Historischer Einschnitt: Thyssenkrupp verkauft Stahlsparte
EILMELDUNG
Historischer Einschnitt: Thyssenkrupp verkauft Stahlsparte

Schallschutz-Maßnahmen erforderlich Liegewiese am Bad wird erst 2020 fertig

Grevenbroich · Betreiber GWG Kommunal ist zufrieden mit der Resonanz auf das neue Schlossbad. Probleme bereitet allerdings die große Liegewiese. Aller Voraussicht nach kann sie erst im ersten Quartal nächsten Jahres freigegeben werden.

 Geschäftsführer Willi Peitz (r.) und Badleiter Danny Schultz am Außenbecken, das auch in den Wintermonaten rege genutzt wird.

Geschäftsführer Willi Peitz (r.) und Badleiter Danny Schultz am Außenbecken, das auch in den Wintermonaten rege genutzt wird.

Foto: Dieter Staniek

Voraussichtlich im nächsten Sommer soll ein Teil der Außengestaltung am neuen Schlossbad abgeschlossen werden. Hauptsächlich geht es dabei um den Eingangsbereich, der gepflastert und an den „Place Saint-Chamond“ angebunden werden soll. Die Arbeiten an der großen Liegewiese werden nach Einschätzung des Betreibers GWG Kommunal allerdings länger dauern, an eine Fertigstellung 2019 sei derzeit nicht zu denken, sagt Geschäftsführer Willi Peitz. Der Grund: Schallschutz-Maßnahmen.

Mit der Resonanz auf das im Juli 2018 eröffnete Bad ist der Betreiber zufrieden. „Innerhalb von 24 Wochen hatten wir rund 57.000 Besucher“, resümiert Peitz. „Das ist ein sehr guter Wert.“ Der Wochen-Durchschnitt liege bei etwa 2400 Schwimmern. „Natürlich haben wir vom Super-Sommer profitiert“, erklärt Badleiter Danny Schultz die zufriedenstellenden Zahlen. Aber auch danach hätten die Grevenbroicher ihrem Bad die Treue gehalten. „Im November hatten wir 8000 Gäste – nicht schlecht.“

Während der Betrieb innen läuft, ist das Außengelände noch Baustelle. Noch immer ist die 3-D-Fassade wegen statischer Mängel mit Netzen und Folien gesichert, der Rechtsstreit mit dem Bauunternehmen ist noch nicht ausgestanden. „Das Landgericht hat einen Sachverständigen beauftragt, der sich derzeit noch im Aktenstudium befindet“, berichtet Willi Peitz „Solange das Beweissicherungsverfahren nicht abgeschlossen ist, wird die derzeitige Optik bleiben.“ Wie lange noch, sei unklar.

Was die Gestaltung des Eingangsbereichs und eines Teils der der Erft zugewandten Flächen betrifft, sieht es terminlich allerdings besser aus. „Sollte alles gut laufen, sind wir damit Ende Juli fertig“, betont Willi Peitz mit Blick auf die wenig einladend aussehenden Schotterflächen. Nach den Plänen von Bad-Betreiber GWG Kommunal soll künftig ein nahezu nahtloser Übergang zwischen Neu und Alt hergestellt werden. „Wir werden zwar moderne Steine verwenden, sie aber so verlegen lassen, dass sie optimal mit der Pflasterung auf dem ,Place Saint-Chamond’ harmonieren“, erklärt der Geschäftsführer. „Harte Linien werden nicht entstehen.“

So wie es zurzeit aussieht, werden die Grevenbroicher wohl auch im kommenden Sommer auf eine große Liegewiese verzichten müssen. Das hat einen Grund, sagt Willi Peitz: „Für die Freifläche musste ein Schallschutz-Gutachten in Auftrag gegeben werden, das uns voraussichtlich in Kürze vorliegen wird.“ Ohne das Ergebnis der Untersuchungen zu kennen, geht der GWG-Geschäftsführer davon aus, „dass eine Maßnahme erforderlich sein wird“, zum Schutz der Bewohner der jenseits der Erft liegenden Straße „Im Bend“.

Ob eine Mauer oder ein Wall angelegt werden muss, ist noch offen. Fest stehe: „Sollte ein Lärmschutz erforderlich sein, werden wir diesen erst umsetzen und uns dann der Freifläche widmen“, sagt Peitz. Vor diesem Hintergrund geht er davon aus, dass die Liegewiese erst innerhalb des ersten Quartals 2020 fertiggestellt werden kann. An deren Gestaltung mit einem Wasserspielplatz, einer Textilsauna und einer Sandfläche hält GWG nach wie vor fest. Noch liege das Unternehmen in Sachen Schlossbad „zu 100 Prozent im Kostenbudget“, sagt Peitz. „Allerdings ohne Lärmschutz.“

Mit ihrem Angebot sieht sich die GWG Kommunal auf dem richtigen Weg. „Gerade an den Wochenenden herrscht eine gute Frequenz, weil wir ein familienfreundliches Bad sind und Kinder unter sechs Jahren freien Eintritt haben“, schildert Danny Schultz. Gut eingeschlagen sei auch der Aktiv-Tarif in den Abendstunden. Die Besucherzahlen beim Frühschwimmen ab sechs Uhr seien zwar anfangs gut gewesen, lägen aber derzeit unter den Erwartungen des Unternehmens. „Ende 2019 wird entschieden, ob diese frühe Öffnungszeit beibehalten wird“, sagt Badleiter Schultz.

Schwach sei die Frequenz in den Mittagsstunden. Um das auszugleichen, sollen künftig zu dieser Zeit Kurse angeboten werden, etwa Wassergymnastik für die Generation über 55. Darüber hinaus plant GWG Kommunal die Einführung eines Baby-Schwimmens, als Ergänzung zu den Schwimmkursen, die von Kindern ab fünf Jahren besucht werden können. „Unser Anspruch heißt: Kein Kind aus Grevenbroich soll mehr Nichtschwimmer sein“, sagt Willi Peitz. „Daran arbeiten wir.“

Trotz einiger Baustellen, die es noch zu bearbeiten gilt, zeigt sich der GWG-Chef grundsätzlich zufrieden mit der neuen Freizeitstätte. „Ich davon überzeugt, dass uns ein schönes Bad gelungen ist, das nicht nur ein attraktives Angebot bereithält, sondern auch super in die Umgebung passt“, sagt Willi Peitz. „Das zeigen uns auch die positiven Reaktionen unserer Besucher – und auf die kommt es an.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort