NGZ-Spaziergang Vom Schloss zum Kloster

Grevenbroich · Bei Mönchen vorbeischauen und erleben, wo einst Ritter gelebt haben. Wer zwischen Hülchrath und Langwaden in Grevenbroich unterwegs ist, kann viel Neues erfahren – auch für Einkehrmöglichkeiten ist gesorgt.

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Foto: KLXM (Grafik)

Bei Mönchen vorbeischauen und erleben, wo einst Ritter gelebt haben. Wer zwischen Hülchrath und Langwaden in Grevenbroich unterwegs ist, kann viel Neues erfahren — auch für Einkehrmöglichkeiten ist gesorgt.

"Rapunzel, lass dein Haar herunter" — Schloss Hülchrath könnte durchaus Schauplatz von Grimms Märchen sein. Schon bei der Anfahrt ist der mächtige Turm zu sehen, er weist den Weg zum Ausgangspunkt eines abwechslungsreichen Spaziergangs. Auf dem Kirmesplatz am Ortsausgang von Hülchrath (Richtung Mühlrath) kann das Auto erst einmal für einige Stunden Pause machen.

Der historische Ortskern ist mit seinen denkmalgeschützten Fachwerkhäusern ein malerisches Kleinod. Auf der Herzogstraße geht es Richtung Sebastianusplatz mit der Pfarrkirche — und dann von der Herzogstraße rechts ab auf die schmale Straße Am Zolltor zur Brücke am Schlosseingang. Wenige Meter vorher lockt das "Kleine Café am Schloss" zur ersten gemütlichen Pause.

Die Burg geht in ihren Anfängen aufs zehnte Jahrhundert zurück. 1499 wurde die mächtige Befestigungsanlage von den Herzögen von Jülich vergeblich belagert. Im 30-jährigen Krieg lagen die Mauern unter Beschuss. Die Burg war aber auch Schauplatz vieler Hexenprozesse.

Heute ist es dort ausgesprochen friedlich, Besucher sind in der Vorburg willkommen. Das Hochschloss selbst ist der Privatsphäre vorbehalten. Bei gutem Wetter öffnet die Alte Burgschänke an den Ostertagen, sonst ab dem 1. Mai.

Zurück auf der Herzogstraße führt die Tour weiter — vorbei am roten Bürgermeisterhaus aus dem 18. Jahrhundert. An vielen Gebäuden im Ort informieren Tafeln über die Geschichte. Am östlichen Ortsausgang (Richtung Jägerhof/Neukirchen) zeigt ein weiß-rotes Fahrradweg-Schild nach rechts Richtung Langwaden. Auch der Spaziergänger kommt auf der asphaltierten Straße zügig voran. Am Ende einer Allee heißt es aufpassen — die viel befahrene Langwadener Straße muss gequert werden. Nach rund 200 Metern steht ein weiterer Seitenwechsel an — Kloster Langwaden mit seinem Park ist erreicht.

Bereits im zwölften Jahrhundert waren dort Nonnen zu Hause. Im 19. Jahrhundert wurde das Kloster zum Schloss, in das 1961 Zisterzienser einzogen. Die aktive Kloster-Gemeinschaft lädt nicht nur zur Stärkung des Geistes ein, etwa bei Gottesdiensten: Die Klosterschänke mit Biergarten bietet deftige Speisen ebenso wie Spargelgerichte und kühles Bier. Nach kürzerer oder auch längerer Pause heißt es Abschied nehmen von der Idylle dort — durch die Kloster-Zufahrt geht es geradeaus auf eine Allee. Die von einem Baumstamm blockierte Brücke etwas weiter beendet keineswegs die Wanderung: Ein schmaler Weg führt links am Bach entlang. Auf diesem Abschnitt bewährt sich bequemes Schuhwerk. Eine abwechslungsreiche Landschaft mit Feldern, Weiden und Wald erwartet den Spaziergänger — und ein Blick auf die andere Schloss-Seite. Wenn die Herzogstraße erreicht ist, sind es nur noch wenige Meter nach rechts zum Parkplatz und damit zum Ende der Tour.

(NGZ)
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