Hückeswagen Stadt, Land, Fluss - Hückeswagen will vom Zusammenspiel profitieren

Hückeswagen · Unser Dorf soll schöner werden: Das war gestern. Heute geht's im Folgewettbewerb zwar immer noch um die Zukunftsfähigkeit von kleinen Dörfern und Ortsteilen, darüber hinaus ist der Fokus aber vor allem auf die gesamte Region und die Steigerung ihrer Attraktivität als Wirtschafts- und Lebensraum für viele gerichtet. Gefragt sind dabei vor allem Städteplaner mit Visionen, die über die eigenen Stadtgrenzen hinaus denken. Und Kommunalpolitiker, die sie darin, ebenfalls frei von Kirchturmsdenken, unterstützen.

In der heimischen Region hat das Großprojekt interkommunaler Zusammenarbeit schon seit 2016 einen (reichlich sperrigen) Namen: "StadtUmland zwischen Rhein und Wupper: Zusammen - wachsen". Insgesamt 19 Verbundpartner sind daran beteiligt, die Stadt Hückeswagen ist einer davon.

Im Planungsausschuss am Dienstagabend berichtete die Stadtplanerin im städtischen Bauamt, Kerstin Panek, über das Projekt, nachdem erste Ergebnisse der Zusammenarbeit bereits im Oktober bei einer großen Regionaltagung Politikern und Verwaltungsleuten der beteiligten Städte und Landkreise zwischen Düsseldorf und der Schloss-Stadt präsentiert worden waren. Drei Pilotprojekte wurden inzwischen entwickelt - die Oberbegriffe: Rheinisch-Bergisches Radwegenetz, Städtebahnstudie und "Work-Life-Balance-Quartiere". 2018 wollen die Verbundpartner nutzen, die Begriffe mit Leben zu füllen, also konkrete Infrastruktur-Planungen zu entwickeln. Nach Ablauf des Jahres sollen aussagekräftige Förderanträge gestellt werden, damit die für die Region entwickelten Pläne dann mit finanzieller Unterstützung des Landes auch umgesetzt werden können.

Für Hückeswagen zeichnet sich noch kein konkretes Projekt ab. "Dazu sind wir auch noch in einem zu frühen Stadium der Zusammenarbeit", sagte Bauamtsleiter Andreas Schröder zu einer Anfrage von Horst Fink (SPD) im Ausschuss. "Extrem wichtig" sei es aber, in den Gesprächen mit den Kooperationspartnern "den Blick zu öffnen für die infrastrukturellen Bedarfe im ländlichen Raum". Der sei ansonsten bei Partnern wie etwa der Großstadt Düsseldorf kaum gegeben. Wenn sich das nicht ändert, so die Befürchtung, könnten Kleinstädte wie Hückeswagen irgendwann abgehängt sein von der Weiterentwicklung der Region.

Die Schloss-Stadt will sich deshalb auch 2018 und 2019 personell und finanziell am Großprojekt beteiligen. Die Kosten halten sich in Grenzen, unterstrich Kerstin Panek. Vereinbart worden sei, dass die Kommunen im Verbund pro Einwohner und Jahr fünf Cent in die "Gemeinschaftskasse" zahlen. Für Hückeswagen macht das rund 750 Euro im Jahr.

(bn)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort