Markplatz in Grevenbroich Wein-Fest mit gelungener Premiere

Grevenbroich · Die Grevenbroicher nutzten das erste Weinfest auf dem Marktplatz, um bei herrlichen äußeren Bedingungen die Rebsäfte von deutschen Winzern zu kosten. Tapas und Musik rundeten das Angebot ab.

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So schön war das erste Weinfest in Grevenbroich 2022

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Foto: Michaelis, Judith (jumi)/Judith Michaelis (jumi)

Das erste Weinfest auf dem Marktplatz im Zentrum von Grevenbroich war ein voller Erfolg. Es fing bereits am Freitagabend vielversprechend an. Sechs Weingüter boten ihre Erzeugnisse an, die Besucher waren glücklich. Selbst am Samstagnachmittag bei schwül-warmem Wetter schmeckten die Rebensäfte.

Leon Sztabelski und Sven Hermann hatten das erste Weinfest in Grevenbroich organisiert. Das Geschäftsrisiko war überschaubar - Sztabelski organisiert seit Jahren solche Feste in Neuss. Und warum soll in der Schlossstadt nicht funktionieren, was in der Quirinusstadt klappt? „Das Interesse ist auf jeden Fall vorhanden, die Stimmung ist sehr gut“, freute sich der 75-Jährige. Auch die Besucher waren mehr als zufrieden. Wolfgang Troles fand seinen Lieblingstropfen am Stand des Weinguts Bus. „Ich finde es sehr, sehr schön hier und das Weinfest sollte auf jeden Fall wiederholt werden“, sagte Troles, der mit Ehefrau Heike und Freunden seinen Wein genoss. Was für ihn noch wichtig war: „Die Innenstadt wird durch dieses Fest belebt und profitiert davon.“ Martina und Dieter Oellers aus Rheydt sind  absolute Weinliebhaber. Sie lassen sich jahrüber von Daniel Daum beliefern. Am Samstag versäumten sie daher nicht, ihm einen Besuch auf dem Marktplatz abzustatten. Man kam wie so oft schon ins Gespräch mit dem langjährigen Lieferanten. Es gibt viele Gelegenheiten, zu denen man einen guten Wein trinken kann“, erklärte Dieter Oellers. Bei ihm zu Hause laute das Motto „Der Wein muss weg!“. Die Oellers konnten dem Rebensaft ruhigen Gewissens zusprechen, waren sie doch mit dem Neun-Euro-Ticket angereist.

Wer viel trinkt, muss ja zwischendurch auch mal was essen. Die Auswahl an Speisen war nicht wirklich groß, man hatte die Wahl zwischen Elsässischem Flammkuchen und portugiesischen Spezialitäten. Pedro Rodrigues bot unter anderem einen köstlichen Schinken-Käse-Teller an. Wer auf den Geschmack gekommen ist: In Neuss sind seine Produkte in der Casa CC zu haben, unweit des Freithofs. Und am Wochenende gab es ja auch noch die ortsansässige Gastronomie. Was auffiel: Viele junge Leute gönnten sich einen guten Wein. Während man sein Bier auch im Stehen trinken kann, ist das für Leon Sztabelski bei Wein völlig undenkbar: „Wein ist ein Genussmittel und deshalb achte ich stets darauf, dass im Zentrum des Platzes immer genug Sitzgelegenheiten vorhanden sind.“ Neben Weinen führte er auch einige wenige Trendgetränke wie Aperol Spritz. Lars Faßbender schenkte auch seinen „Chavi“ aus, seinen German Vermouth, ebenfalls ein Trend-Getränk, basierend auf einem edlen Grauburgunder aus der Pfalz. Gegen Abend gab es noch einen Grund mehr, das Weinfest zu besuchen: Noch ehe sich die Sonne verabschiedete, kamen Daniel de Alcala und José und machten die Leute mit ihrer Musik zusätzlich glücklich.

Interessant war auch das Gespräch mit den Winzern. Daniel Daum aus Dorsheim bei Bingen stammt aus einer Winzerfamilie. Das galt auch für andere Anbieter. Thorsten Friess aus Frei-Laubersheim in Rhein-Hessen und seine Familie machen alles selbst, vom Anbau bis zur Abfüllung. Tanja Bender aus Heuchelheim bei Landau in der Pfalz bekommt jetzt Konkurrenz in der eigenen Familie, was sie aber keineswegs stört: „Meine 21 Jahre alte Tochter Maya hat ein eigenes Bio-Weingut, es heißt Bio-Weingut Maya.“ Was sie betonte: „Wenn man den Beruf des Winzers nicht mit Leidenschaft ausübt, ist man fehl am Platz.“

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