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Mehrsprachigkeit an Grundschule Viktoria-Schule fördert Mehrsprachigkeit

Frimmersdorf · 270 Schüler aus 17 Nationen besuchen die Frimmersdorfer Schule. Diese sieht die Mehrsprachigkeit als Potential.

An der Viktoria-Schule heißt es nicht bloß „Willkommen, Bienvenue, Welcome“, die Begrüßung findet in weiteren Sprachen statt. Die 270 Schüler sprechen insgesamt 17 verschiedene Sprachen. „Das sehen wir als starke Ressource“, sagt Schulleiterin Gabriele Held. „Mehrsprachigkeit wird bei uns gefördert.“

Die Frimmersdorfer sind eine von kreisweit zwei Grundschulen, an denen diese Mehrsprachigkeit besonders in den Fokus gestellt wird. Denn weil immer mehr Kinder mehrsprachig aufwachsen und diese Sprachenvielfalt unterstützt werden soll, bietet das Kommunale Integrationszentrum des Rhein-Kreises ein neues Projekt an. Schon jetzt machen die Viktoria-Schüler ebenso wie die Kinder an der Schule „Burg Hackenbroich“ in Dormagen mit: An diesen beiden Einrichtungen binden die Lehrkräfte Sprachen in den Alltag ein.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke betont: „Wir sind stolz darauf, ein internationaler, weltoffener und toleranter Standort zu sein. Mit diesem Projekt engagieren wir uns für die Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft.“ Wichtig für ihn: Von der Mehrsprachigkeit profitieren alle – sowohl die Kinder, die bisher nur Deutsch sprechen, als auch die, die gerade zugewandert sind und die deutsche Sprache noch nicht beherrschen. „Die Schüler finden es spannend, wenn sie beim Sprachvergleich Ähnlichkeiten entdecken“, berichtet Ulrike Weyerstraß, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums.

Das Projekt trägt den Namen Miks, was für „Mehrsprachigkeit als Handlungsfeld Interkultureller Schulentwicklung“ steht. Entwickelt wurde es an der Uni Hamburg: Alle Lehrkräfte einer Schule werden qualifiziert, um Mehrsprachigkeit in den Unterricht einzubauen. Das macht die Frimmersdorfer Schule nicht zu einer bilungualen oder zweisprachigen Grundschule. Aber zu einem Ort, an dem interkulturelles Lernen wichtig ist. „Sprachen erschließen die Welt – und Vielfältigkeit ist gut“, erklärt Konrektorin Michaela Stoeck-Jakobi. Als Klassenlehrerin der 4b hat sie jetzt beispielsweise ein mehrsprachiges Buchprojekt mit ihren Schülern realisiert.

„Fünf Tage lang haben wir in neun verschiedenen Sprachen Tiergeschichten gehört und in Bilder umgesetzt“, berichtet sie. „Sich gegenseitig zu helfen, machte den Teilnehmern großen Spaß“, auch das soziale Miteinander wurde gestärkt. Was bislang eher spielerisch lief, soll als Miks im Schulprogramm 2018/19 festgeschrieben werden. Denn Schule als Institution muss der vielfältigen Lebensrealität der Kinder Rechnung tragen. Dazu gehört, die kulturelle und sprachliche Vielfalt stärker als bisher als eine Bereicherung wahrzunehmen und zu fördern.

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