Grevenbroich Weiter Streit im Partnerschaftsverein

Grevenbroich · Die Krise im Partnerschaftsverein Grevenbroich dauert an. 82 der rund 270 Mitglieder haben eine außerordentliche Mitgliederversammlung beantragt, in der unter anderem Anträge zur Abwahl von Vorstandsmitgliedern behandelt werden sollen. Eventuell soll auch neu gewählt werden.

"Jetzt nehmen Vereinsmitglieder das Heft selbst in die Hand und wollen die Geschicke ihres Vereins wieder in die altbewährten Bahnen lenken", erklärt Reinhold Stieber, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, in einer Presseerklärung des Vereins. Das Ziel ist klar: "Nur eine kompetente neue Führung wird als unabdingbare Voraussetzung dafür gesehen, dass die Aktiven ihre Arbeit fortführen und der Verein seine Aufgaben wahrnimmt", teilt Vereinssprecher Stieber mit. Laut Präsident Georg Kipper war die Herausgabe der Mitteilung nicht mit dem Vorstand abgesprochen. "Ich missbillige dieses Verhalten", so Kipper gestern.

Die Auseinandersetzungen erreichen damit einen neuen Höhepunkt. 2008 war nach Differenzen Dieter Wintersig als Präsident zurückgetreten, 2009 wurde Kipper als Nachfolger gewählt, der Hemmerdener sprach vom "geglückten Neuanfang". Doch bei der Jahreshauptversammlung vor einem Monat wurden neue Differenzen deutlich: Nach zehn Minuten war die Versammlung beendet, verließ der Vorstand den Saal. Der Anlass: Der Vorstand wollte vor dem Termin Einblick in die Kassengeschäfte nehmen, "da mehrere Rechnungen nicht bezahlt worden waren", erklärt Kipper. Der Schatzmeister, Hans Zander, sah sich aber nur gegenüber den Mitgliedern verpflichtet, und denen werde er auch den Kassenbericht vorlegen.

Doch es besteht auch Unzufriedenheit etwa mit dem Präsidenten: Ein Misstrauensantrag gegen Kipper und Teile des Vorstands wurden in der Versammlung nicht mehr behandelt, mittlerweile liegt von einem Mitglied auch ein Antrag zu seiner Abwahl vor. Nach der abrupt beendeten Versammlung sollte Rechtsanwalt Rolf Göckmann schlichten. Nach dem Antrag von 82 Mitgliedern "sieht er dafür keine Möglichkeit mehr, die außerordentliche Versammlung muss laut Satzung binnen drei Wochen stattfinden", so Kipper. Für diesen Antrag seien 25 Prozent der Mitglieder nötig — unterschrieben haben deutlich mehr. "Wir besprechen heute Abend im geschäftsführenden Vorstand das weitere Vorgehen", sagte Kipper gestern. Ob ich als Vorsitzender weitermachen möchte, kann ich noch nicht sagen."

(dhk)
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