Grevenbroich Kwasny plant Freundschafts-Besuch in Belchatów

Grevenbroich · Geht Grevenbroich eine Partnerschaft mit der polnischen Stadt Belchatów ein? Darüber wollen die Ratsfraktionen zunächst intern beraten.

Dabei soll es auch um die Frage gehen, ob Bürgermeisterin Ursula Kwasny im Juni zu einem Kennenlern-Besuch in die 60 000-Einwohner-Kommune südlich von Lodz fahren soll.

Marek Chrzanowski, Stadtpräsident von Belchatów, ist interessiert an partnerschaftlichen Beziehungen mit Grevenbroich. Denn beide Städte hätten eines gemeinsam: Hüben wie drüben wird Strom aus Braunkohle produziert. Chrzanowski hat seine Amtskollegin Kwasny und drei Vertreter der Stadt eingeladen, sich vor Ort umzusehen — und zwar vom 21. bis 23. Juni beim großen Belchatówer Stadtfest.

"Wenn das so gewollt ist, würde ich das machen — auch auf eigene Kosten", erklärte die Bürgermeisterin jetzt vor dem Hauptausschuss. Mit dem Angebot einer offiziellen Städtepartnerschaft wolle sie aber nicht nach Polen reisen, sagte Kwasny: "Das würde wohl zu weit gehen. Ich möchte erst einmal Kontakte knüpfen." Bis Mitte Mai erwartet sie eine Entscheidung der Fraktionen, damit sie den Besuch noch rechtzeitig zu- oder absagen kann.

Grundsätzlich begrüßen die Politiker im Hauptausschuss solche Beziehungen zum Nachbarland: "Wir wären dafür", signalisierte Norbert Gand für die CDU. Und auch Manfred Hermanns (FDP) wertete es als "eine Bereicherung", mit Belchatów in Kontakt zu treten. Sollte es aber um eine engere Zusammenarbeit gehen, müsse der Partnerschaftsverein in die Diskussion einbezogen werden, sagte er.

Hildegard Florack (UWG) riet dazu, mögliche Beziehungen "sehr vorsichtig" anzugehen: "Man muss ja nicht gleich heiraten, wenn man jemanden kennenlernt. Aber auch Freundschaften kosten Geld", warnte sie mit Blick auf die Haushaltslage. Dirk Gawlinski begrüßte es, dass die Bürgermeisterin auf eigene Kosten nach Polen reisen möchte — für die Grünen gebe es daher kaum Beratungsbedarf mehr: "Fahren Sie hin, kommen Sie wieder und berichten Sie uns was."

Bis zum 15. Mai wollen sich alle Fraktionen eine Meinung gebildet haben. Dann wird das Thema noch einmal aufgerufen.

(wilp)
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