Riesiges Volksfest in Haan Die Haaner Kirmes ist bunt, fröhlich und erschwinglich

Haan · Mit neuem Riesenrad, vielen alten Bekannten und einer echten Kirmeskönigin ist die 638. Auflage der Haaner Kirmes gestartet. Sie dauert fünf Tage.

Haan: Haaner Kirmes 2022 ist gestartet
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So bunt war der Start der Haaner Kirmes 2022

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Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Schon eine Stunde vor der offiziellen Eröffnung war die Stimmung groß – zwar noch nicht auf dem Kirmesgelände, dafür aber in der katholischen Kirche Sankt Chrysanthus und Daria, wo um 16 Uhr der ökumenische Schausteller-Gottesdienst begann. Als die Standarten aus aller Herren Länder durch den Mittelgang getragen wurden, bekamen einige der Besucher eine Gänsehaut, so eindrucksvoll sah das aus. Kurz darauf löste sich die Rührung, als der Kirchenlied-Klassiker „Großer Gott, wir loben dich“ von einer echten Kirmesorgel musikalisch untermalt wurde – im Walzertakt und mit viel Rumtata. „Macht ja richtig Stimmung, das Ding“, scherzte Pfarrer Frank Blankenstein, der sogar noch Fürbitten vom Gottesdienst zum Start der 625. Haaner Kirmes vor 15 Jahren gefunden hatte.

Nach dem Segen in der Kirche ging es dann im feierlichen Zug zum neuen Markt, wo neben Bürgermeisterin Bettina Warnecke auch eine echte Majestät Hof hielt. NRW-Kirmeskönigin Melina Wilmsen ist 21 Jahre alt, stammt aus Wanne-Eickel und wurde nicht weit von ihrem Heimatort bei der Cranger Kirmes gekrönt. Bei der Eröffnung in Haan am Riesenrad war sie ganz in Rot gekleidet. Die Haaner Kirmes sei bereits das siebte Volksfest, das sie als Königin besuche, berichtete die Rummelplatz-Monarchin.

Weiteres Detail der Eröffnung: Auch das neue Riesenrad „White Wheel“ ist – ähnlich wie die Kirmeskönigin – ein Hingucker. Es fällt zwar kleiner aus, als sein Vorgänger Jupiter, ist aber gerade mal ein Jahr alt und verfügt über 24 Gondeln, von denen eine sogar barrierefrei ist und von Rollstuhlfahrern genutzt werden kann. Die Betreiber-Familie Küchenmeister freut sich auf die kommenden Tage und hatte bereits am Vormittag betont, Haan sei eine „richtig schöne Innenstadtkirmes“.

Etwa 190 Schausteller, davon allein elf Fahrgeschäfte für Kinder, hat Organisator Rainer Skroblies von der Stadtverwaltung aufbieten können. 600 hatten sich beworben. Unter den Teilnehmern befinden sich unter anderem 15 sogenannte Großfahrgeschäfte, 11 Fahrgeschäfte für Kinder, 50 Ausschank- und 60 Imbiss-Betriebe – und eine Losbude.

Der Rundgang zeigt: Obwohl die Schausteller neben den Corona-bedingten Einnahmeausfällen auch unter den steigenden Kosten für Energie und Sprit zu leiden haben, so sind die Preise für die Kirmesbesucher doch erschwinglich geblieben. Ein Glas Altbier (0,25 Liter) kostet 3 Euro, eine Schachtel Pommes ebenfalls. Die Bratwurst gibt’s für 4, das Spießbraten-Brötchen für 6 Euro. Wer es süßer mag, ist mit Waffeln für 2,50 Euro, Crèpes mit Zucker und Zimt (3,50) Popcorn (3 Euro) oder einem Paradies-Apfel für 2 Euro dabei. Sogar ein Lebkuchenherz mit eigenem Foto drauf kann man auf der Haaner Kirmes bekommen.

Bei den Fahrgeschäften kostet eine Fahrt mit dem Crazy Clown (eine Art rotierende Scheibe mit Sitzen für Kinder) 3 Euro, die „Wilde Maus“ 6 Euro und der Eintritt ins piratenmäßige Action Home 4 Euro. Und für 3,50 Euro können die Besucher entweder eine Fahrt mit zwei Personen im Diamond-Autoscooter genießen, oder sich auf der Schiffsschaukel Looping the Loop an den Überschlag wagen.

Oliver Wilmering, Chef des Schaustellerverbands Düsseldorf, ist mit einem Brezelstand in Haan vertreten. Er nimmt 2,50 Euro für eine Salzbrezel. „Wir Schausteller nehmen keine Mondpreise, sondern kalkulieren vernünftig“, betont Wilmering. „Natürlich können wir nicht alle Kostensteigerungen, die in diesem Jahr auf uns zugekommen sind, einfach so wegstecken. Insofern hat es auch Preiserhöhungen gegeben. Die fallen aber eher moderat aus.“

Zeit zum Geldausgeben gibt es genug: Die Kirmes endet erst am Dienstagabend mit einem Feuerwerk.

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