Hilden Diese Ausstellung gibt mächtig Stoff

Hilden · Textilien-Kunst steht bei der Ausstellung „farbSTOFF“ im Gewerbepark Süd im Mittelpunkt. Eröffnung am Sonntag.

 Barbara Esser und Wolfgang Horn arbeiten mit Textilien. Zu sehen ist die Ausstellung „farbSTOFF“ im Gewerbepark Süd.

Barbara Esser und Wolfgang Horn arbeiten mit Textilien. Zu sehen ist die Ausstellung „farbSTOFF“ im Gewerbepark Süd.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ziemlich viel Stoff ist ab Sonntag, 20. Januar, im Kunstraum des Gewerbeparks Süd an der Hofstraße zu sehen. Das Düsseldorfer Künstlerpaar Barbara Esser und Wolfgang Horn haben eine beeindruckende Ausstellung mit ihren außergewöhnlichen Werken zusammengestellt, die in dem ehemaligen Industriegebäude noch bis Sonntag, 17. Februar zu sehen ist.

„Die beiden verbinden Traditionelles mit Modernem“, sagt Sandra Abend, bei der Stadt für bildende Kunst zuständig. Und für Hilden hat Textil eine ganz besondere Bedeutung: „Die Stadt wäre ohne Ansiedlung der Textilfabrikation nicht das geworden, was sie heute ist“, sagt die Kunsthistorikerin. Denn früher sei Hilden eher landwirtschaftlich geprägt gewesen – dann siedelten sich Textilunternehmen wie Spindler hier an.

Barbara Esser ist gelernte Textildesignerin und arbeitet seit jeher mit Stoffen. Gleich nach dem Studium hat sie sich für die Kunst entschieden und sich einen großen Webstuhl anfertigen lassen, mit dem sie heute noch arbeitet. Ihr Spiel mit der Farbe und Stoffen haben ihr 2007 den Staatpreis NRW eingebracht. In Hilden zeigt sie unter andrem das Objekt, für das sie ausgezeichnet wurde: Pixel 1 hängt im Raum, streng gemustert, orientiert an den Pixeln eines Digitalbildes. Wer sich auf die Kunst einlässt, verliert sich in den Anordnungen der Farbflächen. „Unsere Werke sind eine Mischung aus Handwerk und Kunst“, sagt Barbara Esser.

Wolfgang Horn kommt aus der Architektur, hat sich aber vor 25 Jahren für Kunst mit Textil entschieden. Er hat die außergewöhnlichen Anzüge entwickelt, die der Ausstellung einen eigenen Reiz verleihen: Jakett und Hose versehen mit Tausenden Plastikfäden für Preisetiketten, ein Anzug mit Totenkopf-Stoff oder der Zweiteiler mit riesigen Goldpajetten. Er arbeitet aber auch mit dem Computer und zeichnet die Preisschilder nach, ordnet sie so an, dass sie wie ein roter Anzug daherherkommen.

Beide Künstler arbeiten aber auch zusammen – bei textilen Großinstallationen, die sie als Modelle und auf Filmaufnahmen mit nach Hilden gebracht haben. So haben sie beispielsweise den Ehrenhof in Düsseldorf in eine mehr als 4000 Quadratmeter große, textile Fläche zu der Installation „6 Teppiche“ verwandelt.

Wer sich für die textile Kunst der beiden interessiert, kann die Ausstellung noch bis zum 17. Februar im Kunstraum des Gewerbepark-Süd sehen. Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei, der Zugang barrierefrei möglich.

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