Feiern in Radevormwald Weinfest feiert gut besuchten Neustart

Radevormwald · Hochbetrieb herrschte am Wochenende auf dem Marktplatz: Von Freitag bis Sonntag ließen sich die Besucher ausgesuchten Wein schmecken – und feierten die Rückkehr der Geselligkeit.

 Viele nutzten das Weinfest nicht nur, um Wein zu probieren, sondern sich auch dazu, um sich mit Freunden und Bekannten zu treffen und das eine oder andere Schwätzchen zu halten.

Viele nutzten das Weinfest nicht nur, um Wein zu probieren, sondern sich auch dazu, um sich mit Freunden und Bekannten zu treffen und das eine oder andere Schwätzchen zu halten.

Foto: Jürgen Moll

Markus Krollmann strahlt. Der Winzer aus Gau-Bickelheim schüttet gerade einen gut gekühlten Chardonnay aus und sieht dem hellen Wein zu, wie er im Glas zu schwingen beginnt. „Es läuft einfach super“, sagt er dann und deutet am Samstagabend auf den Marktplatz. Dort brummt es.

Hunderte sind zum Weinfest gekommen – und viele von ihnen gönnen sich ein gutes Gläschen Wein bei Familie Krollmann. „Die meisten wissen, was sie wollen“, sagt der Winzer. Sie würden ganz bewusst ihre Auswahl treffen und sich dann den Wein schmecken lassen. Was Krollmann an diesem Abend auffällt: „In Radevormwald kaufen die Menschen besonders häufig gleich ganze Flaschen“, sagt er. Kaum 20 Prozent der Besucher würden sich nur mit einem Glas begnügen.

Das hat wohl auch damit zu tun, dass viele Besucher des Weinfests gleich in kleinen Gruppen kommen. So wie Andrea Kinder, Kerstin Stadler und Anja Isler: Die drei Damen stoßen gerade gut gelaunt auf den Sommerabend an. „Unsere Männer sind zum Angeln gefahren“, erzählt Andrea Kinder und lacht, „wir Frauen gönnen uns einen Mädelsabend.“ Nach einem gemeinsamen Essen lassen sie den Abend auf dem Marktplatz ausklingen. „Viele Leute und gute Stimmung“, stellt Kerstin Stadtler fest, „und der Marktplatz hat genau die richtige Größe.“

Wer sich an diesem Samstagabend unter den vielen Besuchern auf dem Platz umhört, kommt immer wieder zu diesem Schluss: „Die Stadt ist einfach nicht so riesig. Die Menschen kennen sich und feiern gerne zusammen“, fasst Markus Krollmann zusammen, der im Laufe des Jahres viele verschiedene Weinfeste besucht.

Währenddessen betritt die Coverband „Le Fleurs Reunion“ nach einer kleinen Pause wieder die Bühne. Das ganze Wochenende über sorgen Musikgruppen für Melodien auf dem Platz – zwischen Wein und Geselligkeit. Florian Danowski hatte am Freitagabend den Auftakt gemacht – als das wechselhafte Wetter noch den ein oder anderen Radevormwalder vom Besuch des Fests abgehalten hatte. „Gut besucht, war es trotzdem“, berichtet Flora Treiber von der Stadt, die an diesem Wochenende die Eventbeauftragte Kirsten Hackländer vertritt. Am Samstag hatte die Pop-Band der Musikschule das Bühnenprogramm eröffnet, bevor die Harmonika Band übernahm. Am Sonntag spielt das Duo „Zucker Combo“.

„Wir sind selber ein bisschen überrascht, wie viele Menschen hier unterwegs sind“, sagt Flora Treiber dann, als sie sich gut gelaunt auf dem Marktplatz umsieht. „Die Menschen scheinen wirklich happy zu sein, dass sie wieder gemeinsam feiern können.“

Den Eindruck haben am Samstagabend auch Ute und Frank Aurast. Sie lassen sich gerade beim Stand des Weinguts Vogel einen Weißwein einschenken. „Wir sind immer hier“, sagt Ute Aurast, „und wir haben uns sehr darauf gefreut, dass das Weinfest wieder stattfindet.“ Hier hätten sie schließlich damals auch zum ersten Mal Kontakt zum Weingut Vogel geschlossen – und ihn seither gepflegt. „Wir bestellen inzwischen dort unseren Wein“, erzählt das Paar aus Radevormwald. Sie bevorzugt den „Summertime“, er eine etwa herbere Sorte. Und gemeinsam schätzen sie die Atmosphäre beim Fest: So viel Gelegenheit zum Feiern gebe es in Radevormwald nicht, finden die beiden. „Hier ist es heute Abend richtig schön“, sagen sie dann unisono, „wir sind eben doch ein Dorf und können gut gemeinsam feiern.“ Ein weiterer Pluspunkt: Am Ende des Tages können die beiden zu Fuß nach Hause gehen. Vorher aber wollen sie noch das ein oder andere Gläschen probieren. Gerade hat Winzerin Anke Friess eine neue Flasche aus der Kühlung geholt und auf die edle Holzverkleidung gestellt. „Probieren Sie mal“, sagt sie und bietet den beiden einen neuen Wein an. Die Drei kennen sich schon lange. Das sei das Schöne in Rade: Man komme inzwischen zu bekannten Gesichtern, sagt Anke Friess. Das geht vielen Besuchern beim Weinfest so: Kaum einer bleibt alleine, sondern trifft zwischen Sonnenstühlen und Biertischgarnituren alte Freunde oder neue Bekannte – und gemeinsam kommen sie auf den Geschmack.

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