Anfrage der Grünen Geflüchtete werden in Hilden gut betreut

Hilden · In Hilden leben 526 anerkannte Asylbewerber und 257 Geflüchtete, deren Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist. Wie geht es den Familien und Kindern in den städtischen Notunterkünften, wollten die Grünen wissen. Sie werden gut betreut, lässt sich aus der Antwort der Verwaltung schließen.

 2021 wurden in Deutschland 27.995 Erstanträge auf Asyl gestellt, davon 4584 Anträge in Nordrhein-Westfalen.

2021 wurden in Deutschland 27.995 Erstanträge auf Asyl gestellt, davon 4584 Anträge in Nordrhein-Westfalen.

Foto: dpa/Bernd Thissen

378 Asylsuchende wohnen momentan in städtischen Unterkünften (Stand 28. Januar 2021). 62 Geflüchtete, überwiegend Männer, gehen einer Erwerbstätigkeit nach, neun befinden sich in einer Ausbildung.

Wie geht es den Familien und Kindern in den städtischen Notunterkünften, wollten die Grünen wissen. Sie werden gut betreut, lässt sich aus der Antwort der Verwaltung schließen. Unter den Geflüchteten sind  24 Kinder unter drei Jahren, vier werden von Tagesmüttern betreut. 19 Kinder sind älter als drei Jahre. Sie haben einen Platz in einer Kita, wobei ein Elternpaar sein Kind wieder abgemeldet habe.  Von den 26 Grundschülern hätten 17 einen Betreuungsplatz im Offenen Ganztag  gewünscht und auch bekommen.

Alle geflüchteten Kinder und Jugendlichen gehen zur Schule. Für  sie bestehe genau so eine Schulpflicht wie für Deutsche bis 18 Jahre. Ein geflüchteter Jugendlicher sei schon älter, er besuche ein Berufskolleg.

Um junge Erwachsene kümmerten sich städtische Sozialarbeiter gemeinsam mit Netzwerkpartnern wie Bildung hoch drei oder dem Jugendmigrationsdienst des Internationalen Bundes. Für sie würden gemeinsam Möglichkeiten für den weiteren Bildungsweg oder berufsvorbereitende Maßnahmen gesucht. Die Geflüchteten werden auch zu Gesprächen bei Ämtern und Behörden begleitet oder bei der Ausbildungsplatzsuche unterstützt. Sie können an Bewerbertrainings, ergänzenden Sprachkursen und PC- Kursen teilnehmen. Ehrenamtliche unterstützen die jungen Flüchtlinge.

Einige wollten ihre Qualifikation verbessern und besuchten Lehrgänge der Volkshochschule für einen qualifizierteren Schulabschluss (Abendrealschule). Aktuell gibt es unter den Asylbewerbern in Hilden keine „unversorgten“ Jugendlichen unter 18 Jahre.

Der sofortige Einstieg in eine Ausbildung sei wegen der Corona-Pandemie zurzeit leider schwer und keinem einzigen jungen Geflüchteten gelungen. Vor Corona hätten alle jungen Erwachsenen nach dem Schulabschluss in Deutschland (Hauptschule bis Abitur), einer weiteren Qualifikation oder einem vorgeschaltetem Praktikum ein Studium oder eine Ausbildung angefangen.

Bei jugendlichen Asylbewerbern, die erst mit Ende der Schulpflicht nach Hilden zugewiesen werden, wurde in der Vergangenheit versucht, diese noch über das Berufskolleg zu qualifizieren oder direkt zeitnah in einen Deutschsprachkurs unterzubringen. Sieben Jugendliche im Alter zwischen 17 und 19 Jahren besuchen aktuell ein Berufskolleg in der Region. In den städtischen Notunterkünften leben 127 geflüchtete Frauen (darunter vier Singles).

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