Prominenter Besuch Juso-Vorsitzender zu Gast in Hückeswagen

Hückeswagen · Kevin Kühnert trägt sich ins Goldene Buch der Stadt ein und plaudert dabei mit dem Bürgermeister.

 Bürgermeister Dietmar Persian freute sich, als sich Kevin Kühnert am Mittwochnachmittag ins Goldene Buch der Stadt eintrug.

Bürgermeister Dietmar Persian freute sich, als sich Kevin Kühnert am Mittwochnachmittag ins Goldene Buch der Stadt eintrug.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Sympathisches Lächeln, legere Kleidung (Jeans, Hemd, Sneakers), interessiert an der Schloss-Stadt – so präsentierte sich der Bundesvorsitzende der Jusos, Kevin Kühnert, im Heimatmuseum. Ein Bundespolitiker zum Anfassen. Ohne Allüren, im lockeren Plauderton mit Bürgermeister Dietmar Persian und SPD-Mitgliedern, darunter den drei Hückeswagener Jusos Leon Gräbner, Darius Eckhoff und Hannah Ligges. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Jürgen Grasemann übernahm die Moderation. Vermittelt hatte den Kühnert-Besuch die frühere oberbergische SPD-Bundestagsabgeordnete Michaela Engelmeier, die seit zehn Jahren im SPD-Parteivorstand sitzt und genauso wie der Landtagsabgeordnete Sven Wolf ins Heimatmuseum kam.

Zunächst trug sich Kühnert ins Goldene Buch der Stadt ein und schrieb: „Der erste Besuch soll nicht der letzte gewesen sein. Der Stadt Hückeswagen und ihren Menschen bis dahin alles erdenklich Gute“. Persian stellte dem prominenten Gast die Schloss-Stadt vor und kam auf die finanzielle Situation einer Kommune im Haushaltssicherungskonzept zu sprechen. „Wir sind arm, aber nicht unglücklich“, sagte er. Außerdem gebe es ein sehr gutes Miteinander der Bürger. „Wo die öffentliche Hand kein Geld hat, packen die Menschen mit an“, sagte er. Demografischer Wandel, Digitalisierung, Infrastruktur – das seien Zukunftsthemen für Hückeswagen. Und Persian formulierte Wünsche an den Bundespolitiker: „Wir brauchen als Kommune mehr Freiheit im Handeln und eine vernünftige finanzielle Ausstattung“, forderte er. Der Bund müsse den Städten Luft zum Atmen lassen. Kühnert wollte wissen, wie es mit der Jugend aussieht und welche sportlichen Möglichkeiten es gibt. „Die Kneipenkultur fehlt völlig“, monierte Eckhoff. Dafür gebe es die Bever und das Jugendzentrum, meinte Gräbner.

Der Juso-Chef erklärte, dass er sehr gerne unterwegs sei, um sich mit den Sorgen, Nöten und Themen der Menschen einen Fundus im Kopf anzusparen. „Ich arbeite grundsätzlich mit Beispielen, weil sie Dinge lebendig machen“, sagte der 29-Jährige. Es dürfe nicht sein, dass kommunale Infrastruktur kaputt gemacht werde. „Wir müssen wieder zurück zu einer Grundzufriedenheit über die Demokratie“, sagte Kühnert. Vielleicht sorge nicht jeder Termin für eine Initialzündung, aber als Mosaiksteinchen seien alle wichtig. Er übernehme als Juso-Vorsitzender gerne Verantwortung, weil die Probleme nicht von denen gelöst werden könnten, die sie verursacht haben.

Für den Wahlkampf zur Europawahl müssten vor allem die Interessen der jungen Menschen mehr in den Fokus rücken, sagte er.

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