Hückeswagen Drei Schulmodelle - fast gleich teuer

Hückeswagen · Unklarheit herrscht in Hückeswagen über die Kosten für einen Schul-Tausch oder den Neubau der Löwen-Grundschule. Die Stadt veröffentlicht jetzt eine Gegenüberstellung der Kosten der verschiedenen Varianten der Schulplanung.

Seit Monaten wird in Hückeswagen diskutiert, welche Lösung in Sachen Schulzukunft die beste ist. Im Raum stehen immer wieder die Kosten - etwa für den Schul-Tausch oder den -Neubau. Verlässliche Zahlen gab's bislang keine. Zumal in der Diskussion fast nur auf die Investitionskosten geachtet wurde, die der laufenden, also später noch anfallenden Kosten hingegen nicht. Die Verwaltung hat nun eine neue Diskussionsgrundlage erstellt und ist dabei zu einem interessanten Ergebnis gekommen: Die Kosten der verschiedenen Varianten der Schulplanung liegen nicht weit auseinander.

"Die laufenden Kosten wurden in der aktuellen Diskussion nicht weiter thematisiert, waren aber Gegenstand der Varianten-Studien durch das Büro Zacharias im Jahr 2015", berichtet Bürgermeister Dietmar Persian. Ziel damals sei es gewesen, die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Varianten zu vergleichen.

Im Raum stehen drei Modelle. Die Verwaltungsempfehlung zur Ratssitzung Ende November sah den Neubau einer dreizügigen Grundschule im Brunsbachtal vor. Wobei davon ausgegangen wurde, "dass die Realschule mittelfristig - in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung - mit ins Hauptschulgebäude an der Weststraße ziehen wird". Die Ratsmehrheit aus CDU, SPD und Grünen jedoch stimmte für die schnellstmögliche Erweiterung, den Umbau und die Sanierung des Hauptschulgebäudes, um darin dann Montanus- und Realschule gemeinsam unterzubringen. Danach soll die Löwen-Grundschule in das sanierte und geringfügig erweiterte Realschulgebäude umziehen.

Die Anfang Dezember gegründete Bürgerinitiative "Vernunft macht Schule" hat zum Inhalt ihre Bürgerbegehrens auserkoren: Neubau einer dreizügigen Grundschule im Brunsbachtal und den Verbleib der Realschule am jetzigen Standort. Dabei wird laut Persian davon ausgegangen, dass die Hauptschule ihrerseits im Gebäude an der Weststraße bleibt.

Die Stadtverwaltung hat für alle drei Varianten die intensiven und laufenden Kosten zusammengestellt und kommt zu folgenden Summen: Verwaltungsempfehlung 48,4 Millionen Euro (Neubau 14,9 Millionen, Umbau Hauptschule 20 Millionen, dazu an laufenden Kosten 2,5 Millionen für die Grundschule und elf Millionen für das Hauptschulgebäude; für das der Realschule fallen keine Kosten an.) Ratsbeschluss 47,2 Millionen Euro (Umbau der Hauptschule 20 Millionen, Sanierung der Realschule 7,2 Millionen, dazu an laufenden Kosten elf Millionen für die Haupt- und neun Millionen für die Realschule; für die Grundschule fallen keine Kosten an). Bürgerbegehren 49,6 Millionen Euro (Neubau 14,9 Millionen, Sanierung Hauptschule sechs Millionen, Sanierung Realschule 6,2 Millionen, dazu laufende Kosten für die Grundschule von 2,5 Millionen, die Hauptschule von elf Millionen und die Realschule von neun Millionen).

Bei den Investitionskosten handelt sich laut Persian um grobe Schätzkosten auf der Grundlage der vorliegenden Pläne. Enthalten seien bei allen Werten größere Ansätze für Unvorhergesehenes - 40 Prozent bei Sanierungen und 25 Prozent beim Neubau. Die Kosten für den notwendigen Grundstückserwerb im Brunsbachtal seien darin enthalten.

Bei der Berechnung der laufenden Kosten hatte das Büro Zacharias seinerzeit die folgende (sehr theoretische) Systematik angegeben: "Die Betriebskostenansätze wurden auf Grundlage der Realkosten 2006 bis 2011 ermittelt. Für den Energieverbrauch der Standorte wird auf fünf Jahre der ermittelte Realwert, für die restlichen zwei Jahre ein um 30 Prozent reduzierter Kostensatz berechnet, um den Effekt der bis dahin als durchgeführt angenommenen energetischen Sanierungsmaßnahmen abzubilden." Persian: "Dargestellt wurden die angenommenen Kosten für 25 Jahre, wobei es sich natürlich nur um ganz grobe Werte handelt."

Nachdem alle Zahlen zusammengetragen wurden, kommt der Bürgermeister zu dem Fazit: "Die Gegenüberstellung macht deutlich, dass die mittelfristig entstehenden Kosten bei allen Varianten in vergleichbarer Größenordnung sind. Die Unterschiede sind eher inhaltlicher Natur." Die Empfehlung der Verwaltung zur November-Ratssitzung zielte darauf ab, den Grundschulneubau vorzuziehen und die Haupt- und Realschule erst mittelfristig - in Abhängigkeit von der jeweiligen Entwicklung beider Schulen - räumlich zusammenzulegen.

(büba)
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