Grevenbroich Personalnot bei den Sternsingern

Grevenbroich · In Grevenbroich ziehen die Sternsinger durch die Straßen, bringen den Segen an die Häuser, sammeln Geld für Kinder in der Dritten Welt. Doch jedes Haus können sie in diesem Jahr nicht erreichen. Zu wenige Kinder meldeten sich.

 Cilli Hamacher freut sich über den Besuch der Sternsinger (v.l.) Tobias Millen, Johannes Hüben und Maike Hüben. Gestern zogen die Kinder und Jugendlichen unter anderm durch Neurath.

Cilli Hamacher freut sich über den Besuch der Sternsinger (v.l.) Tobias Millen, Johannes Hüben und Maike Hüben. Gestern zogen die Kinder und Jugendlichen unter anderm durch Neurath.

Foto: H. Jazyk

Unter dem Motto "Klopft an Türen, pocht auf Rechte!" ziehen jetzt wieder die Sternsinger — als drei Heiligen Drei Könige verkleidet — durch die Grevenbroicher Straßen. Gestern begannen in der Südstadt und in Neurath die ersten Kinder, den Segen "20*C+M+B+12" an die Häuser der Orte zu bringen.

Doch viele Menschen staunten nicht schlecht, als manches Mal nur zwei Kinder vor ihrer Tür standen oder die Sternsinger gar nicht kamen. Zu wenige Kinder meldeten sich für die Aktion — nicht nur in Neurath.

Nach der großen Aussendungsfeier am Montag im Kölner Dom sind zahlreiche Kinder bei der Aktion des Kindermissionswerk in beinahe allen Orten unterwegs, um den Segen an die Häuser zu bringen und für Kinder in der Dritten Welt zu sammeln. Doch ihre Zahl reicht in diesem Jahr vielerorts nicht.

Rita Weinberg kennt dieses Problem nur zu gut. Die 45-jährige organisiert die Sternsingeraktion in Neurath seit rund sechs Jahren. In dieser Zeit hatte sie immer 40 bis 50 Kinder, die als Sternsinger durch die Neurather Straßen zogen.

In diesem Jahr bekam sie mit Mühe 20 Kinder zusammen. "Es ist sehr schade. Ich habe viele ältere Jugendliche die mich und mein Team als Betreuer unterstützen. Doch Kinder im Alter ab zwölf Jahren sind echte Mangelware. Jüngere findet man auch nur wenig", so Weinberg.

Ein ähnliches Problem gibt es in der Stadtmitte. Dort fanden sich ebenfalls in vergangenen Jahren rund 40 Kinder für die Aktion. "Dieses Jahr sind es 23", so Annika Ulrich, die die Aktion dort koordiniert. Einen Grund für den Mangel kennt Rita Weinberg nicht, sie hat lediglich Erklärungsansätze: "Die Zwölf- bis 13-Jährigen haben keine Lust. Jüngere Kinder gibt es in Neurath allerdings nicht so viele", sagt Weinberg.

Bei der Aktion gestern in Neurath hatte das erste Konsequenzen. "Ich musste manche Gruppen mit nur zwei Kindern besetzen und ein paar wenige Straßen auslassen", erklärt Weinberg. "Das ist sehr schade, da wir den Segen gerne an jedes Haus bringen würden." Auch Lukas Mertens (11) versteht nicht, warum so wenige dabei sind. "Ich habe dieses Jahr das erste Mal mitgemacht. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich kann jedem nur raten, an der Aktion teilzunehmen, denn man hat Spaß und hilft nebenbei noch anderen Kindern", sagt der Elfjährige.

Dustin Gluch (10) war schon das zweite Mal bei der Sternsingeraktion dabei. "Man erlebt viele schöne Dinge bei den Menschen. Negative Reaktionen bekommt man fast nie. Die Sternsinger sind eine gute Sache." Trotz der wenigen Kinder sammelten die Neurather 1835,84 Euro für Kinder in der Dritten Welt. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis", so Weinberg.

(NGZ)
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