Grevenbroich Finanzamt: Fäkalkeime im Trinkwasser

Grevenbroich · Im Trinkwasser des neuen Finanzamts sind Fäkalkeime entdeckt worden. Per E-Mail wurden die 270 Mitarbeiter gestern von der Geschäftsleitung dazu aufgefordert, nicht einmal abgekochtes Wasser zu nutzen. Das Kreisgesundheitsamt erwartet heute das Ergebnis einer weiteren Laboruntersuchung.

Bei einem Routine-Check des Ende März eröffneten, rund 12,6 Millionen Euro teuren Neubaus sind Keime im Leitungswasser entdeckt worden. Beamte und Angestellte wurden aufgefordert, das von der Behörde gleich kistenweise bereitgestellte Mineralwasser zu nutzen oder aber das Trinkwasser abzukochen (die NGZ berichtete). Vor letzterem wird nun auch eindringlich gewarnt.

"Die Keime können gesundheitsgefährdend sein und Durchfall oder Übelkeit verursachen", erklärt Harald Vieten, Sprecher des Rhein-Kreises Neuss. Die Leitungen seien bereits mehrfach durchgespült und mit Wasserstoffperoxid desinfiziert worden, zudem wurden drei Wasserproben gezogen.

Heute liegt dritte Probe vor

Die zweite Probe wurde Mitte der Woche ausgewertet, sie wies immer noch Keime auf. Das Ergebnis der dritten Probe soll heute vorliegen. "Das Kreisgesundheitsamt rechnet damit, dass die eingeleiteten Maßnahmen gegriffen haben", betont Harald Vieten.

Dass Keime in den Leitungen großer Neubauten entstehen, sei nicht ungewöhnlich: "Schließlich hat das Wasser während der Bauarbeiten lange in den Rohren gestanden." Mit dem Bau des Finanzamts war im Januar 2010 begonnen worden.

(NGZ)
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