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Hilden Hier werden Backöfen handgefertigt

Hilden · Wer Brötchen und Brot im ganz großen Stil backt, der kennt mit Sicherheit auch die Maschinen der Firma Wachtel aus Hilden.

 Der geschäftsführende Gesellschafter Oliver Frey vor dem Produktionsstandort in Hilden.

Der geschäftsführende Gesellschafter Oliver Frey vor dem Produktionsstandort in Hilden.

Foto: Wachtel

Backen, Kühlen, Steuern, Automatisieren: Die Firma Wachtel bietet ganzheitliche Lösungen für Bäckerbetriebe aus einer Hand. Einst ein Kleinunternehmen, das in Düsseldorf Backöfen für Handwerk und Industrie herstellte, mauserte sich die Firma in den Jahrzehnten zum Weltmarktführer. Mittlerweile wird an den drei Standorten Hilden, Pulsnitz (Dresden) und Taipeh  produziert.

„Seit 1923 stellen wir hochwertige Backöfen und Kältetechnik für Handwerksbäcker her und sind stolz darauf, von Hilden aus das Prädikat „Made in Germany“ in die Welt zu tragen“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Oliver Frey. Bei den Niederlassungen handelt es sich um Manufaktur-Standorte.  Jeder Bäcker entscheidet, was für ein Produkt er haben will und wie es gefertigt werden soll. Viele Fachbetriebe investieren, weil sie sich gegen die großen Billigbäcker und Discounter behaupten können. Die Kunden von Wachtel setzten eben auf Qualität. Frey ist 2013 als Mehrheitsgesellschafter und in dritter Generation in das mehr als 90 Jahre alte Familienunternehmen eingestiegen.

Die Tradition von Wachtel reicht bis ins Jahr 1923 zurück. Hans Wachtel gründete damals das Handwerksunternehmen in Düsseldorf. Nach dessen Tod im Jahre 1964 übernahm sein Sohn Günther den Fünf-Mann-Betrieb. Da das Unternehmen weiter wuchs, siedelte es 1970 zu einem modernen Standort nach Hilden um. In den folgenden Jahren expandierte die Firma weiter, im Jahr 2000 übernahm Wachtel die Firma Winkler mit dem Standort Pulsnitz bei Dresden. 2006 wurde die Produktpalette der Firma durch den Zukauf des Bäckereikälteunternehmens Freezing B. V. um die Kältetechnik erweitert. Seitdem werden Maschinen produziert, die beim Kühlen, Gären und Schockfrosten helfen.

 In diesem Showroom können Bäcker sich einen Eindruck von den Backöfen verschaffen.

In diesem Showroom können Bäcker sich einen Eindruck von den Backöfen verschaffen.

Foto: Wachtel

2015 vergrößerte die Firma ihre Montagehalle um 2400 Quadratmeter. Der stetige Unternehmenszuwachs führte auch dazu, dass Wachtel 2016 seine angestammte Produktionsstätte in Hilden um ein modernes Verwaltungsgebäude erweiterte. Der Neubau soll das Unternehmen als offenes, zukunftsorientiertes Unternehmen präsentieren.

Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen etwa 290 Mitarbeiter, davon 150 in Hilden. Es gibt Auslandsvertretungen in über 30 Ländern. Etwa 50 Prozent der Produkte gehen in den deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz), 50 Prozent in den Export. Wachtel ist in ganz Europa, Amerika, Asien, Australien und Neuseeland vertreten, in Taiwan, Russland und Polen gibt es eigene Tochtergesellschaften.

„Unsere Kunden sind echte Bäcker, die ihr Brot mit rein natürlichen Zutaten herstellen. Dieses Brot entsteht nicht in vollautomatischen Backstraßen, sondern in der Backstube. Wir unterstützen dieses Handwerk und liefern nicht an Discounter oder ähnliches“, heißt es in der Unternehmensphilosophie.

Für die Region ist Wachtel ein wichtiger Arbeitgeber. Ständig gesucht werden Nachwuchskräfte. Ausgebildet werden Mechatroniker beziehungsweise Mechatroniker für Kältetechnik und Industriekaufleute. „Die größte Motivation ist es, ein traditionsreiches Unternehmen mit vielen langjährigen Mitarbeitern zu führen und dabei ein familiäres und modernes Arbeitsumfeld zu bieten“, erklärt Gesellschafter Frey.

(isf)
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