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Haan-Gruiten Bahnhof Gruiten: Neue Ideen zum barrierefreien Umbau

Haan-Gruiten · SPD stellte Pläne vor, die der Bürger- und Verkehrsverein Gruiten mitentwickelt hat.

3125 Reisende nutzen nach Auskunft der Deutschen Bahn täglich den Bahnhof Gruiten. Für alle, die mit Kinderwagen, Fahrrad oder Koffer in die Züge steigen oder die auf eine Gehhilfe angewiesen sind, könnte der Zugang zu den beiden Bahnsteigen in Zukunft leichter werden. Denn nachdem der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) im Juni bekannt gegeben hatte, dass er den Bahnhof für die Modernisierungsoffensive II der Bahn nachgemeldet habe, hat sich der SPD-Ortsverein zusammen mit dem Bürger- und Verkehrsverein (BVV) Gruiten Gedanken gemacht, wie die Bahnsteige barrierefrei erreicht werden können.

Das Ergebnis stellte SPD-Landtagsabgeordneter Manfred Krick mit Jens Niklaus und Bernd Stracke von SPD-Ortsverein und -Fraktion gestern vor. "Unsere Lösung ist umsetzbar", sind sie überzeugt. "Und sie ist günstiger als die bisher vorgeschlagenen barrierefreien Zugänge und bezieht beide Bahnsteige mit ein, nicht nur den S-Bahn-Steig." Eine Kostenschätzung wollten sie allerdings noch nicht abgeben. Und so könnte der Zugang nach Meinung der Politiker aussehen:

Von der Bushaltestelle an der Thunbuschstraße führt eine Rampe mit sechsprozentigem Gefälle im Zickzack (die Kurve ist dort, wo heute noch Büsche stehen) zum Fuße der Treppe, die dafür etwas in Richtung Straße versetzt werden müsste. Für die Fahrradständer müsste ein anderer Ort gesucht, der Haltestreifen der Taxen möglicherweise Richtung Bushaltestelle verlegt werden.

Vom bestehenden Fußgängertunnel zwischen Thunbuschstraße und Kastanienweg sollen dann zwei Aufzüge auf die beiden Bahnsteige führen, und zwar direkt gegenüber von den jetzigen Treppenaufgängen. "Auf dem hinteren Bahnsteig ist das auch gar kein Problem, weil er lang genug ist", sagt Krick. "Auf dem vorderen mit den S-Bahn-Gleisen 3 und 4 wird es dagegen etwas schwieriger, weil der Bahnsteig an der Treppe endet." Er müsse demzufolge etwas verlängert werden, damit die Reisenden zum Aufzug gelangen, der dann hinter dem jetzigen Treppenabgang hält.

"Vorbild ist hier für uns der S-Bahnhof Düsseldorf-Flingern", erklärt der SPD-Politiker. Auch dort führt vom Aufzug ein schmaler Weg um den Treppenaufgang herum zum eigentlichen Bahnsteig. "Wir haben mit Behindertenvertretern darüber gesprochen, und sie sind damit einverstanden." 1,40 bis 1,60 Meter könnte der Zugang in Gruiten breit sein, wenn die Treppe auf Seite des S-Bahn-Gleises nach Wuppertal etwas verschmälert werde. An dieser Seite soll auch der Zuweg verlaufen, weil die Bahnen dort aus der entgegengesetzten Richtung einfahren und die Reisenden – wenn sie aus dem Aufzug steigen – nicht Gefahr laufen, von einem vorbeifahrenden Zug überrascht zu werden.

"Die Details müssen noch weiter geplant werden", sagt Krick. Die Stadt Haan habe bereits einen Blick darauf geworfen, aber die Umsetzbarkeit noch nicht geprüft. "Wir werden unseren Vorschlag jetzt dem VRR unterbreiten und hoffen, dass er ihn in der Lenkungskreis-Sitzung im Herbst einbringen wird." Dort würden VRR, Deutsche Bahn und das Verkehrsministerium NRW darüber beraten, welche weiteren Bahnhöfe der Nachrückerliste bis 2017 barrierefrei umgestaltet werden.

"Der Bahnhof ist nicht nur für Gruiten wichtig, sondern wird auch von Erkrathern und Mettmannern als Umsteigebahnhof genutzt, um nach Köln zu kommen", weiß Krick. "Gegebenenfalls könnte sich der Kreis an dem Umbau beteiligen."

(RP)
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