Corona in Meerbusch Geflüchtete warten auf Impfung

Meerbusch · In einigen Unterkünften hatte es bereits Ausbrüche von dem Coronavirus gegeben. 

 Bewohner am Heidbergdamm waren mit dem Virus infiziert.

Bewohner am Heidbergdamm waren mit dem Virus infiziert.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Während der Corona-Pandemie sind deutlich weniger Geflüchtete nach Meerbusch gekommen. „Im vergangenen Jahr wurden die Zuweisungen teilweise ausgesetzt“, sagt Erster Beigeordneter Frank Maatz. Mittlerweile seien Zuweisungen zwar grundsätzlich wieder möglich. „Aber sie ruhen ziemlich, die Zahl der ankommenden Flüchtlinge ist stark rückläufig“, so Maatz weiter. Die Flüchtlingsströme in den verschiedenen Ländern seien wegen der Krise unterbrochen. Laut aktuellem Stand sind von 548 Plätzen in geeigneten Unterkünften im Stadtgebiet 222 frei.

Auch der Alltag der Menschen in den Übergangswohnheimen ist geprägt von dem Virus. In einer der Häuser am Hülsenbuschweg in Büderich wurde im oberen Trakt eigens eine Quarantänestation eingerichtet. Sieben Infektionen gab es dort Ende des Jahres, im März infizierte sich eine Familie über einen Kontakt eines Kindes in der Schule. Maatz: „Die meisten Erkrankungen verliefen glücklicherweise ohne Symptome. Alle Personen sind inzwischen wieder genesen.“ Zwei Personen mussten jedoch kurzzeitig in ein Krankenhaus eingeliefert werden. In der Unterkunft an der Cranachstraße gab es bislang nur eine Infektion mit dem Coronavirus, auch diese Krankheit verlief ohne Symptome.

Schlimmer traf es das Übergangswohnheim Am Heidbergdamm in Lank Latum Ende Februar: Weil dort gleich mehrere Fälle aufgetreten waren, darunter auch Infektionen mit der britischen Variante, mussten alle Bewohner in Quarantäne und wurde das gesamte Gebäude mit einem Bauzaun abgesperrt und von Sicherheitspersonal überwacht. Letztlich hatten alle sechs Erkrankten einen milden Krankheitsverlauf. Versorgt wurden die Bewohner von einem Caterer. Auch Lebensmittel. Hygieneartikel und Medikamente wurden beschafft. Die Quarantäne konnte Mitte März aufgehoben werden. Frank Maatz: „Bis jetzt hatten wir kein weiteres Infektionsgeschehen.“

Was er bedauert: Ursprünglich sollten die Geflüchteten Anfang April von einem mobilen Impfteam mit einem Sonderkontingent an Impfstoff versorgt werden. „Das wurde uns bereits zugesagt, aber dann kamen die Zweifel rund um den besagten Impfstoff auf“, berichtet der Dezernent. Nun gebe es keine weiteren Pläne für die Impfung der Bewohner. Maatz: „Wir warten täglich auf Nachrichten dazu.“

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