Hilden Anno dazumal: Auf Zeitreise in Hilden

Hilden · „Throwback Thursday“: Mit dem neuen Format lassen wir jeden Donnerstag die Vergangenheit wieder auferstehen. Wenn Ihr historische Bilder habt, die wir nachfotografieren sollen, schickt sie uns.

 Der Junge steht ungläubig auf der Schwanenstraße: Im September 1957 ist die Itter über die Ufer getreten. damals entstand das Bild. Die linke Hälfte des Fotos wurde in diesem Jahr aufgenommen.

Der Junge steht ungläubig auf der Schwanenstraße: Im September 1957 ist die Itter über die Ufer getreten. damals entstand das Bild. Die linke Hälfte des Fotos wurde in diesem Jahr aufgenommen.

Foto: Stadtarchiv Hilden/Stephan Köhlen

Der Junge steht ein wenig ungläubig auf der Schwanenstraße, die Itter ist in der Nacht über ihre Ufer getreten. Die Hildener Innenstadt steht unter Wasser. Das war im September 1957. Damals wurde auch das Foto gemacht, das oben auf der rechten Seite zu sehen ist. Das linke Bild hat unser Fotograf Stephan Köhlen von exakt derselben Stelle mit derselben Brennweite und demselben Blickwinkel gemacht. Beide Fotos haben wir digital übereinandergelegt und miteinander verschmelzen lassen. Das Ergebnis sehen Sie oben: Eine vermeintlich gewohnte Umgebung erscheint plötzlich in völlig neuem Licht – die Vergangenheit wird greifbar.

„Throwback Thursday“ heißt der Trend, der im Internet weite Züge zieht. In sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder Instagram platzieren die Nutzer immer donnerstags („Thursday“) ein Bild aus der Vergangenheit, einen Rückblick („Throwback“) auf ihr Leben oder auf ein bestimmtes Thema. Das Stadtarchiv Hilden pflegt diese Tradition auf seiner Facebookseite mit großem Erfolg. Jeden Donnerstag erscheint dort ein Foto mit spärlichen Hinweisen – die Nutzer versuchen anhand dieser, beispielsweise den Ort, das Jahr oder andere Hintergründe zu erraten. Das ist eher selten einfach, meistens suchen sich die Stadtarchiv-Mitarbeiter herausfordernde Bilder aus.

Das Stadtarchiv Hilden unterstützt uns auch bei der Auswahl der Fotos und stellt sie uns zur Verfügung. Mehrere Tausend Bilder haben die Mitarbeiter digitalisiert und verschlagwortet. Ein echter historischer Schatz, den die Archivare hegen und pflegen.

Den Auftakt gestalten wir mit Fotos des Stadtarchivs: Wir freuen uns aber auch über Fotos, die uns unsere Leser zukommen lassen. Wer ein historisches Foto und die damit verbundenen Bildrechte besitzt, kann es uns gerne schicken – unser Fotograf versucht dann, das Bild im modernen Hilden nachzustellen. Das ist allerdings nicht immer ganz einfach: Häuser verschwinden, Straßen entstehen. Manche Fotos können nicht reproduziert werden, da der Fotograf damals von einer heute bebauten Stelle aus fotografiert hat. Bei anderen Bildern stellt sich schon allein die Verortung als Hindernis dar.

Bei dem ersten Foto in unserer Reihe „Hilden Anno Dazumal“ hatten wir damit keine großen Probleme. Das Bild oben mit dem Jungen in kurzer Hose auf der Schwanenstraße ist im September 1957 entstanden. Damals stieg die Itter über ihre Ufer, es ergossen sich fast zwei Millionen Kubikmeter Wasser in die Stadtmitte. 330 Hektar standen damals unter Wasser. An der höchsten Stelle bis zu einem Meter. Am 23. September gegen 5.54 Uhr ging die Großalarmsirene in Hilden los und warnte vor Hochwasser. Unsere Zeitung beschrieb damals die Strecke von der Benrather Straße (ab Wehrstraße) durch zur Mittel- und Schwanenstraße als einen einzigen „Straßensee“. Große Teile der Apfelstraße standen damals ebenfalls unter Wasser.

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