , Marco Sudberg und Martin Gruhn fanden am Samstag sogar ein Fahrrad als Hinterlassenschaft der vergangenen Badesaison an der Bever-Talsperre.

Foto: Nico Hertgen

Segler, Angler, Taucher und die Wasserretter der DLRG waren beim "Tag der sauberen Bever" im Einsatz, um den Uferbereich der Talsperre von Unrat zu befreien. Fast alle der 45 Helfer, die am Samstagmorgen zur Müll-Sammelaktion an die DLRG-Wachstation gekommen waren, gehörten einer Vereinigung an, die an der Bever beheimatet ist.

Per Motorboot wurden die Kleingruppen in die vorab eingeteilten Sektoren befördert. Werner Sofka von der Segler-Vereinigung Wuppertal startete mit seiner Gruppe am Höhfelder Arm. Was der 73-Jährige dort vorfand, erschreckte ihn: Windeln, Kondome, Tüten und sogar leere Bierfässer wurden von den Bever-Gästen achtlos zurückgelassen.

"Bei uns Seglern wird diese Bucht die 'Schweinebucht' genannt", sagte Sofka. Für den Radevormwalder ist mangelnde Konsequenz in der Erziehung ein Grund für das asoziale Verhalten einiger Badegäste. Trotz des verregneten Sommers kamen wieder große Mengen an Müll zusammen. "Wir haben sogar ein rostiges Fahrrad und Autoreifen gefunden", benannte Paul Helsper (16) die Fundstücke größeren Ausmaßes. Uwe Strack, Vorsitzender des Angelsportvereins Bevertalsperre, findet die Bever "zu schön, um sie vermüllen zu lassen". "Man gönnt ja den Leuten ihre Freizeit. Wenn aber alle ihren Müll auch wieder mitnehmen würden, brauchten wir solche Aktionen nicht zu machen", sagte Strack.

Dennoch sei die Verschmutzung in den vergangenen Jahren schon wesentlich zurückgegangen, bestätigte Organisator André Grutz von der DLRG. Der Grund dafür sei nicht nur das schlechte Sommerwetter: Der Wupperverband und die Stadt säuberten regelmäßig die Uferstreifen - auch über die gekennzeichneten Badestellen hinaus.

Unfallgefahren durch Glasbruch

Ein Großteil der Fundstücke waren Glasflaschen und Scherben, die die in der kommende Saison besondere Unfallgefahren bergen. Viel Glas brachten auch die Taucher zutage, die den Grund der Bever nach Hinterlassenschaften absuchten, die nicht natürlichen Ursprungs sind. "Der Müll wird grob vorsortiert und dann von der Stadt entsorgt", sagte Helmut Selbach vom Wupperverband.

In der Vergangenheit war die Beteiligung am Aktionstag schon einmal doppelt so groß. "Einige hat bestimmt die schlechte Wettervorhersage abgeschreckt", vermutete André Grutz. Dabei blieb den Helfern während der dreistündigen Sammelaktion und auch beim anschließenden Grillen Regen erspart. "Wir hatten eine nette Truppe und viel Spaß", sagte Werner Sofka. "Normalerweise räume ich nicht gerne den Müll anderer Leute weg. Aber wenn man mit Herz und Spaß an die Sache geht, dann fällt es leichter", fügte er hinzu.

(RP)
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