Grevenbroich Kloster wird ab April saniert

Grevenbroich · Mit einem neuen Konzept rüsten sich die Langwadener Zisterzienser für die Zukunft. Gleichzeitig steht eine umfangreiche Sanierung des denkmalgeschützen Klosters ein. Die Kosten: rund 2,7 Millionen Euro.

 Prior Bruno Robeck und Alois Seimetz stehen vor einer großen Aufgabe: Das Langwadener Zisterzienserkloster muss aufwendig saniert werden. Etwa 2,7 Millionen Euro werden in dieses Projekt investiert.

Prior Bruno Robeck und Alois Seimetz stehen vor einer großen Aufgabe: Das Langwadener Zisterzienserkloster muss aufwendig saniert werden. Etwa 2,7 Millionen Euro werden in dieses Projekt investiert.

Foto: M. Reuter

Langwaden "Ein Gut für Leib und Seele" — so heißt das neue Motto des Langwadener Klosters. Den Titel hat Alois Seimetz gemeinsam mit den Mönchen entwickelt. Der 55 Jahre alte Bedburdycker ist seit Jahresbeginn neuer Geschäftsführer des Konvents. Seine Aufgabe: Er will alle religiösen, sozialen und wirtschaftlichen Aktivitäten der Zisterzienser zusammenführen und neu ausrichten. "Um eine langfristige Stabilität und Kontinuität im Haus zu gewährleisten", sagt er.

Die zunächst größte Aufgabe, die der ehemalige Personalmanager gemeinsam mit den Mönchen in Angriff nehmen wird: Das Haus muss aufwendig saniert werden, bereits im April rücken die Handwerker an. "Es stehen Investitionen von etwa 2,7 Millionen Euro an — ein großer Teil wird in den Brandschutz fließen", erklärt Prior Bruno Robeck (42). Zu den besonderen Herausforderungen zählt eine Fluchttreppe, die unter den Auflagen des Denkmalschutzes gebaut werden muss. "Dafür müssen wir gleich mehrere Etagen des Hauses durchbrechen", erläutert Robeck.

Arbeiten laufen bis Ende 2013

Auch Wasserleitungen, Sanitäranlagen und der Personenaufzug werden bei dieser Gelegenheit erneuert und zum Teil vergrößert. "Nach 51 Jahren ist eine solche Sanierung dringend notwendig geworden", sagt Alois Seimetz. Er geht davon aus, dass die Arbeiten zum Ende des nächsten Jahres abgeschlossen werden können. 75 Prozent der Finanzierung stehen bereits, die Zisterzienser hoffen nun darauf, dass sie den restlichen Betrag (auch) mit Hilfen von Spenden zusammenbekommen.

In Langwaden leben zurzeit zehn Mönche im Alter zwischen 23 und 88 Jahren, sie bieten 42 Männern unter dem Dach des "Netzwerks Mensch" ein Obdach. "Religiosität und soziales Engagement sind eine Seite des Klosters", erklärt Prior Bruno Robeck (44). Die andere: Die Zisterzienser öffnen sich schon seit Jahren nach außen — und wollen das künftig verstärken. "Wir werden Einkehrtage, Gesprächsrunden und Konzerte veranstalten, bei denen unsere Besucher Kraft schöpfen können", betont Robeck.

Ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor des Hauses wird weiterhin die Gastronomie bilden. "Das Restaurant und der Biergarten bieten Potenzial, um weiterhin Erträge zu erzielen", meint Alois Seimetz. Dinner-Krimis und Hochzeiten werden ebenso zum Angebot gehören wie saisonale Spargel-, Grünkohl- oder Gänseessen — aber nicht nur: "Gemeinsam mit unserer Klostergärtnerei werden wir leichte Gerichte mit frischem Gemüse und Kräutern aus eigener Produktion anbieten", erläutert der neue Geschäftsführer. Wer möchte, kann vorher auch einen Blick in den Bio-Garten der Mönche werfen.

Mit einer neuen Homepage, die zum Ende der Woche an den Start gehen wird, und Hinweisen auf den Radwanderwegen wollen die Zisterzienser künftig ein Publikum aus dem ganzen Rhein-Kreis anziehen. "Ich habe ein Motto", meint Alois Seimetz schmunzelnd: "Wer 30 Kilometer im Umkreis von Langwaden wohnt, und vier Wochen lang nicht hier war, müsste eigentlich ein schlechtes Gewissen haben."

(NGZ/top)
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