Hilden Hilden zeigt Herz beim Lauf für Kinder

Hilden · Am Sonntag, 1. Dezember, gehen rund 600 Herzläufer für das Düsseldorfer Kinderhospiz Regenbogenland an den Start.

 Das Organisatoren-Team um Carsten Naujokat freut sich auf den Lauf.

Das Organisatoren-Team um Carsten Naujokat freut sich auf den Lauf.

Foto: Böhm

Hilfsbereit sein, teilen, für seine Mitmenschen da sein — das sind für Carsten Naujokat Begriffe, die er mit Weihnachten in Verbindung bringt. "Wir wollten den Weihnachtsgedanken wieder aufleben lassen und signalisieren, dass es wichtiger ist, andere Menschen zu unterstützen als das neueste Smartphone zu besitzen", sagt auch Maria Sidiropoulou, die Lebensgefährtin des Hildeners. Der Zufall kam dem Paar zur Hilfe: Im vergangenen Jahr ist Carsten Naujokat für das Kinderhospiz Regenbogenland in Düsseldorf-Gerresheim bei einer Drachenbootregatta mitgefahren. Der Kontakt habe ihn tief bewegt. "Warum sollten wir also nicht in der Vorweihnachtszeit einen Benefizlauf zugunsten der jungen Patienten veranstalten", so Sidiropoulou.

Was vor wenigen Monaten noch eine Traumvorstellung war, ist jetzt eingetreten: "Wir fanden ein hochmotiviertes Team, zu dem von Anfang an auch Sonja Oguz zählt, die zum Beispiel unsere Homepage gestaltet hat", sagt die 40-Jährige. Es wurde die Werbetrommel gerührt, Sponsoren wie die Krankenkasse DAK Hilden und das Haaner Apotheker-Rechenzentrum (ARZ) gefunden und nicht zuletzt auch zahlreiche Sportler aus ganz Deutschland, Österreich und sogar Finnland, die am Sonntag, 1. Dezember, als Herzläufer für das Kinderhospiz starten wollen.

Dass die Organisatoren mit der Obergrenze von 500 Erwachsenen und 100 Kindern nicht zu hoch gegriffen haben, zeigen die aktuellen Anmeldezahlen: "Nahezu alle Plätze sind belegt, lediglich für den Ein-Kilometer- und den Kinderlauf kann man sich noch anmelden. Es gibt jedoch eine Warteliste." Die engagierten Sportler haben keine Mühen gescheut: An jedem Volkslauf in der Umgebung haben sie — bekleidet mit dem großen Plüschherz als Symbol für den Herzlauf — teilgenommen, um auf ihre Benefizveranstaltung aufmerksam zu machen. 3818 Euro sind bisher auf das Spendenkonto eingegangen.

Rückendeckung bekommen sie auch von prominenter Seite: Neben Frauke Ludowig steht Spiegel-Kolumnist Hajo Schumacher alias Achim Achilles hinter dem Projekt. Unter seinem Pseudonym schreibt er launige und ironische Kolumnen über Läufer, Walker und die Eigenheiten vieler Hobbysportler. Außerdem betreibt er eine eigene Läufer-Community im Internet. Schumacher nimmt selbst an zahlreichen Laufveranstaltungen teil, unter anderem läuft er die Zehn-Kilometer-Strecke beim Herzlauf in Hilden.

"Jeden Tag bekomme ich Anfragen, die ich leider nicht alle bedienen kann. Die Hildener haben einen entscheidenden Vorteil: Sie meinen das total ernst und organisieren den Lauf für einen guten Zweck. Als ich hörte, dass der Erlös einem Kinderhospiz zugutekommt, stand meine Entscheidung fest: Ich komme nach Hilden", sagt der Berliner. Darüber freuen sich die Hildener Achilles-Fans besonders: "Wir können es selbst kaum glauben, wie viele Menschen uns unterstützen. Das zeigt, dass ein einzelner Mensch mit einer Idee und Durchhaltevermögen etwas bewegen kann."

Um auch den Besuchern, die nicht aktiv am Lauf teilnehmen, etwas zu bieten, gibt es ein abwechslungsreiches Programm auf der Bühne: Hier werden der Feuerkünstler Seraphin mit einer Feuershow, die "German Garrison und 501st Legion" (ein "Star Wars"-Kostümclub) und der Zauberer Stefan Kretschmann erwartet. Max Manroth alias "Barefoot Meckie" erweitert den Service für die Läufer um eine Massage gegen eine Spende, und auf der Strecke werden die verkleideten Cabanauten (Hobby-Extremsportler) und die "Firedragons" aus Königswinter für Stimmung sorgen. "Alle Zeichen sprechen für einen überwältigenden Erfolg des ersten Herzlaufs Hilden, der ohne den Zusammenhalt des Organisatoren-Teams nicht möglich gewesen wäre", sagt Maria Sidiropoulou.

(RP)
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