Grevenbroich Alte Trauerweide stürzt in Wevelinghoven in die Erft

Wevelinghoven · Der Baum soll nächste Woche geborgen werden.

 Mit der Krone voran hängt die Trauerweide im Fluss.

Mit der Krone voran hängt die Trauerweide im Fluss.

Foto: Dieter Staniek

Trauer um die Trauerweide von Wevelinghoven. Jahrzehnte lang hat der große Baum am Ufer der Erft das Bild des Stadtteils mitgeprägt. Jetzt ist die alte Trauerweide umgestürzt. Der Grund dafür: Wind und morsches Holz. Momentan liegt die Weide halb in der Erft, die andere Hälfte hängt noch an den Wurzeln am Ufer fest. „Wir holen die Weide da wieder raus“, kündigt Luise Bollig, Pressesprecherin des Erftverbandes an. An ihre Stelle tritt allerdings Leere.

Ungewohnt ist das Bild für Auto-, Radfahrer und Fußgänger, die in diesen Tagen auf der Brücke „An der Untermühle“ unterwegs sind. Wer aus Wevelinghoven in Richtung Kapellen fährt, vermisst rechter Hand die hängenden Äste der Trauerweide. Zu dem Vorfall kam es in der Nacht von Samstag auf Sonntag, berichtet die Anwohnerin, in deren Garten die Weide stand. Durch einige eigentlich nicht so starke Windböen sei der Baum am Stamm gebrochen und in Richtung Wasser gekippt. „Da ist schon vor Jahren mehrmals der Blitz eingeschlagen. Bislang stand der Baum aber stabil. Es war nicht abzusehen, dass die Weide umstürzt“, sagt die Anwohnerin, die nicht namentlich genannt werden möchte. Nach dem Unglück stellte sich dann heraus, wieso die Trauerweide dem Wind nicht standhalten konnte: Sie war im Inneren morsch. „Das ist sehr schade. Der Baum stand schon seit meinen Urgroßeltern auf dem Grundstück“, sagt die Wevelinghovenerin.

Die einzige Möglichkeit, den schon umgestürzten Baum noch zu erhalten, war nach einer Besichtigung durch den Erftverband schnell vom Tisch. „Wir haben geprüft, ob die Weide als Totholz im Fluss verbleiben kann“, sagt Luise Bollig. Ähnliche Maßnahmen hat es bei der Renaturierung der Erft in Frimmersdorf zuletzt gegeben. „An dieser Stelle stört der Baum aber den Abfluss“, erklärt Bollig. Die Stadt hat mit der Beseitigung nichts zu tun, da die Trauerweide auf einem privaten Grundstück stand, wie Stadtsprecher Stephan Renner mitteilt. Auch die Eigentümerin muss sich nicht kümmern, weil der Baum durch höhere Gewalt umstürzte. „In diesem Fall übernimmt der Erftverband“, sagt Bollig. Die Bergung ist für die nächste Woche vorgesehen.

(kron)
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