Folie ist defekt Der Grevenbroicher „Hochzeits-Teich“ hat ein Leck

Grevenbroich · Unzählige Paaren haben vor ihm schon für das perfekte Hochzeitsfoto posiert. Ob das in Zukunft noch möglich sein wird, ist fraglich. Denn der schöne Teich hinter dem Haus Hartmann droht mit der Zeit trocken zu fallen. Die Folie – mittlerweile gut 25 Jahre alt – ist beschädigt.

 Der Teich hinter dem Haus Hartmann hat sichtlich an Wasser verloren. Die Folie ist nach rund 25 Jahren undicht geworden. Ob sie erneuert werden soll, steht noch nicht fest.

Der Teich hinter dem Haus Hartmann hat sichtlich an Wasser verloren. Die Folie ist nach rund 25 Jahren undicht geworden. Ob sie erneuert werden soll, steht noch nicht fest.

Foto: Dirk Neubauer

Die Folge: Der Pegel ist deutlich sichtbar um mehrere Zentimeter gesunken. „Akut besteht aber keine Gefahr, dass der Teich austrocknen wird“, beruhigt Rathaus-Sprecher Stephan Renner. „Der Wasserstand ist immer noch so hoch, dass Fische darin leben können.“

Die Stadt prüft zurzeit, ob eine Reparatur möglich ist. Gleichzeitig wird ermittelt, was es kosten würde, das Gewässer mit einer neuen Folie auszurüsten. „Sollte der finanzielle Aufwand zu hoch sein, müsste gegebenenfalls darüber nachgedacht werden, auf den Teich zu verzichten“, sagt Renner.

Sind die Kosten ermittelt, wird sich die Politik mit der Zukunft des romantischen „Hochzeits-Teichs“ beschäftigen. Die Verwaltung will das Thema auf die Tagesordnung des nächsten Umweltausschusses setzen, der sich im März wieder treffen wird. Dann will man weitersehen.

Das Haus Hartmann war ursprünglich ein Industriegebäude: Um 1860 wurde dort eine Spinnerei gegründet, die bis 1930 in Betrieb war. Später erwarb die Stadt das Gebäude mitsamt des Geländes. Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre wurde das historische Haus zur „guten Stube der Stadt“ umgebaut, vor allem Ausstellungen fanden dort statt.Vor der Landesgartenschau 1995 gestaltete die Stadt das Gelände neu und legte bei dieser Gelegenheit auch den Teich an.

„Ein ähnliches Gewässer gab es dort schon in früheren Jahren“, sagt Museumsleiter Thomas Wolff. Alte Fotografien, die im ausgehenden 19. Jahrhundert entstanden, zeigen Grevenbroicher Kinder, die auf einem zugefrorenen Teich über das Eis schliddern. Erst vor wenigen Monaten wurde das Gelände erneut aufwertet. Der Versorger GWG Kommunal verband den Hartmann-Garten mit dem Vorplatz des Schlossbades. Bei dieser Gelegenheit wurden auch neue Bänke installiert, die zum Verweilen in der warmen Jahreszeit einladen sollen.

Der Teich hinter dem Haus Hartmann ist kein Einzelfall: Auch das ebenfalls für die Landesgartenschau angelegte Gewässer nahe des Blitz-Kunstwerks im Stadtpark verliert Wasser, weil die Folie undicht ist. „Schon seit einiger Zeit rückt daher die Feuerwehr regelmäßig an, um den Teich wieder aufzufüllen“, schildert Johannes Haas, der als Vorsitzender den Stadtpark-Förderverein leitet.

Das soll aber kein Dauerzustand bleiben. Die Stadtpark-Freunde wollen ein Unternehmen gewinnen, das den Teich wieder auf Vordermann bringt. „Vielleicht gelingt es, über die alte Folie eine neue zu verlegen“, hofft Haas. „Das würde Arbeit und Kosten sparen.“ Dieses Projekt will der Verein aber erst nach dem im März anstehenden letzten Abschnitt der Stadtpark-Neugestaltung in Angriff nehmen.

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