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Grevenbroich Alle wollen im Kloster essen

Grevenbroich · Die Langwadener Klostergastronomie geht neue Wege: Sie bietet ihre kulinarischen Schmankerl zum Hammer-Preis auf der Online-Plattform "Groupon" an. Die Resonanz ist überwältigend – jetzt haben die Zisterzienser ein Problem.

 "Groupon" — eine US-amerikanische Erfindung — bietet seinen Nutzern lokale Preisvorteile in Form von attraktiven Gutscheinen und Rabatten, etwa für Restaurantbesuche.

"Groupon" — eine US-amerikanische Erfindung — bietet seinen Nutzern lokale Preisvorteile in Form von attraktiven Gutscheinen und Rabatten, etwa für Restaurantbesuche.

Foto: Screenshot

Die Langwadener Klostergastronomie geht neue Wege: Sie bietet ihre kulinarischen Schmankerl zum Hammer-Preis auf der Online-Plattform "Groupon" an. Die Resonanz ist überwältigend — jetzt haben die Zisterzienser ein Problem.

 Dieter Krüll und Prior Bruno Robeck aus Langwaden sind überrascht von der Resonanz, auf die ihre Angebote im Internet stießen.

Dieter Krüll und Prior Bruno Robeck aus Langwaden sind überrascht von der Resonanz, auf die ihre Angebote im Internet stießen.

Foto: Michael Reuter

Schlemmen hinter Klostermauern — und das auch noch zum halben Preis. Mit diesem Angebot warb die Betriebsgesellschaft des Langwadener Klosters auf der Online-Plattform "Groupon". Das hatte Folgen, erklärt Geschäftsleiter Dieter Krüll (69). Denn hunderte von Schnäppchenjägern meldeten sich telefonisch an der Pforte. Jetzt hat die Gastronomie der Zisterzienser ein Problem.

"Groupon" — eine US-amerikanische Erfindung — bietet seinen Nutzern lokale Preisvorteile in Form von attraktiven Gutscheinen und Rabatten, etwa für Restaurantbesuche. Wenn sich genügend Käufer finden, die einen Gutschein einlösen wollen, kommt es zu sogenannten Deal: Alle, die sich für den Coupon angemeldet haben, erhalten das günstige Angebot, das nicht selten mehr als 50 Prozent unter dem Normalpreis liegt.

Ein Vorteil für die Firmen: Sie nutzen diese Plattform , um sich bekannter zu machen. Das war auch die Hintergedanke von Dieter Krüll: "In Grevenbroich brauchen wir keine Reklame — hier ist unsere Gastronomie bekannt. Wir hatten vielmehr die Stadt Düsseldorf und ihr Umfeld im Visier", erklärt der 69-jährige Wirtschaftsprüfer. Um die Landeshauptstädter zum Ausflugs-ziel Langwaden zu locken, ließ er ein unschlagbares Angebot auf "Groupon" veröffentlichen: Wildspezialitäten zum Dumping-Preis. "Das war eine reine Werbemaßnahme", sagt Dieter Krüll: "Wohl wissend, dass wir an dem Essen nichts verdienen würden."

Der Deal ging allerdings nach hinten los: Nicht weniger als 700 Schnäppchenjäger buchten innerhalb von 48 Stunden ein Essen für zwei Personen. "Ich hatte mit 100, höchstens 150 Interessierten gerechnet — aber nicht mit einer solchen Flut", erklärt Dieter Krüll. Sein Problem: "Wie sollen wir hier nur 1400 Kunden durchschleusen, zumal fast alle an einem Samstag kommen wollen?" Auf ähnlich große Resonanz traf das Klosterschmaus-Angebot (19,90 statt 39,80 Euro). Nur das "All you can eat"-Gänseessen blieb vergleichweise ein Ladenhüter. "Zum Glück meldeten sich nur 100 Leute", meint der Geschäftsleiter.

Was Dieter Krüll nun unternehmen wird? "Wir müssen das durchziehen — aber so, dass es für uns erträglich ist", sagt er. Da in der Kloster-Gastronomie nun traditionell die Gänse-Saison beginne, sei es jedoch schwer, die Gäste zeitnah zu bedienen: "Denn jetzt herrscht bei uns natürlich ein Riesenbetrieb." Krüll denkt daher daran, einen großen Teil der Gutscheinkäufer auf die umsatzschwache Zeit zu vertrösten — auf fixe Termine in den Monaten Januar bis März.

"Da wir daran nichts verdienen, hoffe ich, dass sich die Gäste hier auch die einen oder anderen Getränke bestellen, damit wir zu einem Teil auf unsere Kosten kommen", meint der Geschäftsleiter: "Und ich hoffe natürlich, dass die Leute wiederkommen. Dann hätten wir schon etwas erreicht."

(NGZ)
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